Startseite

Bundesländer unterstützen bei der Bekämpfung der Spielsucht

Generell sollte nur in einem Online Casino gespielt werden, das über eine Lizenz verfügt. Um diese zu erhalten, müssen strenge Auflagen erfüllt werden. Eine dieser Auflagen beschäftigt sich mit dem Thema Spielsucht: Jeder Anbieter von Online Glücksspielen muss Optionen bieten, anhand derer sich jeder Spieler selbst schützen kann. Dieser Spielerschutz wurde in den letzten Monaten vermehrt von diversen Bundesländern und sogar von Universitätskliniken in den Fokus genommen. Hieraus entstanden diverse Ideen, die jeden Spieler beim umsichtigen Spiel unterstützen sollen.

Frau bei persönlicher, professioneller Beratung.

Wer keine persönliche Beratung wünscht, kann sich an anonyme und kostenfreie Portale wenden. (©nastya_gepp/Pixabay)

Bayern entwickelte eine Beratungsplattform für Spieler

Die Sicherheitsfeatures, die beispielsweise ein vertrauenswürdiges Online Casino einbaut, helfen jedem dabei, verantwortungsvoll zu spielen. Was jedoch geschieht, wenn sich trotz allem eine Spielsucht entwickelt? Manch ein Casino bietet die Möglichkeit, sich selbst sperren zu lassen. Alternativ hierzu kann des Öfteren eine maximale Einsatzgrenze vereinbart werden.

Sollte all dies keine Besserung bringen, kann sich von nun an jeder Spieler an die Plattform PlayChance wenden. Hierbei handelt es sich um ein Angebot der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern – LSG. Zwar gibt es bereits seit Jahren das Programm PlayOff, das Betroffene dabei unterstützt, in einem sinnvollen Rahmen weiterzuspielen. PlayChance jedoch soll dieses bisherige Angebot weiter ausbauen und wendet sich an alle Spieler, die bereits eine Spielsucht entwickelt haben. Ebenso dürfen sich Verwandte und Angehörige an die Fachleute wenden, um eine Beratung zu erhalten.

Bei diesem Konzept liegt der Fokus auf der Anonymität – womöglich entstand diese Idee auch aus der Coronapandemie heraus. Schließlich kann der Kontakt zu den Beratern per E-mail, Telefon oder Chat stattfinden. Niemand muss sich somit eine Blöße geben und einem Psychologen von Angesicht zu Angesicht gegenüber sitzen.

PlayChance konnte nach einem Jahr Entwicklungszeit Mitte Juli 2020 starten und bietet für jedes Smartphone die passende App. Selbstverständlich ist diese App kostenfrei, sodass jeder eine umfangreiche Beratung erhält. Ferner unterstützen die Mitarbeiter jeden dabei, der einen Therapieplatz vor Ort sucht. Angesichts der Tatsache, dass in Bayern mehr als 70.000 Personen leben, die von der Spielsucht betroffen sind, handelt es sich um ein sehr sinnvolles Angebot.

Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf stellt das Portal Neustart vor

Nicht nur im südlichsten Bundesland Bayerns kämpfen Casinospieler mit ihrer Spielsucht. Auch im Norden von Deutschland wohnen viele, deren Spielverhalten eine Spielsucht vermuten lässt. Aus diesem Grund hat sich das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf mit diesem Thema auseinandergesetzt und das Portal Neustart kreiert.

Auch dieses Portal wird kostenfrei und anonym angeboten. Hinter diesem Portal stehen Experten, die jedem beratend zur Seite stehen, die ein problematisches Spielverhalten aufweisen. Abgesehen von vielen professionellen Tipps, die Sucht zu bekämpfen, bieten die Experten weitere Hilfestellungen an:

  • Ein niedriges Selbstwertgefühl und eventuell vorhandene Depressionen können durchaus besprochen werden.
  • Soziale Schwierigkeiten stellen für die Fachleute kein Fremdwort dar und dürfen ebenfalls angesprochen werden.

Mit diesem Rund-um-Paket soll nicht nur die Glücksspielsucht bekämpft werden. Im Grunde genommen steht das medizinisch-psychologische Portal Neustart auch bei anderen Suchterkrankungen sinnvoll zur Seite.

Die Beratung wird von interaktiven Übungen abgerundet, die über den PC ablaufen. Selbstverständlich ist eine mobile App verfügbar, die mehrsprachig angeboten wird.

