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Irland nimmt Änderungen am Glücksspielgesetz vor

In Irland sind besonders Sportwetten sehr beliebt, und zwar seit mehreren Jahrzehnten. Eigentlich kann gesagt werden, dass jeder Ire mit Sportwetten aufwächst. Denn bereits die Kinder werden an Sonn- und Feiertagen mit zur Pferderennbahn genommen. Wen wundert es bei diesen Informationen, wenn das in Irland gültige Glücksspielgesetz ebenfalls mehrere Jahrzehnte alt ist? Somit wurde es mehr als Zeit, dass das bisherige Gesetz geändert wird.

Ein Traktor präpariert die Rasen-Rennstrecke einer Pferderennbahn.

In Irland wurde das Glücksspielgesetz erst im Dezember 2020 geändert. Nun steht eine weitere Änderung an: Werbung für Glücksspiele soll verboten werden. (©A_Different_Perspective/Pixabay)

Irland nimmt erneut Gesetzesänderung in Angriff

Als in Irland das bisher gültige Glücksspielgesetz ins Leben gerufen wurde, konnte niemand mit einem Online Glücksspiel und mit den zahlreich vorhandenen Lotterien und Rubbellosen rechnen. Dies ist einer der Gründe, weshalb das bisherige Gesetz nun geändert wird. Ein weiterer Grund liegt im fehlenden Spielerschutz und in einer fehlenden Altersgrenze. Bisher konnten auch Minderjährige am Glücksspiel teilnehmen. Dies wurde bereits im letzten Jahr geändert, als das Glücksspiel schlagartig reformiert wurde. Nun dürfen auch in Irland nur volljährige Personen an jeder Art von Glücksspiel teilnehmen.

Jetzt möchte die Regierung die ganze Angelegenheit langsam und detailliert angehen. So hat eine Partei den Vorschlag entworfen, dass Werbung für Glücksspiele verboten wird. Eine Ausnahme soll nur die Werbung für Sportwetten darstellen. In dem vorgelegten Entwurf wird nicht klargestellt, warum dem so sein soll. Womöglich liegt die Beschränkung und die Erlaubnis für Sportwetten-Werbung darin, dass die meisten Sportvereine und Sportler gesponsert werden. Insbesondere auf den Pferderennsport trifft diese Aussage zu. Aus diesem Grund wurde bereits im letzten Jahr heiß debattiert, ob es wirklich sinnvoll wäre, in diesem Bereich irgendwelche Einschränkungen vorzunehmen.

Interessante Fakten zum Glücksspiel in Irland

Die neuesten veröffentlichen Daten verdeutlichen, weshalb ein neues Glücksspielgesetz für Irland angestrebt wird. Im Jahr 2019 haben alle Iren einen Betrag von 10 Milliarden Euro für Glücksspiele ausgegeben. Hierbei hat sich die Bevölkerung ausgeglichen verhalten und eine Hälfte wurde für Casinos und die zweite Hälfte für Sportwetten ausgegeben. Ob dies mit Absicht geschah, sei dahingestellt. Somit hat jede in Irland lebende Person ungefähr 400 Euro pro Jahr ausgegeben. Mit dieser Zahl steht Irland weltweit an der siebten Stelle.

Diese Daten führen auch dazu, dass die Mediziner hinter einem reformierten Glücksspielgesetz stehen. Die Fachwelt sieht eine gesundheitliche Gefahr, wenn weiterhin rege am Glücksspiel teilgenommen wird. Natürlich ist es nicht als positiv zu werten, wenn bereits Kinder mit dem Glücksspiel aufwachsen und dieses als normal ansehen. Zumal hier die Gefahr besteht, dass dieses Verhalten an die nächste Generation weitergegeben wird. Solange Sportwetten als Freizeitbeschäftigung angesehen werden, wird sich am Verhalten der Bevölkerung nichts verändern.

Ähnlich sieht es der Minister für öffentliche Gesundheit, der alle Bemühungen unterstützt, dass das Glücksspiel in Irland nicht zu einer gesundheitlichen Gefahr wird.

Weitere Gründe für Gesetzesreform

Im Laufe der Zeit kamen weitere Gründe dazu, weshalb das seit 1956 geltende Glücksspielgesetz schlagartig reformiert werden soll. Früher konnten die Spieler nur in ein vor Ort ansässiges Wettbüro gehen und ihre Wette platzieren. Die Buchmacher kümmerten sich nicht um das Alter der Spieler – schließlich gab es keine Altersgrenze. Allein dies stellte natürlich ein Problem dar. Für volljährige Spieler kam hinzu, dass sie seit kurzer Zeit auch online wetten können. Darin sieht die Regierung scheinbar die größte Gefahr, da hier alles ohne Regulierung abläuft. Solch eine Meinung ist jedoch nicht richtig. In einem Online Casino, das auch Sportwetten anbietet, dürfen immer nur volljährige Personen ein Konto eröffnen. Gleiches trifft auf die Online Buchmacher zu. Trotz alledem sieht Irlands Regierung ein Problem, wenn die Wetten per Handy abgegeben werden.

Nachdem das Alter kein Problem mehr darstellt, könnte es sein, dass der Umsatz reguliert wird. Zwar ist noch nichts Derartiges durchgesickert. Nachdem aber viele Länder zu einer online Umsatzbeschränkung greifen, wäre solch eine Maßnahme auch in Irland denkbar. In diesem Zusammenhang müsste es jedoch ähnlich wie für Deutschland angedacht ein zentrales Register geben, in dem bisherige Einsätze aller Spieler gespeichert werden. Ansonsten könnten die Spieler das Einsatzlimit umgehen, indem sie in mehreren Casinos spielen. Wer sich hingegen sogar komplett sperren möchte, sollte ebenfalls in einem Zentralregister gespeichert werden. Nur so wird verhindert, dass sich der Spieler selbst austrickst und zu einem anderen Online Glücksspieler greift.

Minderjährige in Irland greifen zu Glücksspielen

Ein weiterer Grund, weshalb das erst im Dezember 2020 kurzfristig neu beschlossene Gesetz schon wieder geändert wird, ist die Tatsache, dass in Irland auch Minderjährige am Glücksspiel teilnehmen. Einer Studie zufolge nehmen bereits 10-Jährige am Glücksspiel teil, indem sie die Einsätze mit ihrem Handy tätigen. Solch ein Verhalten ist definitiv bedenklich, weshalb es mehr als an der Zeit war, zumindest eine Altersgrenze in das Glücksspielgesetz einzufügen.

Aus dieser Sicht betrachtet wäre es aber auch sinnvoll, wenn bei Sportveranstaltungen keine Werbung mehr für Glücksspiele durchgeführt werden würde. Offiziellen Angaben zufolge erscheint bei jedem Sportereignis mindestens einmal eine Werbung für Glücksspiel. So muss sich niemand wundern, wenn in Irland jedes Jahr eine so hohe Menge an Geld für Glücksspiele ausgegeben wird. Dass deshalb Glücksspielwerbung generell verboten werden soll, klingt für einige Politiker nachvollziehbar.

Der Beitrag wurde am 8.3.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
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