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Apple präsentierte eine Online Casino App als Kinderspiel

Vor kurzem erst stand Apple negativ in den Schlagzeilen, da dieses Unternehmen verbotenerweise Online Casino Apps anbot. Eigentlich handelte es sich nicht um Casino Websites, sondern um kostenlose Social-Casino Apps. Der Vorwurf bestand unter anderem darin, dass Apple Ă¼ber diese Apps mitverdient. Nun kommt ein neuer Vorwurf: Ăœber Apple soll in einem Kinderspiel ein Online Casino angeboten worden sein. Das ist zumindest in einigen Ländern passiert.

Blick aus der Luft auf Las Vegas – rechts steht das Cosmopolitan.

Hinter einem harmlosen Kinderspiel kann sich eine Online Casino App befinden. Dies ist mehrfach bei Apple passiert. (©DrMedYourRasenn/Pixabay)

Kinderspiel entpuppt sich als Casino

So etwas sollte auf gar keinen Fall passieren: Ein Kind spielt am Smartphone ein harmloses Kinderspiel und plötzlich verwandelt sich dieses Spiel in ein Online Casino. Exakt das ist bei einem Spiel passiert, das von Apple im eigenen Store angeboten wurde. Gemeint ist das Spiel Jungle Runner 2k21, das zum Beispiel in der TĂ¼rkei zum Online Casino mutierte. Der Nutzer wurde aufgefordert, Geld oder Kryptowährung einzuzahlen, um dort spielen zu können.

Eigentlich sollte es sich um ein harmloses Lauf-Spiel handeln, das Kinder immer gerne spielen. So wurde es zumindest in der App von Apple beschrieben. Wer sich jedoch mit seiner wahren IP-Adresse einloggt, hatte teilweise ein Online Casino vor sich. Ein anderes Mal passierte das gleiche mit einem Puzzle Spiel. Interessanterweise verwandelt sich die App nicht in jedem Land in ein Online Casino. Das zuerst erwähnte Spiel wurde zudem inzwischen aus dem App Store entfernt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob noch weitere Spiele unterwegs sind, die sich plötzlich in ein Online Casino verwandeln.

Teilweise verwandeln sich die Spiele in dem Land zum Casino, indem Online GlĂ¼cksspiele erlaubt sind. Somit wäre es nicht illegal. Das Hauptproblem besteht aber darin, dass sich ein Kinderspiel in ein Casino verwandelt. Nachdem in allen Ländern die GlĂ¼cksspiele nur fĂ¼r Volljährige erlaubt sind, liegt somit definitiv ein illegales Vorgehen vor.

Scam-Apps stellen generell ein Problem dar

Scam-Apps werden immer mehr zu einem groĂŸen Problem. Hierbei handelt es sich um Apps, die bezahlt werden mĂ¼ssen. Entweder fällt ein einmaliger Betrag an oder es muss ein Abonnement bezahlt werden. Die Käufer sind bereit, die geforderte Summe zu Ă¼berweisen, da sie auf bestimmte Funktionen hoffen. Doch diese bleiben entweder komplett aus oder werden nur in einer begrenzten oder gar fehlerhaften Anzahl präsentiert.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass in den Scam-Apps andere Namen erwähnt werden, um so einen seriösen Anschein zu erwecken. Dies erlebt zum Beispiel der Entwickler Kosta Eleftheriou, der eine App fĂ¼r Apple erschuf. Seine App wurde nachgeahmt, weshalb der Eindruck entstand, dass die App von ihm stammt. WeiterfĂ¼hrende Details erfahren interessierte Leser bei Twitter.

Viele Entwickler sind von Apple enttäuscht, da das Unternehmen die Lage nicht ernst nimmt oder zumindest nicht schnell genug reagiert. Es ist zwar lobenswert, dass das Kinderspiel bereits entfernt wurde. Das grundlegende Problem ist hierdurch aber noch nicht gelöst, zumal das Spiel Ă¼ber Monate hinweg verfĂ¼gbar war und auch mehrmals aktualisiert wurde. Ferner sollte es grundsätzlich nicht möglich sein, ein Online Casino so zu verstecken, dass es wie ein Kinderspiel aussieht. Immerhin sind Smartphones bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt und das Risiko, dass diese Altersgruppe erst auf die Idee kommt, mit dem GlĂ¼cksspiel zu beginnen, ist enorm hoch.

Wie gefährlich sind Casino-Apps?

Sobald in einem Land Online GlĂ¼cksspiele erlaubt sind, sollte eine Casino App kein Problem sein. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Casino Apps werden nicht von seriösen und legalen Casinoanbietern präsentiert. Es handelt sich um Entwickler, die mit den Apps Geld verdienen möchten. Somit entsprechen Casino Apps, die per Scam-App funktionieren, keinesfalls der geltenden Spielersicherheit. Aus diesem Grund sind solche Apps verboten und sollten von Apple und Google nicht angeboten werden.

So einfach ist es mit den Scam-Apps jedoch nicht. Es wird inzwischen vermutet, dass die Apps so kreiert wurden, dass auch Apple und Google getäuscht werden und deshalb die Apps nicht ablehnen. Das allergrĂ¶ĂŸte Problem stellt die uneingeschränkte Nutzbarkeit dar, weshalb auch Minderjährige zu diesen Apps greifen können.

Sammelklagen gegen Apple

Bevor das Problem der als Kinderspiel getarnten Casino-App veröffentlicht wurde, gab es gegen Apple bereits eine Sammelklage. Die Sammelklage wehrt sich vorrangig gegen DoubleU. Dieses Unternehmen bietet Ă¼ber Apple eine GlĂ¼cksspiel-App an, die an sich schon gegen Gesetze der meisten Bundesstaaten der USA verstoĂŸen. Die Apps sind zwar kostenlos, stellen jedoch Slots und weitere Casinospiele nach. Die Kläger sind der Meinung, dass mit diesen Apps eine GlĂ¼cksspielsucht entwickelt werden kann.

Abgesehen von einer potentiellen GlĂ¼cksspielsucht beschweren sich die Kläger, dass die Spiele nur zu Beginn kostenlos sind. Jeder neue Spieler erhält eine gewisse Anzahl an Coins, mit denen er spielt. Sind diese jedoch verbraucht, muss das virtuelle Konto aufgefĂ¼llt werden. Neue Coins kosten jedoch echtes Geld. Mit diesem Geld ist es aber nicht möglich, Gewinne mit echtem Geld zu erspielen. Wer an einem Spielautomaten oder bei Roulette GlĂ¼ck hatte, gewinnt nur Spielzeit.

Warum wendet sich die Klage gegen Apple und nicht gegen den Entwickler? Die Mitglieder der Sammelklage werfen Apple vor, dass es diese Apps nicht entfernt und stattdessen an diesen verdient.

Der Beitrag wurde am 26.4.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
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