Das Programm wurde so aufgebaut, dass nach einer umfassenden Aufklärung und diversen Hilfestellungen für das Spielen ein Bewusstsein entwickelt werden soll, anhand dessen jeder präventiv auf sein eigenes Handeln einwirken kann. Spielsucht sollte demnach künftig kein Problem mehr darstellen.

Italien setzt bei den Schülern an

Italien hat bereits vor einigen Jahren ein Programm durchlaufen, das in den Mathematik Unterricht an den Schulen integriert wurde. Anhand dieses Programms sollten die Schüler die Chancen errechnen, bei Roulette oder Lotto gewinnen zu können.

Der Sinn dahinter ist leicht zu erraten: Wer erkannt hat, dass die Chancen als relativ gering anzusehen sind, wird in Zukunft mit den Glücksspielen verantwortungsvoller verfahren. So lautete zumindest die Hoffnung, die sich zum größten Teil erfüllte.

Nach drei Jahren wurde untersucht, wie sich das Verhalten der Schüler geändert hat. Immerhin erklärten nur noch 38 von 48 Prozent, dass sie regelmäßig Glücksspiele genießen. Ebenso verringerte sich die Zahl derer, die bisher der Meinung waren, das Glücksspiel beeinflussen zu können. Somit darf das italienische Experiment als voller Erfolg gewertet werden. Zudem hat Italien vor kurzem ein neues Spielsuchtgesetz vorgestellt.

Wichtigkeit staatlicher Maßnahmen

Folgende Aussagen verdeutlichen, weshalb allen staatlichen Maßnahmen, die Spielsucht zu bekämpfen, eine hohe Bedeutung zukommt:

  • 60 Prozent der italienischen Schüler haben regelmäßig Glücksspiele genutzt
  • in Bayern leben 70.000 Personen, die an Spielsucht leiden
  • als Folge der Spielsucht begehen die Betroffenen teilweise Straftaten

So erleichterte der Leiter einer gemeinnützigen Katzenklinik im amerikanischen Bundesstaat Washington die genannte Klinik um mehrere Tausend Dollar. Der Hintergrund: Hiermit wollte er seine Spielschulden begleichen. Leider legte er dieses Verhalten über mehrere Jahre hinweg an den Tag.

Auch vor der gesetzestreuen Polizei macht die Spielsucht nicht Halt. So musste sich im Jahr 2019 ein Mitarbeiter der Kripo verantworten, weil er aufgrund seiner Spielsucht in mehrere Diebstahlsfälle verwickelt war. Er soll sogar explizit mit bekannten Verbrechern und Zuhältern zusammengearbeitet haben.

Immer wieder erreichen uns Meldungen, die weit über einen normalen Diebstahl oder Überfall hinausgehen: Auch vor einem Mord können Spielsüchtige nicht zwingend zurückschrecken. Diese Tatsache verdeutlicht, dass es sich bei der Spielsucht um eine Krankheit handelt, die zumeist nur mit professioneller Hilfe bewältigt werden kann.

Exakt aus diesem Grund bieten die meisten Bundesländer spezielle Programme und Portale an. Im Hinblick auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag, der online Glücksspiele auch in Deutschland legalisiert, könnten die Hilfsprogramme vermehrt in Anspruch genommen werden. In diesem Zusammenhang gilt zu bedenken, dass auch die TV-Werbung für Online Glücksspiele erst vor kurzem legalisiert wurde. Zweifelsohne werden viele legale Online Casinos diese neue Chance nutzen, um mit hohen Willkommensboni neue Kunden zu akquirieren. Hierdurch kommen viele zum Ersten Mal mit einem Online Casino in Berührung.

Auch in diesem Fall helfen diverse Programme wie PlayChance, PlayOff oder Neustart weiter. Jeder kann sich vorab informieren, um sofort reagieren zu können. Ferner bieten alle Glücksspielanbieter Möglichkeiten, anhand derer sich die Spieler selbst schützen können. Hinzu kommt, dass höchstwahrscheinlich durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag strengere Maßnahmen bezüglich der Spielersicherheit ins Leben gerufen werden. Alles in allem sollte es möglich sein, verantwortungsvoll zu spielen, sodass der Spielspaß nicht zu kurz kommt.

Der Beitrag wurde am 29.7.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
News teilen: