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Finnland: Spieler spielen kontrollierter

Die Kontrolle des Spielverhaltens ist eine der wichtigsten Aufgaben des Glücksspiels. Die Anbieter tragen eine enorme soziale Verantwortung und müssen dafür sorgen, dass Spieler verantwortungsbewusst ihre Einsätze platzieren. In Finnland scheint das sehr gut zu funktionieren. Eine Studie fand hier nämlich heraus, dass das gefährdende Spielverhalten deutlich abnimmt. Gut 4.000 Menschen nahmen an der Studie teil, die offenbar einen positiven Trend im Spielverhalten vorweist.

Roulettetisch mit Spielchips aus der Nähe.

Auch in Finnland spielt das Glücksspiel eine große Rolle in der Gesellschaft. Das Spielverhalten entwickelt sich dabei aber offenbar zum Positiven. (©mthaxton83/Pixabay)

Laut Studie: Spielverhalten in Finnland verbessert sich

Das finnische Institut für Gesundheit und Soziales (THL) hat sich mit dem Spielverhalten der Finnen und Finninnen beschäftigt. Analysiert wurde in einer entsprechenden Studie da Spielverhalten aus dem Jahr 2019. Teilgenommen haben an dieser Studie rund 4.000 männliche und weibliche Personen im Alter von 15 und 74 Jahren. Und die Studie hat dem Institut zufolge einige interessante Ergebnisse hervorgebracht. Hätten im Jahre 2015 noch 80 Prozent aller Einwohner mindestens einmal Glücksspiel-Angebote in Anspruch genommen, sei dieser Wert mittlerweile auf 78,4 Prozent gesunken. Das heißt: Immer weniger Einwohner probieren das Glücksspiel aus oder kommen mit diesem in Kontakt. Allerdings: Rund 112.000 Menschen leiden laut Angaben des Instituts unter Spielproblemen. Das entspricht einem Anteil von drei Prozent an der Gesamtbevölkerung. Positiv hat sich diese Zahl nicht entwickelt, stattdessen stagniert sie bei diesem Wert seit rund 13 Jahren.

Dennoch könne man positive Entwicklungen auch abseits der Abnahme des generellen Interesses erkennen. Verändert habe sich demnach zum Beispiel der Grad der Gefährdung. In der Studie wird zwischen verschiedenen Stufen unterschieden. Auf der Stufe 1 steht das gefährdende Glücksspiel, auf Stufe 2 das problematische Glücksspiel und auf Stufe 3 das krankhafte Glücksspiel. Nicht so schön: Das Spielverhalten der Stufe 3 hat in den letzten Jahren leicht zugenommen. Von 1,3 Prozent im Jahre 2015 auf 1,5 Prozent im Jahre 2019. Gleichzeitig ist der Anteil der Menschen aus Kategorie 2 laut Institut von 2,0 Prozent auf 1,6 Prozent gesunken. Noch deutlicher würde die Abnahme in der Kategorie 1 ausfallen. Hier ist der Anteil der betroffenen Personen von 15 Prozent auf 10,7 Prozent gesunken.

Online wird mehr gespielt

Deutlich geworden ist den Wissenschaftlern in der Studie, dass das Interesse am Online Glücksspiel in den letzten Jahren zugenommen habe. 2015 hätten noch 12,7 Prozent der Bevölkerung am Online Glücksspiel teilgenommen. 2019 ist der Wert demnach auf 36,3 Prozent angestiegen, hat sich also mehr als verdoppelt. In Finnland ist das Online Glücksspiel nicht illegal, sondern wird über den staatlichen Monopolisten Veikkaus angeboten. Die Nachfrage nach ausländischen Angeboten ist der Studie zufolge ebenfalls gestiegen, allerdings nur auf einem enorm geringen Niveau. 2015 waren es 3,3 Prozent der Einwohner, die auf ausländische Angebote zurückgegriffen haben. 2019 lag der Wert bei 5,4 Prozent. Forschungsleiterin Anne Salonen erklärte hierzu:

