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Online Glücksspiele in Niederlande bald lizenziert

Das geplante Glücksspielgesetz, mit dem in der Niederlande Online Glücksspiele legalisiert werden, wurde mehrmals verschoben. Nun gibt es endlich einen Zeitpunkt, ab dem sich Glücksspielanbieter um eine Lizenz bewerben können. Beim Zeitpunkt handelt es sich keineswegs um einen Aprilscherz und die Glücksspielbehörde rechnet mit einem Boom in diesem Sektor.

Fünf Pokerkarten, eine Lupe und vier Würfel liegen auf einer Computertastatur.

In Niederlande hat sich die Lizenzvergabe für Online Casinos immer wieder verzögert. Nun dürfen ab dem ersten April die Lizenzen beantragt werden. (©besteonlinecasinos/Pixabay)

Positive Prognosen der Glücksspielbehörde KSA

Das Marktforschungsunternehmen H2 Gambling Capital und Regulus Partners in London hat im Rahmen einer aktuellen Untersuchung für die Niederlande die Prognose erstellt, dass sich der Umsatz in den nächsten drei Jahren auf 1,1 Milliarden Euro erhöhen wird. Zusätzlich wird damit gerechnet, dass ungefähr 70 Prozent auf dem legalen Markt erzielt werden würde. Trotzdem würden dann immer noch 30 Prozent verbleiben, die bei illegalen Spielen ausgegeben werden. Angesichts der anvisierten Summe handelt es sich keinesfalls um einen kleinen Anteil.

Von welchen illegalen Anbietern die Rede ist, wurde nicht ausgeführt. Es ist jedoch denkbar, dass von den Anbietern die Rede ist, die sich nicht um eine Lizenz bemühen. Wer eine Lizenz für die Niederlande beantragt, muss nachweisen, dass er zuverlässig ist. Meistens wird dies kein Problem sein, da es sich um Unternehmen handelt, die bereits seit einigen Jahren in Europa agieren. Aus diesem Grund konnten die Niederländer bereits bei diesen Online Casinos spielen. Nur für die Niederlande besaßen sie keine Lizenz. Aufgrund der in der EU vorherrschenden Dienstleistungsfreiheit war das Spielen in diesen Casinos kein Problem.

Gründe für das neue Gesetz in Niederlande

Eine Studie der KSA zufolge erfreuen sich Online Casinos auch in der Niederlande einer hohen Beliebtheit. Die Umsätze und die Anzahl der Spieler stiegen in den letzten Jahren enorm an. Nachdem nicht sicher ist, dass alle Spieler zu legalen Anbietern greifen, entstand die Idee des Glücksspielgesetzes. Die Idee entwickelte sich auch, da die Nachbarländer ebenfalls die Legalisierung des Online Glücksspiels in Angriff nahmen.

Doch was soll das neue Gesetz regeln? In erster Linie sollte der Spielerschutz erhöht werden, weshalb in das neue Gesetz folgende Punkte aufgenommen wurden:

  • Wichtig ist die Suchtprävention bei Spielern zwischen 18 und 25 Jahren
  • Überprüfung des Alters und der Identität muss gewährleistet sein
  • alle Mitarbeiter des Anbieters müssen auf besondere Weise geschult werden
  • das Online Casino muss eigene Sicherheitsmaßen zum Schutz der Spieler anbieten können

In der Regel halten sich bereits die meisten Glücksspielanbieter an diese Regeln. Bei den meisten Online Casinos ist es seit langer Zeit möglich, ein eigenes Einsatzlimit oder Verlustlimit festzusetzen. Zudem ist festzustellen, dass die Online Casinos vermehrt Links zu Organisationen setzen, die im Falle einer Spielsucht weiterhelfen.

Aus diesem Grund wollten die Niederlande ein ähnliches Prinzip kreieren, das in Zukunft für Deutschland gilt: eine zentrale Sperrdatei. In dieser sollen alle Spieler gemeldet werden, die vom Spielen ausgeschlossen wurden. Allerdings führte diese Idee zu langen Diskussionen, die unter anderem für die Verzögerung der Lizenzvergabe führten. Aber nicht nur die Uneinigkeit der Politiker war für die Verzögerung schuld. Auch die Corona-Pandemie führte im letzten Jahr dazu, dass der Beginn der Lizenzvergabe verlagert wurde.

Zentralregister soll auch für landbasierte Spielhallen gelten

Ihren Unmut über das Zentralregister äußerten vorrangig die landbasierten Spielhallen. Diese müssen bei jedem Besuch eines Kunden dessen Identität überprüfen. Hierzu müsste an jedem Eingang ein elektrisches Gerät installiert werden, über das sich der Spieler registriert. Mit dieser Registrierung soll einerseits die Identität festgestellt werden und andererseits kann so die Anzahl der Besucher ermittelt werden.

Zudem sollen die Daten mit dem Zentralregister abgeglichen werden. Diese Aufgabe muss das Casino oder die Spielhalle vornehmen. Nur wenn der Abgleich positiv abläuft, darf der Spieler die Spielhalle betreten. Diese Idee erhöht selbstredend den Arbeitsaufwand vor Ort, weshalb von landbasierten Casinos die Kritik auftrat.

Allerdings befürchten Experten, dass die Registrierung und der Abgleich der persönlichen Daten zu einer Vermeidung der Spielhallen führt. Alternativ zum Besuch vor Ort könnten die Spieler zu illegalen Anbietern abwandern. Schließlich müssen sich Kunden bei einem lizenzierten Online Casino ebenfalls registrieren.

Hoher Steuersatz für Online Casinos geplant

Ob und wie viele Glücksspielanbieter bereits eine Lizenz beantragt haben, wurde noch nicht veröffentlicht. Das mag daran liegen, dass sich die Unternehmen bis zum 1. April bedeckt halten und erst dann ihre Anträge einreichen. Auf der anderen Seite befürchten einige Experten, dass aus einem bestimmten Grund die Anzahl der Anträge gering ausfallen wird. Die Niederlande möchte einen Steuersatz von 29 Prozent. Dieser liegt wesentlich höher als in anderen Ländern, die teilweise 10 Prozent weniger veranschlagen.

Ein hoher Steuersatz führt dazu, dass die Auszahlungsquoten nach unten korrigiert werden. Fallen diese jedoch geringer aus, so wird sich auch die Anzahl der Spieler verringern. Auch in diesem Fall besteht die Gefahr, dass sich die Spieler an nicht lizenzierte Anbieter wenden, die eine höhere Auszahlungsquote anbieten können. Immerhin beeinflusst die Auszahlungsquote die Höhe des erspielten Gewinns. Aus diesem Grund hat Deutschland beschlossen, dass alle lizenzierten Online Casinos bei jedem Slot und weiteren Casinospielen die Auszahlungsquote angeben müssen.

Der Beitrag wurde am 15.3.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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