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Irland: Glücksspielgesetz wurde neu reguliert

Seit dem ersten Dezember gilt in Irland ein neues Glücksspielgesetz. Allerdings wurde das bisherige Gesetz nicht komplett überarbeitet, nur ein paar wichtige Absätze wurden hinzugefügt oder geändert. All dies geschah, um den Verbraucherschutz zu erhöhen. Angesichts dessen, dass das aktuelle Glücksspielgesetz aus dem Jahr 1956 stammte, war es eine notwendige Angelegenheit.

Zwei Pferde mit Jockeys in einem Pferderennen.

Irland hat das bestehende Glücksspielgesetz überarbeitet und die Spielersicherheit erhöht. (©anncapictures/Pixabay)

Regelungen des ursprünglichen Glücksspielgesetzes

In Irland waren Glücksspiele immer schon sehr beliebt. Entgegen der Meinung vieler trifft diese Aussage nicht nur auf Casinos, Rubbellose und Lotterien zu. In Irland sind besonders die Sportwetten beliebt. Aus diesem Grund sind in diesem Land zahlreiche Buchmacher ansässig. Interessanterweise gehen die meisten Wettfans zu den Buchmachern vor Ort. Die online Angebote hingegen sind weniger interessant.

Diese Vorlieben der Iren führte dazu, dass dort das Glücksspiel schon vor langer Zeit legalisiert wurde. In der Regel läuft es so ab, dass die Kinder zum Pferderennen mitgenommen werden und so von klein auf an diese Freizeitbeschäftigung gewöhnt werden. Aus diesem Grund befinden sich im Glücksspielgesetz für Irland kaum Einschränkungen und Regulierungen.

Der Nachteil solch eines Gesetzes besteht im Fehlen eines Verbraucher- beziehungsweise Spielerschutzes. Durch dieses Fehlen waren in der Vergangenheit besonders Kinder und Jugendliche betroffen.

Studien bestätigen: Minderjährige spielen öfter

Bereits vor einigen Jahren kam über eine Studie ans Tageslicht, dass Minderjährige dreimal so oft an einem Glücksspiel teilnehmen als Erwachsene. Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf Jugendliche, die ihr eigenes Geld verdienen. Es beginnt wesentlich früher: 10-Jährige spielen über ihr Smartphone Glücksspiele wie Roulette und Slots. Ferner wurde festgestellt, dass viele Jugendliche mehrere Tausend Euro an Schulden erspielt haben.

Natürlich können solche negativen Tatsachen nicht einfach hingenommen werden. Aus diesem Grund wurde das irische Glücksspielgesetz überarbeitet. Nun steht der Spielerschutz im Vordergrund und vor allem Kinder und Jugendliche sollen geschützt werden. Inwiefern das im Detail abläuft, wurde nicht veröffentlicht. Es wurde nur bekannt gegeben, dass die Werbung für Glücksspiele reguliert wird. Womöglich wurde der Blick auf andere Länder gerichtet, in denen seit längerer Zeit entweder gar keine Werbung läuft oder nur nachts ausgestrahlt wird.

Im weiteren Verlauf der Regulierung wurde festgesetzt, dass in Zukunft Wohltätigkeitsprojekte von der Glücksspielbranche unterstützt werden.

2019: Iren gaben fünf Milliarden Euro für Sportwetten aus

Eine weitere Studie verdeutlicht, wie beliebt in Irland das Glücksspiel ist. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 9,8 Milliarden Euro für Glücksspiele ausgegeben. Der größte Anteil verfiel auf die Sportwetten, und zwar fünf Milliarden Euro. Dies verdeutlicht, wie beliebt die Sportwetten bei den Iren sind.

Zudem hat die Studie ergeben, dass 72,4 Prozent der 55 bis 64-Jährigen am Glücksspiel teilnehmen. Traurig ist, dass bereits jeder zehnte Jugendliche am Glücksspiel teilnimmt. Umso positiver ist zu sehen, dass nach dem neuen Gesetz das Glücksspiel erst ab 18 Jahren erlaubt ist.

Interessanterweise hat die Regierung die Chance genutzt und bereits im Jahr 2019 die Wettsteuer von einem auf zwei Prozent erhöht. Die Vermutung liegt nahe, dass die Regierung ihren Anteil an der beliebten Freizeitbeschäftigung sichern wollte. Auf der anderen Seite wurde der Branche hiermit geschadet: Einige Buchmacher konnten es sich nicht leisten und haben ihre Pforten für immer geschlossen.

Trotz dieser Tatsache hat die Regierung in diesem Jahr erneut überlegt, ob die Steuer angehoben werden soll. Eine Einigung scheint noch nicht erzielt worden zu sein. Wenn jedoch mehr Wettbüros geschlossen werden, dann könnten viele Spieler zu den Online Casinos greifen. Auch diese sind ein Grund, weshalb der Glücksspielvertrag überhaupt überarbeitet wurde.

In Irland sind Online Casinos grundsätzlich legal

Im Jahr 1956 konnte niemand wissen, dass es irgendwann einmal Online Casinos und Online Sportwetten geben wird. Nachdem jedoch Glücksspiele in Irland erlaubt sind, waren automatisch alle Online Casinos legal. Das führte dazu, dass bereits in den Jahren 2014 und 2015 einige Anpassungen im Glücksspielgesetz vorgenommen wurden. Diese reichten jedoch nicht aus, um Jugendliche und Kinder vor unseriösen Anbietern zu schützen.

Eine Studie ergab zum Beispiel, dass 10 Prozent aller Glücksspielliebhaber online spielen. Welchen Anteil die Minderjährigen haben, ist nicht bekannt. Trotzdem war es notwendig, einen höheren Spielerschutz zu integrieren. Nur so kann verhindert werden, dass die Spieler unbeabsichtigt zu einem unseriösen Anbieter greifen. Viele können einen seriösen von einem unseriösen Glücksspielanbieter nicht unterscheiden. Und hier setzt nun das neue Gesetz an.

Ein weiterer Grund für die schnelle Änderung des Gesetzes könnte die Reduzierung der Wettbüros vor Ort darstellen. Je weniger vorhanden sind, umso mehr Spieler wandern zu Online Angeboten ab. Hierfür müssen rechtzeitig Regeln und Vorschriften kreiert werden, um die eigene Bevölkerung vor großem Schaden zu bewahren.

So weit ist es trotz der Beliebtheit der Glücksspiele in Irland aber noch nicht. Weniger als ein Prozent aller Spieler haben bisher ein riskantes Spielverhalten ermittelt. Angesichts der Tatsache, dass über 60 Prozent der gesamten Bevölkerung regelmäßig am Glücksspiel teilnimmt, geben die Iren eine Vorbildfunktion an: Glücksspiel muss nicht süchtig machen und kann verantwortungsvoll genossen werden.

Der Beitrag wurde am 11.12.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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