“Relativ wenige Menschen spielen die Glücksspiele von anderen Anbietern im Vergleich zu denjenigen, welche die Spiele von Veikkaus in Anspruch nehmen. Andererseits steckt viel Geld in den Angeboten ausländischer Online Casino Spiele.“

Wichtig sei es daher, das Spielverhalten der Finnen und Finninnen weiterhin im Auge zu behalten. Auch in Finnland hat das Online Glücksspiel in den Wochen der Coronakrise deutlich zugenommen. Aus diesem Grund dürfen die Spieler seit dem 1. Mai nur noch maximal 500 Euro pro Monat verlieren. Auf diesem Wege soll das Spielverhalten während der Zeit der Coronakrise kontrolliert werden. Ist diese vorbei, soll die Beschränkung wieder abgeschafft werden. Wann allerdings in Finnland wieder regulär gespielt werden kann, ist derzeit noch unklar.

Weltweit hofft die Glücksspielbranche auf Öffnungen

Mit dem Warten auf die Wiedereröffnung hat die finnische Glücksspielbranche viel mit den Branchen in anderen Ländern gemeinsam. Zum Beispiel mit der mächtigen Glücksspielbranche in den USA. Hier warten die Casino in Las Vegas und Co. ebenfalls darauf, dass die Politik die Corona-Maßnahmen lockert und Spielbetriebe wieder ihre Türen öffnen dürfen. Die letzten Tage zeigen aber sogar, dass einige Anbieter schon damit begonnen haben. Gleich 15 Betreiber von Spielcasinos außerhalb von Las Vegas und Atlantic City haben sich dazu entschlossen, für Spielgäste wieder zur Verfügung stehen zu wollen. Wie kaum anders zu erwarten, gehören zu den Unternehmen vor allem die Casinos der Indianer. Diese sind nicht an die rechtlichen Vorgaben wie der Rest des Landes gebunden, sondern genießen einen Sonderstatus. Dieser ermöglicht es den Stämmen nun, ihre Glücksspielzentren wieder für die Öffentlichkeit zu öffnen. Allerdings nur unter gewissen Auflagen.

Die Casinos wollen die Sicherheit ihrer Gäste und Angestellten unter anderem durch Abstandsmaßnahmen sicherstellen. Die Distanz zwischen den Anwesenden soll dabei mit Hilfe eine Begrenzung von Automaten oder Plätzen an den Tischen erreicht werden. Zusätzlich dazu sollen Gesichtsmasken bereitgestellt und Desinfektionsmittel ausgegeben werden. Bereits am vergangenen Mittwoch öffneten so etwa die Casinos Kalispel und Northern Quest im Bundestaat Washington. Ebenfalls wieder für Spieler verfügbar sind das 7 Clans Casino Resort in Oklahoma, das Deadwood Casino in South Dakota und das Tonkawa Hotel & Casino in Kansas. In wenigen Tagen soll zudem laut eigener Aussage das Angel of the Winds Casino Resort in Washington öffnen. Der Geschäftsführer, Shawn Yanity, erklärte, dass man am 13. Mai mit dem Betrieb starten wolle. Im Detail heißt es:

“Wir haben vorher über verschiedene Termine für die Wiedereröffnung gesprochen und wollten sicherstellen, dass alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden und wir optimal darauf vorbereitet sind, um unsere Türen öffnen zu können.“

Spieler aus den USA können sich über die Entwicklungen rund um die einzelnen Casinos des Landes dauerhaft informieren lassen. Der US-amerikanische Glücksspielverband, die American Gaming Association, hat eine eigene Webseite eingerichtet. Hier wird stetig aktualisiert, falls sich die Lage in einem der 989 Casinos im Lande ändern sollte. Spieler wissen also sofort, ab wann sich der Weg in ihr Stamm-Casino wieder lohnt. Vorbereitet werden zudem auch Öffnungen in Las Vegas und Atlantic City. Hier sind die Anbieter zuvor allerdings auf Entscheidungen der Politik angewiesen.

Der Beitrag wurde am 15.5.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
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