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Google erlaubt Glücksspiel Apps im Playstore

Der Weg in das mobile Angebot eines Glücksspielanbieters führt für Android-Nutzer lange Zeit über Umwege. Spieler mussten sich die apk-Dateien über eine externe Quelle des jeweiligen Anbieters herunterladen. Der Grund: Google weigerte sich dagegen, die Glücksspiel Apps mit dem Echtgeld-Einsatz zum Download anzubieten. Nun allerdings ändert der Konzern die Richtung. Fortan sollen die Richtlinien für die Glücksspiel-Apps in gleich 15 Nationen aufgeweicht werden. Deutschland ist eine dieser Nationen, aber auch der Heimat-Markt der USA gehört dazu. Für alle Glücksritter mit einem Android-Gerät dürften das hervorragende Nachrichten sein.

iPad mit der geöffneten Webseite von Google.

Google öffnet seine Türen: Glücksspiel-Apps können im Playstore künftig ganz legal heruntergeladen werden. (©Firmbee/Pixabay)

Neue Programmier-Richtlinien bei Google: Grünes Licht für Gambling Apps

Das neue Jahr hält für die Glücksspielbranche und ihre Spieler einige erfreuliche Nachrichten bereit. Insbesondere für alle Spieler mit einem Android-Gerät. Google hat seine Programmier-Richtlinien verändert und bringt in diesem Zusammenhang einige Änderungen ab dem 1. März auf den Markt. In gleich 15 Nationen gestattet der Internet-Riese künftig den Download von Echtgeld-Apps mit Glücksspielbezug in seinem PlayStore. Bislang war dies ausschließlich den Spielern in Frankreich, Irland, Brasilien und Großbritannien vorenthalten. Nun kommt eine ganze Reihe von Nationen dazu. Eine Nation davon wird Deutschland sein, was hierzulande für große Begeisterung bei den Spielern sorgen dürfte. Neben Deutschland gehören auch Japan, Dänemark, Kanada, die USA, Spanien, Finnland oder Norwegen zu den Nationen, die künftig auf Glücksspiel-Apps aus dem PlayStore zurückgreifen können.

Bislang war es den Spielern aus Deutschland nicht möglich, die Casino Apps über den App-Store von Google herunterzuladen. In der Regel mussten die Kunden deshalb, sofern sie eine Download-App benutzen wollten, auf externe Quellen des Anbieters zurückgreifen. Alternativ war und ist der Zugriff ohne Download mit Hilfe von HTML5-Apps direkt über den Browser möglich.

Glücksspiel App ist nicht gleich Glücksspiel App

Schon seit 2017 ist Google damit beschäftigt, in einigen Nationen den Download der Echtgeld-Glücksspiel-Apps zu gestatten. Die Unternehmen müssen hierfür aber strenge Voraussetzungen erfüllen. Eine Lizenz des jeweiligen Landes ist erforderlich, ebenso müssen die Apps das Alter des Benutzers überprüfen und darauf hinweisen, dass mit der Nutzung der Apps gewisse Risiken verbunden sind. Darüber hinaus werden die Glücksspiel Apps vom Unternehmen in insgesamt vier unterschiedliche Kategorien einsortiert. Die Online Casinospiele, Apps für Online Lotterien, Apps für Sportwetten und Apps für Daily Fantasy Sports.

Ähnliche Vorgaben dürften die Unternehmen nun auch in die deutsche Version des PlayStore begleiten. Hier waren bislang zwar schon Glücksspiel-Apps zu finden, nur eben ohne die Möglichkeit des echten Geldeinsatzes.

Ausnahmen und Sonderfälle bestimmen die Regel

In wie weit die allgemeingültigen Vorgaben auch in den einzelnen Nationen gelten, ist allerdings noch unklar. In allen Ländern dürften hier eigene, länderspezifische Vorgaben für kräftige Unterschiede sorgen. In Deutschland etwa werden zunächst wohl nur die Sportwetten- und Lotterie-Apps legal angeboten. Sobald die Regeln für den Online-Glücksspielmarkt endgültig definiert wurden, dürften auch die Glücksspiel-Apps nachziehen. Allerdings: Auf das Lotto-Monopol hält weiterhin der Staat seine Hand. Hier profitieren die privaten Unternehmen also nicht wirklich. Dennoch sieht es hier für die Unternehmen noch besser aus als im skandinavischen Land Finnland. Hier befinden sich sowohl die Spielautomaten Apps, als auch die Sportwetten Apps und Lotterie Apps allesamt in der Hand des Staates. Noch komplexer gestaltet sich die Sachlage in der Heimat von Google. In den USA gelten teilweise von Bundesstaat zu Bundesstaat ganz eigene Vorgaben. Bei rund 50 Bundesstaaten kommt hier also eine Menge Arbeit auf den Internetriesen zu.

Verbraucherschützern dürften die Entwicklungen nicht gefallen

Dass Google der Glücksspielbranche hier die Türe öffnet, dürfte insbesondere den Verbraucherschützern überhaupt nicht gefallen. Diese äußerten sich in der Vergangenheit schon mehrfach kritisch gegenüber dem Verhalten der Appstore-Anbieter. Nicht nur Google stand in diesem Zusammenhang in der Kritik, sondern auch der Konzernriese Apple. Verbraucherschützer und Jugendschützer werfen den Unternehmen vor, zu wenig für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu tun. Insbesondere die In-App-Käufe in vielen Spielen sorgen hier für Unmut. Da auch in vielen Fällen schon hier zumindest Mechaniken des Glücksspiels erkennbar sind, befürchten die Jugendschützer eine zu frühe Affinität der Kinder zum Glücksspiel.

Google erklärte jüngst allerdings, dass man alle Unternehmen und ihre mobilen Glücksspiel-Apps intensiv prüfen werde. Angeboten werden dürften die Apps so zum Beispiel nur für volljährige Nutzer. Ebenso müssen alle Anbieter der Glücksspiel-Apps eine offizielle Lizenz einer Regulierungsbehörde des Landes vorweisen können. In Deutschland ist für diese Lizenz derzeit das Regierungspräsidium in Darmstadt zuständig. Künftig sollen die Aufgaben rund um die Glücksspielregulierung aber in die Hand einer neuen Glücksspielbehörde in Sachsen-Anhalt fallen.

Der Beitrag wurde am 5.2.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
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