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Las Vegas: Sands zieht sich aus USA zurück

Für Las Vegas ist es eigentlich normal, dass immer wieder Casinos geschlossen und neue Casinos eröffnet oder gar neu gebaut werden. Eine Nachricht wirkt sich trotzdem schmerzlich auf Casinofans aus: Das berühmte Casino-Unternehmen Sands möchte sich aus Las Vegas zurückziehen. Wohin die Reise gehen soll, möchten wir in diesem Artikel erläutern.

Stadtansicht von Las Vegas.

Der Glücksspielriese Sands zieht sich aus Las Vegas zurück. Das Unternehmen möchte sich auf den asiatischen Markt, insbesondere auf Macau, konzentrieren. (©️YS-Park/Pixabay)

Sands möchte drei Etablissements verkaufen

Der Besitzer des Sands Unternehmens, Sheldon Adelson, möchte alle drei Locations verkaufen. Es handelt sich hierbei um das Venetian Resort, den Palazzo und das berühmte Kongresszentrum. Für alle drei Locations erhofft sich Sands einen Betrag von sechs Milliarden US-Dollar. Ob sich dieser Traum erfüllt, bleibt vorerst abzuwarten.

Interessant sind die Gründe, weshalb sich Sands aus den USA zurückziehen möchte. So soll sich Sands laut Aussage von Bloomberg auf Macau konzentrieren. Dort erhofft sich das Unternehmen einen Aufschwung. Dort liegen nicht nur die Chancen auf einen hohen Umsatz im Casinosektor sehr gut – auch die Hotels können einen hohen Gewinn erwirtschaften.

Wer die Nachrichten verfolgt hat, weiß, dass in den USA besonders hohe Infektionszahlen vorliegen. Dies führte natürlich dazu, dass sich nicht nur weniger Spieler in den Casinos aufhielten.Teilweise mussten die Casinos nach einer kurzen Öffnung wieder schließen. Von dieser Tatsache waren alle Betreiber der Casinos vor Ort betroffen. In Macau hingegen soll sich die Situation entschärft haben, weshalb Sands dort mit höheren Umsätzen rechnet.

Verkaufssumme könnte Casinos in Macau retten

Die negative Situation in den USA mag einer der Hauptgründe sein, weshalb sich Sands dort zurückzieht. Internen Fakten zufolge kann dies nicht immer nachvollzogen werden. Der geforderte oder gewünschte Verkaufswert beträgt das 12-fache des Gewinns, den Sands in den USA erwirtschaftete. Immerhin kann der errechnete Gewinn nicht als besonders gering bezeichnet werden.

Der Inhaber Sheldon Adelson gibt an, dass er mit dem Verkaufsgewinn die vorhandenen Locations auf Macau aufrecht erhalten möchte. Vor der Corona-Pandemie konnte Sands mit den Casinos auf Macau 63 Prozent seiner Umsätze erzielen. Scheinbar möchte Sands diesen Gewinn ausbauen und hierzu den Verkaufserlös der Locations von Las Vegas einbringen.

Das Interesse am asiatischen Markt entstand nicht erst gestern. Bereits seit dem letzten Jahr hat Sands die Idee, seine Position auf Macau auszubauen. Um das zu gewährleisten, benötigt Sands den hohen Verkaufserlös. Nur so können die Umsatzeinbußen ausgeglichen werden, die während der Corona-Pandemie auftraten. Macau erzielte im Jahr 2020 einen Umsatzeinbruch von 93 Prozent – im Vergleich zum letzten Jahr.

Warum möchte Sands in Macau investieren? Dort scheinen sich die Umsätze nicht zu steigern. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Trotzdem vertraut Sands darauf, dass sich die Situation auf Macau entspannt und die Gewinne erneut in die Höhe schnellen. Von der USA scheint das Unternehmen dies nicht anzunehmen.

Macau: Langjährige Konkurrenz zu Las Vegas

Dass sich Sands für Macau interessiert, geschieht nicht grundlos. Macau wird seit Jahren als zweites El Dorado des Glücksspiels bezeichnet. Manche Profis behaupten sogar, dass Macau das wahre Casinoland darstellt. Immerhin erwirtschaftet dieses Land 44 Milliarden Euro. Der größte Anteil dieser Summe stammt aus dem Casinosektor. Somit stellt dieses Land eine ernstzunehmende Konkurrenz zu Las Vegas dar. Und: In Macau könnten sich die Einreisebestimmungen schneller erholen, als dies für die USA möglich erscheint.

Nichtsdestotrotz hat Sands auch mit den Casinos auf Macau einen Verlust erlitten. Von diesem Verlust erholte sich das Unternehmen nur ganz langsam. Die ersten positiven Ergebnisse wurden im dritten Quartal diesen Jahres erzielt. So musste das Unternehmen einen Verlust von 731 Millionen US-Dollar hinnehmen. Dass sich Sands trotzdem für Asien und nicht für die USA entscheidet, liegt an der Hoffnung, dass sich die Gesamtsituation in Macau entspannt – in Las Vegas hingegen nicht oder langsamer.

Japan ist der Verlierer

Ursprünglich hatte Sands geplant, seine Aktivitäten nicht nur auf Macau, sondern auch in Japan auszubauen. Neuesten Meldungen zufolge hat sich Sands jedoch aus Japan zurückgezogen. Mit ein Grund sind die extrem kurzen Lizenzen, die für Japan vergeben werden. Schade hierbei ist, dass Sands bereits einiges für das Vorhaben in Japan investiert hat. Sands hatte sich um ein Objekt bemüht, das einen Rahmen von 10 Milliarden US-Dollar betrug. Nachdem dieses Projekt eine Bauzeit von 5 Jahren in Anspruch genommen hätte, wandte sich Sands von diesem Vorhaben ab. Der Hauptgrund liegt in der Lizenz von 10 Jahren. Würde diese Lizenz nicht verlängert werden, könnten sich die Kosten nicht amortisieren.

Im Vergleich hierzu: Macau und Singapur bieten Lizenzen zwischen 20 und 30 Jahren an. Hier liegt ein deutlicher Unterschied vor, der klar wiedergibt, weshalb sich Sands für Macau entscheidet. Unter dieser Entscheidung leidet sich nicht nur Sands, sondern auch Japan. Diese rechneten fest mit der Zusage von Sands und wollten mit neuen Casinos die Wirtschaft ankurbeln. Einen Rückschlag erlitt das Land auch, weil sich nicht nur Sands, sondern weitere große Konzerne zurückzogen.

Der Beitrag wurde am 11.11.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , veröffentlicht.
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