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China: Kinder dürfen nur drei Stunden pro Woche Online-Games nutzen

Viele Länder ändern die Gesetze für die Nutzung der Online Casinos. Neue News über neue Bestimmungen sind inzwischen völlig normal und kaum jemand wundert sich darüber. Mit Interesse werden diese News trotzdem verfolgt. Doch nun lässt eine Nachricht fast die ganze Welt aufhorchen: China limitiert für Kinder das Nutzen von Online Games (keine Casinos) – auf drei Stunden pro Woche. So etwas kommt tatsächlich sehr selten vor.

Zwei Kinder sitzen mit je einem Laptop auf dem Schoß in einer Wiese.

In China war das Nutzen von Online Games immer schon zeitlich begrenzt. Nun jedoch gibt es eine sehr strenge Regel: Minderjährige dürfen nur noch drei Stunden pro Woche spielen. (©sasint/Pixabay)

Strenge Limitierung für Kinder in China

Drei Stunden pro Woche zu spielen ist wirklich sehr wenig. Hinzu kommt jedoch, dass die Kinder nur eine Stunde pro Tag spielen dürfen. Und das auch noch nur am Wochenende oder an Feiertagen. Unter der Woche besteht seit dem ersten September dieses Jahrs für die Kinder ein absolutes Spielverbot. Diese Regelung betrifft zwar nur die Online Spiele. Trotzdem trifft die neue Regel die Betroffenen doch sehr stark. Bislang war das Spielen für Kinder und Jugendliche begrenzt, und zwar unter der Woche auf 1,5 Stunden pro Tag. Nun aber darf unter der Woche gar nicht mehr gespielt werden.

Die Frage lautet nur, wie es kontrolliert werden soll. Immerhin wird die Nutzung des Internets und weiterer Medien nicht unterbunden. Wenn die Kinder also immer vor dem PC sitzen dürfen, könnten sie also weiterhin spielen. Über die Ideen, wie die neuen Regeln kontrolliert werden sollen, gibt es keine eindeutigen Details. Es fand lediglich der Hinweis statt, dass stärker kontrolliert wird. So käme eine Gesichtserkennung infrage oder ein Einloggen kann nur noch im Zusammenhang mit einer Identitätsüberprüfung geschehen. Allerdings würde nicht der Staat kontrollieren. Vielmehr wird diese Aufgabe den Anbietern von Spielen überlassen. Diese Institute wiederum würden vom Staat kontrolliert werden. Wer die neuen Regeln nicht einhält, muss mit Strafen rechnen.

Zudem wurde bekannt gegeben, dass viele Eltern hinter der neuen Vorschrift stehen: Ab sofort sind nicht mehr die Eltern die Bösen, sondern der Staat. Unnötige Diskussionen oder gar Streit innerhalb einer Familie sollten somit der Vergangenheit angehören.

Online Bildungsinstitute sind ebenfalls von Regel betroffen

Womit die Eltern höchstwahrscheinlich nicht einverstanden sind: Auch Online Bildungsinstitute werden stark reglementiert. So dürfen Online Nachhilfe Institute keine Gewinne mehr erzielen. Hier stellt sich die Frage, wie lange solch ein Institut dann noch überleben kann. Die zeitliche Limitierung von Online Spielen ist noch relativ logisch und nachvollziehbar. Weshalb aber auch Bildungsinstitute eingeschlossen werden, ist kaum zu verstehen. Hier kann sich keine Spielsucht entwickeln – die Hauptbegründung für das Spielverbot unter der Woche.

Einige Fachleute und Experten haben sich selbstverständlich Gedanken gemacht und kamen zu folgendem Schluss: Die hinter den Spielen stehenden Unternehmen wären dem Staat zu mächtig geworden. Aus diesem Grund zielen die neuen Regeln im Grunde genommen nicht auf die Kinder, sondern auf die Unternehmen ab. Die ersten „Erfolge“ sind bereits sichtbar: Die Aktien vom Technologieunternehmen Tencent sind bereits abgesunken.

Die Idee, aus welch wahrem Grund die Limitierung beschlossen wurde, hängt zum Beispiel mit einem Zeitungsartikel der vergangenen Wochen zusammen. In diesem Artikel wurden die Spieleunternehmen vom Staat als geistiges Opium bezeichnet. Kurz darauf wurde die neue Limitierung der Spielzeit beschlossen.

So sah die bisherige Regel aus

Abgesehen von der zeitlichen Limitierung wird vom Staat vorgeschrieben, zu welcher Zeit die Kinder und Jugendlichen spielen dürfen: Freitag, Samstag und Sonntag von 20 bis 21 Uhr. An Ferientagen gibt es eine Ausnahme, da in dieser Zeit täglich eine Stunde gespielt werden darf. Wer sich außerhalb dieser Zeit einloggt, muss von den Anbietern überprüft werden. Sollten die Eltern gegen die Regel sein, könnten hier natürlich einige Tricks entworfen werden. Doch wie sah die Regel für die Spielzeit bisher aus?

Bis zum ersten September durften sich Kinder und Jugendliche in der Zeit von 22 Uhr und 8 Uhr morgens nicht einloggen und somit auch nicht spielen. In der übrigen Zeit durften die Kinder von Montag bis Sonntag 1,5 Stunden täglich spielen und an Ferientagen drei Stunden. Warum aber war es in China immer geregelt, wie lange die Kinder spielen dürfen? Daran sind unter anderem die Lehrer und Ärzte schuld. Deren Aussage zufolge verschlechtern sich bei den Schülern seit Jahren die Sehkraft und die Noten. Zudem wurde wohl ein Bewegungsmangel festgestellt. Eingeschränkte Spielzeiten sollen all dem entgegen wirken – und natürlich einer Spielsucht.

Technologieunternehmen sind Staat ein Dorn im Auge

Einer weiteren offiziellen Meldung zufolge müssen sich die Technologieunternehmen in China auf schlechte Zeiten einstellen. So soll der Börsenzugang chinesischer Unternehmen in den USA eingeschränkt werden. Hierzu gibt es noch keine weiterführenden Details. Sollte das in die Tat umgesetzt werden, könnten die Unternehmen Verluste erleben. Hinzu kommen eventuell Strafen, wenn die Spieleanbieter ihre Kontrollpflicht nicht ordentlich erfüllt haben. In diesem Bereich könnte es für die Unternehmen schwierig werden, das Gegenteil zu beweisen.

Um hier kein Risiko einzugehen, müsste bei jedem Einloggen der Ausweis kontrolliert werden. Doch wer kontrolliert, ob sich die Person des Ausweises vor dem PC befindet? Es könnte ein erwachsener Bruder oder Schwester ihren Ausweis zur Verfügung stellen. Nicht vergessen werden darf, dass die erhöhten Kontrollen eine finanzielle Investition bedeuten. All dies könnte zu einem reduzierten Spieleangebot führen.

Der Beitrag wurde am 13.9.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
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