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Gauselmann kauft Westspiel Casinos

Der Verkauf der staatlichen Casinos in Nordrhein-Westfalen wird seit Jahren besprochen und vorangetrieben. An dem Erwerb der Casinos waren viele Glücksspielkonzerne interessiert. Zwar hat die Entscheidung auf einen neuen Eigentümer lange gedauert – nun aber wurde der Zuschlag vergeben. Wie fast nicht anders zu erwarten, hat Gauselmann den Zuschlag erhalten.

Acht Spielhallen stehen in einer Spielhalle nebeneinander.

Die Mitarbeiter der Westspiel-Casinos freuen sich mit Sicherheit über den neuen Eigentümer: Der finanzstarke Glücksspielkonzern Gauselmann hat den Zuschlag erhalten. Dieser wurde mehrfach als sehr guter Arbeitgeber ausgezeichnet. (©Bru-nO/Pixabay)

Kauf war mit strengen Regeln verbunden

Im Endeffekt stand von Beginn an fest, dass nur ein erfolgreiches Unternehmen die Westspiel-Casinos übernehmen darf. Zu den Verkaufsbedingungen zählten zum Beispiel:

  • Der neue Eigentümer muss über ein Eigenkapital von mindestens 20 Millionen Euro verfügen
  • Es muss ausreichend Erfahrung im Betrieb von Casinos vorhanden sein – das bezieht sich nicht auf Online Casinos
  • Diese strengen Bedingungen führten dazu, dass nicht besonders viele Glücksspielunternehmen Interesse am Kauf von Westspiel zeigten. Teilweise wurde nicht veröffentlicht, wer die Westspiel Casinos kaufen möchte.

    Experten der Glücksspielbranche hatten jedoch eine Vermutung, wer außer Gauselmann am Kauf interessiert ist. So wurde zum Beispiel vermutet, dass sich auch Novomatic beworben hat. Beide Unternehmen verfügen über ausreichend Erfahrung im Führen landbasierter Glücksspielstätten. Für Gauselmann gab es einen weiteren Grund, sich zu bewerben: Dieser Konzern ist nicht nur aufgrund des Fußballstadions „Merkur Spiel-Arena“ bekannt. Gauselmann ist Sponsor von Fortuna Düsseldorf. Hierdurch liegt ein regionaler Bezug vor, der sich durch den Kauf der Westspiel Casinos verstärkt.

    Gauselmann ging als Sieger hervor

    Gauselmann erhielt den Zuschlag für die Westspiel-Casinos. Dies wundert im Grunde genommen nicht. Dieser Konzern erfüllt nicht nur die oben erwähnten Voraussetzungen. Bei Gauselmann besteht keine Gefahr, dass die Vorschriften des neuen Glücksspielstaatsvertrages nicht eingehalten werden. Immerhin freut sich dieser Konzern über mehrere Auszeichnungen, die bestätigen, dass Gauselmann hohen Wert auf ein sicheres Spielen legt.

    Weitere Auszeichnungen, die bestätigen, dass Gauselmann ein sehr guter Arbeitgeber ist und dass auch die Kunden mehr als zufrieden sind, könnten den Ausschlag gegeben haben. Nicht zuletzt könnte es auch daran liegen, dass Gauselmann fast bis zum Ende der Corona-Pandemie ohne finanziellen Verlust ging. Andere Glücksspielanbieter mussten mehrere Mitarbeiter entlassen – Gauselmann hingegen hat wie immer Auszubildende eingestellt. Über diese Tatsache dürften sich die aktuellen Mitarbeiter der Westspiel-Casinos freuen. Diese müssen nicht damit rechnen, entlassen zu werden.

    Ferner blickt Gauselmann dank der Merkur Spielhallen auf ausreichend Erfahrung, wenn es um die Führung landbasierter Casinos geht. So gab Gauselmann öffentlich bekannt, dass der Zuschlag für die Westspiel-Casinos auf vier Bausteine beruht:

  • beste Technologien
  • beste Spiele
  • bestes Ambiente
  • beste Mitarbeiter
  • Diese Bausteine, die zum Erfolg Gauselmanns geführt haben, möchte das Unternehmen auch bei den Westspiel-Casinos anwenden. So bleiben nicht nur die bisherigen Standorte in Aachen, Bad Oeynhausen, Dortmund und Duisburg bestehen. Mit dem Kauf der Westspiel-Casinos erhält der neue Eigentümer zwei weitere Lizenzen. An welchen Standorten diese genutzt wird, wurde bislang nicht veröffentlicht.

    Weshalb wurde Westspiel verkauft?

    Ob der Verkauf der Westspiel Casinos notwendig war oder nicht, bleibt dahingestellt. In den letzten Jahren erlitten die Westspiel Casinos Verluste. Das war der Ausschlag, weshalb der Verkauf anvisiert wurde. Den Anstoß gab Finanzminister Lutz Lienenkämper, der Westspiel als ein verlustbringendes Unternehmen bezeichnete. Westspiel ist ein staatliches Unternehmen, von dem Nordrhein-Westfalen lange Jahre profitierte. Das zeigte auch das Jahr 2019, in dem die Casinos erstmals wieder einen Gewinn einfuhren: 3,2 Millionen Euro.

    Anderen Meldungen zufolge verdiente der Staat mit den Casinos ungefähr 50 Millionen Euro jährlich. Dies führte dazu, dass sowohl der Betriebsrat als auch die Opposition im Landtag scharfe Kritik übten. Deshalb stellt sich zu Recht die Frage, weshalb Westspiel überhaupt verkauft wurde. Der Verkauf wurde auch von den Mitarbeitern kritisiert, die sogar eine Demonstration durchführten. Das lag in erster Linie daran, dass weder eine Jobgarantie abgegeben wurde, noch überhaupt mit den Mitarbeitern besprochen wurde, wie es weitergeht.

    Nun jedoch können sich die Mitarbeiter freuen, da sie kaum einen besseren neuen Arbeitgeber hätten finden können. Gauselmann ist für seine hohe soziale Kompetenz in Zusammenhang mit seinen Mitarbeitern bekannt. Ebenso ist dieser Glücksspielkonzern dafür bekannt, seinen Spielern ein interessantes Ambiente zu bieten. Dank diesem sind alle Spielstätten sehr beliebt und erfreuen sich hoher Umsätze.

    Zustimmung der Kartellbehörde fehlt noch

    Ab welchem Zeitpunkt die Westspiel Casinos ihren Eigentümer wechseln, ist noch nicht bekannt. Zuerst muss die Kartellbehörde ihren Segen geben. In der Regel handelt es sich hierbei um eine reine Formalität, schließlich hätte es keinen besseren neuen Eigentümer geben können. Trotzdem ist die Kartellbehörde für den Wettbewerb zuständig und muss sich aus diesem Grund mit dem Verkauf beschäftigen.

    Eine der Aufgaben der Kartellbehörde liegt darin, negative Auswirkungen einzuschätzen, wenn es zu einer sogenannten Machtkonzentration kommt. Diese entsteht durch das Vorhandensein der Merkur Spielhallen und der neuen Casinos. Eine gesunde Konkurrenz fehlt somit – auch mögliche Auswirkungen dieser Tatsache müssen erforscht werden. Die Regierung kann sich jedoch sicher sein, dass Gauselmann alle Vorschriften des Glücksspielstaatsvertrages beachtet und dass somit keine Probleme mit dem geforderten Mindestabstand entstehen werden.

    Der Beitrag wurde am 30.7.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
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