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In Großbritannien wird das Glücksspielgesetz überdacht

Großbritannien kündigte an, das bestehende Glücksspielgesetz überdenken und notfalls überarbeiten zu wollen. Ein Grund liegt darin, dass das aktuelle Gesetz aus dem Jahr 2005 stammt und somit keinesfalls auf die aktuelle Situation eingeht. Obwohl sich die Regierung für die Überprüfung mehrere Monate Zeit lassen möchte, gibt es bereits ein paar Informationen, was sich ändern könnte.

Britische Flagge.

Großbritannien überarbeitet in den nächsten Monaten das Glücksspielgesetz, um besser auf aktuelle Situationen eingehen zu können. (©TheDigitalArtist/Pixabay)

Spielerschutz soll erhöht werden

Ein Grund, weshalb das bestehende Gesetz überprüft und notfalls geändert werden soll, liegt im Spielerschutz. Dieser kommt im Moment zu kurz, da im Jahr 2005 noch nicht die Stellung der Online Casinos erkannt wurde.

Zudem durften in Großbritannien bereits 16-jährige ein Rubbellos kaufen oder einen Lottoschein abgeben. In diesem Bereich soll das Alter auf 18 Jahre erhöht werden. Auch hier ist ein Grund, dass inzwischen viele Online Glücksspielanbieter Rubbellose und Lotto in ihrem Sortiment führen.

Es verwundert nicht, dass solch eine Entscheidung bei den Betreibern von Glücksspielportalen nicht gut ankommt. Einige dieser sehen gar keinen Grund, das Mindestalter hochzusetzen, während andere um eine Vorlaufzeit von einem Jahr bitten. Bis heute drang durch, dass es eventuell zwei Lösungen geben könnte: Für die Online Angebote wird das Mindestalter sofort hochgesetzt, für Lotterien vor Ort könnte es noch etwas dauern.

Werbung und Sponsoring ebenfalls betroffen

Abgesehen von der Erhöhung der Spielersicherheit soll auch die Werbung für die Glücksspiele überarbeitet werden. Auch dies klingt logisch, wenn es 2005 noch wesentlich weniger oder gar keine Online Casinos gab. Nun muss auch überdacht werden, wie die Werbung im Internet und auf der Seite der Online Casinos aussehen könnte.

Eventuell orientiert sich Großbritannien an anderen Ländern: In Spanien wird die Werbung für Glücksspiele nur noch nachts ausgestrahlt, während in Schweden die Boni deutlich reduziert wurden. Eine Reduzierung der Boni erhöht aber erst beim zweiten Blick die Spielersicherheit: Wer einen Boni nutzt, muss zuvor eine entsprechende Summe einzahlen. Hinzu kommt, dass immer Umsatzbedingungen erreicht werden müssen. Hierdurch verlängert sich die Zeit des Spielens automatisch und der Reiz, erneut einzuzahlen, steigt damit an.

In Punkto Sponsoring sehen die Experten ebenfalls eine Gefahr: Werden die Mannschaften diverser Sportarten weiterhin mit Trikots von den Casinos und Buchmachern ausgestattet, findet automatisch eine Werbung statt. Diese Werbung wird aber nicht nur von Erwachsenen oder Zuschauern im Stadion gesehen. Das Sponsoring sehen bereits die Kinder, wenn die Spiele im TV übertragen werden.

Ein Beitrag auf Sky zeigt deutlich, dass die Vereine Millionen mit dem Sponsoring verdienen. Würden diese Einnahmen eingeschränkt werden, würde es zu gravierender Kritik kommen.

Einsatzlimit könnte kommen

Gerüchten zufolge könnte auch das Einsatzlimit für diverse Spiele und Spielautomaten kommen. Bisher durfte man in Großbritannien pro Spielrunde 100 Pfund setzen. Seit 2019 gibt es jedoch bei Fixed-Odds-Betting-Terminals ein Einsatzlimit von 2 Pfund. Womöglich wird dieses Limit auf die Spielautomaten im Online Casino und auf Sportwetten ausgedehnt.

Um die Spielersicherheit auf höchstem Niveau zu sichern, könnte es auch passieren, dass die Spieler selbst strenger überprüft werden. So steht im Raum, dass die Spieler nachweisen müssen, dass sie mit eigenem Geld spielen und keinen Kredit aufgenommen haben. Ferner könnte es kommen, dass die Spieler eine ausreichende Bonität nachweisen müssen.

Sollte es zu all dem kommen, dann befürchtet die Glücksspielbranche, dass das Gegenteil eintritt: Die Spieler könnten zu illegalen Anbietern abwandern. Bei diesen gibt es keine Vorschriften bezüglich eines Einsatzlimits oder Boni. Würde das passieren, dann wäre gar kein Spielerschutz mehr vorhanden.

Legale Online Casinos hätten zudem mit geringeren Umsätzen zu kämpfen. Ebenso würde auch der Staat Steuereinnahmen verlieren. Die illegalen Anbieter zahlen garantiert keine Steuer in Großbritannien.

Dass jedoch das aktuelle Gesetz überarbeitet werden muss, steht definitiv fest. Nur so kann die Sicherheit in Online Casinos erhöht werden. Zu streng sollten die neuen Regeln allerdings nicht ausfallen.

Britische Glücksspielaufsicht hat bereits viele Strafen ausgesprochen

Insider wissen, dass die britische Glücksspielaufsicht UKG bereits sehr streng ist. Der diesjährige Bericht zeigt deutlich, dass die Aufsicht ihre Arbeit sehr ernst nimmt. Sie hat zum Beispiel 350 Überprüfungen durchgeführt und 630 Hinweise verfolgt. Aufgrund dieser Tätigkeiten kam es, dass 12 Online Casinos eine Strafe erhielten. Alle Geldstrafen zusammen ergaben eine Summe von 30 Millionen GBP.

Zudem wurde fünf Glücksspielanbietern vorübergehend die Lizenz entzogen, während sogar 11 Anbieter die Lizenz komplett verloren. All dies, obwohl das aktuelle Gesetz kaum auf die Online Casinos eingeht. Daraus entsteht die Frage, wie es in Zukunft aussieht, wenn die Online Glücksspielanbieter stärker reguliert werden?

Betrachtet man die Gründe, weshalb die Online Casinos eine Strafe erhielten, so wird klar, warum die Spieler selbst stärker überprüft werden sollen. In einigen Fällen konnten die Spieler sehr hohe Summen verspielen, obwohl sie entweder gar kein Geld verdienten oder sich das Geld zum Spielen ausliehen. Daher war die Glücksspielaufsicht der Meinung, dass in Zukunft sichergestellt werden muss, dass die Spieler nur mit eigenem Geld spielen.

Welche weiteren Überarbeitungen kommen, müssen abgewartet werden. Hier wird es mit Sicherheit einige Überraschungen geben.

Der Beitrag wurde am 18.12.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , , , veröffentlicht.
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