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Casino Austria AG – tschechische Mehrheit vorhanden

Wie bereits bekannt wurde, gibt Novomatic seine Anteile der Casino Austria AG ab. Im Gespräch war bereits, dass Gespräche mit dem tschechischen Anteilseigner Sazka-Gruppe stattfanden. Nun ist es auch fix. Der tschechische Anteilseigner wird über die Mehrheit der Anteile der Casino Austria AG verfügen. Die ÖBAG hat auf das Vorkaufsrecht der Novomatic Anteile verzichtet. Durch die Übernahme der Anteile kommt die tschechische Gruppe auf über 53 Prozent. Die Sazka-Gruppe aus der Tschechei schloss mit der Staatsholding aus Österreich einen Syndikatsvertrag.

Roulette spielen in einem Casino.

Roulette ist ein typisches Spiel in einem Casino. (©stuxPixabay)

Abkommen der beiden Hauptaktionäre kurz erklärt

Durch den Syndikatsvertrag, den die ÖBAG mit der Sazka-Gruppe schloss, hat sich Österreich ein Mitspracherecht hinsichtlich wichtiger Entscheidungen gesichert. Durch dieses Mitspracherecht wird sichergestellt, dass es keine Streitpunkte zwischen den Eigentümern gibt. Das Wohl des Unternehmens steht an oberster Stelle. Mit dem Abkommen hat die ÖBAG Rechte bekommen, wie sie sonst einem 50-prozentigen Eigentümers zustehen. Es kam zu keinerlei Gegenstimmen, sodass der Syndikatsvertrag bedenkenlos abgeschlossen werden kann.

Genau genommen profitiert die ÖBAG davon, dass sie ein Vetorecht in verschiedenen Angelegenheiten eingeräumt bekommen hat. Durch das vereinbarte Paket soll die Zentrale der Casino Austria AG mit dem Steuersitz, die Arbeitsplätze und die zwölf in Österreich befindlichen Casino-Standorte abgesichert werden. Zudem vereinbarten die Hauptaktionäre, dass die Marken „Österreichische Lotterien“ und „Casinos Austria“ beizubehalten sind.

Weitere wichtige Punkte im Vertrag

Neben den bereits genannten Punkten gibt es auch noch weitere Faktoren wie das Nominierungsrecht für den Aufsichtsrat und Vorstandschef, die für Österreich sehr wichtig sind. Zusätzlich soll die Sport- und Kulturförderung erhalten bleiben. Zudem wurde vereinbart, dass Sazka keine Geschäftsaktivitäten in Österreich haben darf, die eine Konkurrenz darstellen würden. Der Vertrag, der über Monate ausgehandelt wurde, läuft für einen Zeitraum von 15 Jahren.

Für Österreich ist das Abkommen sehr wichtig. Sicherlich war der Vertrag auch ein Anlass dazu, dass die ÖBAG auf das Vorkaufsrecht verzichtet hat. Genaugenommen steht die Alpenregion mit dem Syndikatsvertrag recht gut dar. Schließlich bekommt sie trotz weniger Anteile viele Rechte in unterschiedlichen Bereichen.

Kritik von SPÖ wegen Verzicht auf Vorkaufsrecht

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen aus Österreich. Die SPÖ kritisiert das Vorgehen, dass auf das Vorkaufsrecht der Anteile verzichtet wurde. Der Finanzsprecher geht davon aus, dass es früher oder später auf die Privatisierung des Staatseigentums hinauslaufen wird. Außerdem meint er, dass sich langfristig gesehen über höhere Dividenden eine Aufstockung bezahlt macht. Es wurde auch schon verlautet, dass die Arbeitnehmervertreter der ÖBAG einer Aufstockung auch nicht negativ gegenüberstehen würde.

Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass der Pakt zwischen der Tschechei und Österreich viel umfangreicher und stärker ausgefallen ist, als es bei anderen Syndikatsverträgen der Fall ist. Die ÖBAG hat in der Vergangenheit schon zwei weitere Syndikatsverträge abgeschlossen. Und zwar gibt es einen Vertrag mit Koaktionär Mubadala aus Abu Dhabi, in dem es um die Anteilsrechter an der OMV geht. Ebenfalls gibt es eine Zusammenarbeit bezüglich der Telekom Austria AG mit dem mexikanischen Eigentümer America Móvil, der Mehrheitseigentümer ist.

Nach Monaten kommt Ruhe hinein

Die letzten Monate waren für Casinos Austria doch sehr turbulent. An den Anteilen der Casinos Austria hatten vor fünf Jahren sowohl Sazka als auch Novomatic großes Interesse. Sie haben deswegen begonnen, Anteile zu kaufen und die Mehrheit zu erzielen. Letztendlich gab es ein Dreiergespann (Staat, Novomatic, Sazka), welche immer wieder Differenzen aufkommen ließen. Es sollte sogar einen Stimmbindungsvertrag geben, welcher letztendlich einen Streit zwischen Novomatic und Sazka hervorrief. Aufgrund der Probleme und dem Auftauchen der Causa hat sich Novomatic dazu entscheiden, seine Anteile abzugeben. Natürlich hat die tschechische Gruppe gleich die Chance erkannt und hat Interesse an den Anteilen angemeldet.

Langsam kommt auch wieder in Österreich Ruhe hinein. Mit dem Abgeben der Novomatic Anteile sind sich die zwei Hauptparteien ÖPAG und Sazka derzeit einig. Sie wollen nun die Casinos Austria wieder voranbringen und zum Wohle des Unternehmens entscheiden.

Casino Affäre wirbelte alles Durcheinander

Im letzten Jahr kam es zu einer Casino Affäre. Dem Eigentümer von Novmatic sowie dem Ex-Chef wurde vorgeworfen, mit der FPÖ gemeinsame Sache zu machen. Genaugenommen ging es darum, dass das Novomatic Team angeblich den FPÖ-Politiker Sidlo zum Finanzvorstand machen wollte, um im Gegenzug Glücksspiellizenzen zu erhalten. Es gibt aber noch weitere Leute wie ÖBAG-Chef Schmid und Ex-FPÖ-Chef Strache, die ebenfalls verwickelt sein sollen.

Alle Beteiligten bestreiten die Vorwürfe und sind zuversichtlich, dass sich die Beschuldigungen während des Verfahrens zur Casino Affäre erledigen. Schmid bekräftigte immer wieder, dass er sich immer bemüht hat, professionell und richtig zu handeln. Aktuell gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung. Was während des Verfahrens rauskommt, müssen wir abwarten.

Novomatic zieht sich aus Österreich zurück

Novomatic hat auch schon bekanntgegeben, dass sie Österreich den Rücken kehren wollen und sie sich um keine weiteren Lizenzen bemühen wollen. Stattdessen hat das Unternehmen vor, weltweit durchzustarten. Sie wollen den großen Markt erobern und in anderen Ländern erfolgreicher werden. Österreich ist laut Novomatic nur ein kleiner Markt mit regulatorischen Schwierigkeiten. In anderen Ländern sieht der Konzern bessere und größere Chancen, um aufzusteigen und erfolgreicher zu werden.

Unter anderem möchte das Unternehmen in den USA präsenter werden. Auch in Deutschland ist eine höhere Präsenz angedacht. Natürlich ist auch der Online Markt für die Glücksspiel-Spezialisten von großer Wichtigkeit. In dem Bereich möchte Novomatic aber noch etwas abwarten und sehen, was sich beispielsweise in Deutschland bewegt. Sicherlich wird Deutschland eine interessante Anlaufstelle für Glücksspiel-Anbieter im Bereich Online Gaming, wenn ein neuer Glücksspielstaatsvertrag bundesweit verabschiedet wird.

Der Beitrag wurde am 12.3.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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