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Playtech: Ausverkauf der Casual Games

Der Casino-Entwickler Playtech möchte sich in Zukunft neu ausrichten. Als Teil dieser Neuausrichtung vermeldete der Konzern jetzt einen Verkauf von Teilen des Portfolios. Konkret geht es hierbei um die Casual-Gaming-Studios bzw. die Tochterfirmen von Playtech, FTXGames und Playmee Studios. Diese wurden von Tilting Point übernommen. Playtech plant derweil, sich weiger auf die meist kostenlosen Casual Games und mehr auf die Sportwetten zu fokussieren. Hierfür wurde auf der ICE 2020 in London bereits eine ganze Reihe von neuen Produkten vorgestellt.

ildoberfläche eines Spielautomats.

Der bekannte Casino-Entwickler Playtech verkauft seine Casual-Games-Plattformen an Tilting Point. Der Fokus soll mehr auf Sportwetten liegen. (©tom69green/Pixabay)

Weniger Casual, mehr Sportwetten

Der prominente Glücksspiel-Entwickler Playtech strebt einen neuen Kurs an. Das Unternehmen mit Sitz auf der Isle of Man teilte mit, dass man sich künftig stärker auf die Entwicklung von Sportwetten-Software fokussieren wolle. Als eine der ersten Amtshandlungen werden daher die beiden Tochtergesellschaften FTX Games und Plamee Studios verkauft. Ein Käufer ist auch bereits gefunden. Wie die Unternehmen mitteilten, gehen die Studios in die Hände von Tilting Point über. Und nicht nur das. Der Konzern darf laut Vereinbarung auch die wichtigsten Mitarbeiter von Playtech übernehmen. Wie viel sich Tilting Point die Übernahme hat kosten lassen, ist derweil nicht bekannt.

Mit dem Verkauf der Plamee Studios endet für Paytech eine rund sechsjährige Erfolgsgeschichte mit dieser Tochter. Im Jahre 2014 wurde das Angebot gestartet bzw. durch die Übernahme von Yoyo Games ins Leben gerufen. Damals zahlte Playtech für Yoyo Games rund 20 Millionen US-Dollar. Die heutige Übernahme durch Tilting Point dürfte ein Vielfaches des Preises eingebracht haben. Nur kurze Zeit später schlug Playtech erneut zu und erwarb Funtactix, das spätere FTX Games. Der Konzern hat innerhalb der letzten Jahre zahlreiche bekannte Casual-Games ins Leben gerufen. Darunter unter anderem „Power Rangers“ oder „Mission: Impossible“.

Playtech und Tilting Point intensivieren Partnerschaft

Dass die Tochtergesellschaften von Playtech ausgerechnet in die Hände von Tilting Point übergehen, ist mit Blick auf die letzten Monate keine echte Überraschung. Schon zum dritten Mal verkauft Playtech innerhalb der letzten acht Monate etwas an Tilting. Zunächst veräußerte man die LTV-Technologieplattform Gondola. Zudem wurde das Rollenspiel „Star Trek Timelines“ übernommen. Mit den neuen Zukäufen hat sich Tilting ebenfalls wieder richtig starke Unternehmen gesichert. Die Casual Games werden zwar fast ausschließlich kostenlos als mobile Spiele angeboten, bringen aber trotzdem eine Menge Umsatz. Allein das Spiel „Narcos: Cartel Wars“, welches von Plamee entwickelt wurde, soll bisher einen Umsatz von rund 60 Millionen US-Dollar erwirtschaftet haben.

Längst nicht der einzige bekannte Titel im Portfolio „der Neuen“. FTX hat zum Beispiel das Spiel „Criminal Minds: Mobile Game“ oder „The Walking Dead“ ins Leben gerufen. Die Übernahmen passen auch in den Entwicklungsplan von Tilting Point. Der Konzern ist demnach aktuell damit beschäftigt, eine Kooperation mit dem Entwickler „Big Wolf Games“ einzugehen. Im Zuge dieser Zusammenarbeit soll dann mit dem Game „Narcos: Idle Cartel“ ein neuer erfolgreicher Titel der Narcos-Serie herausgebracht werden.

Tilting Point möchte durch Übernahmen wachsen

Dass sich Tilting Point vor allem durch Zukäufe in den kommenden Jahren entwickeln möchte, ist längst kein Geheimnis. Der Konzern gab sich daher in Persona von CEO Kevin Segalla nach den Übernahmen auch enorm zufrieden. Die starken Spiele von FTX und Plamee seien eine hervorragende Erweiterung des Portfolios in der wachsenden Tilting Point-Familie, so der CEO. Auch in Zukunft seien die Übernahmen starker Studios weiter ein Mittel, um das Publishing-Business ausbauen zu können und weiter zu wachsen.

Während sich Tilting Point also mit dem Wachstum vor allem auf den Casual-Games-Bereich fokussiert, möchte Playtech seine Ausrichtung künftig ein klein wenig verändern. Der Entwickler teilte bereits vor geraumer Zeit mit, dass der Fokus künftig stärker auf den Sportwetten liegen soll. Und hierfür wurden bereits auf der Glücksspielmesse „ICE“ in London zahlreiche neue Produkte vorgestellt.

Playtech möchte bei den Sportwetten noch stärker werden

Das Highlight im „neuen“ Portfolio von Playtech soll demnach vor allem das Produkt „Quantum“ werden. Dieses wurde in London erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt und dient laut Playtech dazu, den Anbietern von Sportwetten ganz neue Möglichkeiten für ihre Kunden zur Verfügung zu stellen. Konkret handelt es sich hierbei um das Ergebnis aus dem Zusammenschluss von Playtech BGT Sports mit mehreren Wett-Diesten und Wettbüros. Ermöglicht werden soll den Betreibern so laut Playtech eine nahtlose Integration aller Sportwetten-Lösungen. Die Partner könnten damit alle Wettbewegungen im gesamten Netzwerk verfolgen und verwalten. Zudem könnten die Unternehmen ihre Dienste und Portfolios so individuell auf die Spieler anpassen. Laut Playtech handelt es sich hierbei um die erste „Omni-Channel-Wettplattform“ der Welt.

Für die Unternehmen soll „Quantum“ aber nicht nur im Bereich der Produktvielfalt für Aufschwung sorgen. Auch der administrative Aufwand würde sich laut Playtech deutlich verringern. Die Unternehmen könnten so Kosten sparen, ihren Kunden attraktivere Quoten anbieten oder höhere Einnahmen generieren. Das Unternehmen schätzt, dass im digitalen Bereich bis zu zehn Prozent mehr Umsätze möglich sein könnten. Im stationären Bereich rechnet Playtech sogar mit einem Umsatzwachstum von bis zu 25 Prozent.

Das ist Playtech

Playtech ist einer der Marktführer im Bereich der digitalen Glücksspiel- und Finanzhandelsbranche. Das Unternehmen wurde bereits 1999 gegründet und hat seine Heimat auf der Isle of Man. Mittlerweile ist der an der Londoner Börse notierte Konzern allerdings in zahlreichen Ländern der Welt aktiv. Insgesamt besitzt Playtech 140 Lizenzen in 20 Gerichtsbarkeiten, zudem werden mehr als 5.000 Mitarbeiter in 17 Ländern beschäftigt. Im Sportwetten-Bereich setzt der Entwickler jeden Monat rund eine Milliarde Pfund um, der Casino-Bereich sorgt ebenfalls für zuverlässige Einnahmen.

Der Beitrag wurde am 24.7.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , veröffentlicht.
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