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SkyCity leidet unter zweitem Lockdown

Es ist noch nicht lange her, da vermeldete Neuseeland, das erste coronafreie Land der Welt zu sein. Jetzt allerdings wurden vier neue Fälle einer Covid-19-Infektion bekannt. Und das Land reagiert prompt. Die Risikostufe für die Metropole Auckland wurde angehoben, die Folge ist ein erneuter Lockdown. Damit müssen auch die SkyCity Casinos erst einmal wieder ihre Türen in der Metropole schließen. Zudem teilte der Konzern mit, dass an anderen Standorten die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal deutlich erhöht werden sollen. Die Angst, dass ein langer Lockdown erneut für eine instabile Wirtschaft sorgen könnte, sind groß.

Die neuseeländische Metropole Auckland.

Neuseeland galt eigentlich als erstes coronafreies Land der Welt. Jetzt gibt es in Auckland aber wieder einen Lockdown – und der trifft auch die SkyCity Casinos hart. (©Barni1/Pixabay)

SkyCity Casinos: Erst im Juni war Normalbetrieb eingekehrt

Einmal Normalbetrieb und zurück! Für SkyCity sind die letzten Wochen wie ein schlechter Film. Das Unternehmen sieht sich in Auckland wieder einem Lockdown gegenüber gestellt. Dabei war das Casino erst Mitte Juni wieder auf Normalbetrieb hochgefahren worden, nachdem zuvor bereits in erster Lockdown aufgrund der Corona-Krise überstanden werden musste. Das Problem: Neuseeland galt eigentlich als erstes coronafreies Land. Nun aber wurden vier neue Covid-19-Fälle bekannt. Weitere Infektionen können nicht ausgeschlossen werden, das Virus soll aber frühzeitig gebremst werden. Deshalb ordnete die Premierministerin Jacinda Arden einen regionalen Lockdown an. Betroffen sind hiervon alle Unternehmen, die als nicht systemrelevant gelten. Somit auch die Glücksspielunternehmen wie das SkyCity Casino. In Auckland würde demnach ab sofort wieder die Risikostufe 3 gelten.

SkyCity teilte in diesem Zusammenhang mit, dass nun alle Casinos und Freizeiteinrichtungen in Auckland umgehend geschlossen werden würfen. Dieser Zustand würde erst einmal bis zum Ende der Woche gelten. Darüber hinaus wurden auch die Risikostufen für Hamilton und Queenstown angehoben, wo SkyCity ebenfalls mit eigenen Etablissements aktiv ist. Hier wurde die Stufe von 1 auf 2 erhöht. Die Betriebe dürfen demnach geöffnet bleiben, müssen aber noch einmal strengere Hygiene- und Distanzierungsmaßnahmen umsetzen.

Unternehmen laut eigener Aussage gut vorbereitet

Nicht betroffen von den Änderungen der Risikostufen ist das Unternehmen in Adelaide, wo SkyCity das Adelaide Casino betreibt. Aber auch hier gelten bereits jetzt umfangreiche Distanzierungs- und Hygienemaßnahmen. Der Einschnitt in den Geschäftsbetrieb dürfte massiv ausfallen, der Konzern zeigt sich aber gut vorbereitet. In einer Pressemitteilung heißt es, dass sich das Unternehmen vollständig an die Vorgaben der neuseeländischen Regierung halten würde. Zudem würde man sich in einer starken finanziellen Position befinden und könne schnell reagieren, um so den Auswirkungen der vorübergehenden Beschränkungen entgegenzuwirken. Geöffnet bleiben dürfen nach Angaben des Unternehmens zudem die Hotels in Auckland. Hier sollen die bereits vorhandenen Gäste coronakonform untergebracht und betreut werden.

Kritiker sehen in den Aussagen von SkyCity allerdings eher eine Falschmeldung, als die Wahrheit. Der Grund: SkyCity selbst teilte schon im Mai mit, dass vermutlich erhebliche Stellenkürzungen erforderlich sein werden. Wie es heißt, müssten rund 700 Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Betroffen sein soll von diesen Kürzungen ausgerechnet das Casino in Auckland, wo rund 3.000 Angestellte für SkyCity aktiv sind. Als Gründe für die Kündigungen gab SkyCity unter anderem die Einschränkungen bei Großveranstaltungen, die soziale Distanzierung oder die geringeren verfügbaren Einkommen der Gäste an.

Gewerkschaften wissen über Pläne Bescheid

Von Seiten der Gewerkschaft wird die Entscheidung von SkyCity stark kritisiert. Allerdings, so heißt es von der Gewerkschaft Unite Union, habe man von den Plänen gewusst und sich entsprechend auf diese vorbereiten können. Konkret wurde eine besondere Kündigungsklausel ausgehandelt. Mitarbeiter, die 20 Jahre oder länger im Unternehmen tätig waren, erhalten bis zu einem halben Jahr nach der Kündigung weiter ihren vollen Lohn. Allerdings gab die Gewerkschaft auch an, an den Kündigungsplänen nicht direkt beteiligt gewesen zu sein. Wurden die Kündigungen bislang noch recht gut zurückgehalten, dürfte der Prozess durch einen erneuten Lockdown in Auckland maßgeblich beschleunigt werden. Ein harter Rückschlag für das Unternehmen, aber natürlich insbesondere auch dessen Angestellte.

Und dieser Rückschlag sorgt auch abseits der Gewerkschaften für Kritik. So wurde bekannt, dass SkyCity erst im Juli Zuschüsse in Höhe von umgerechnet rund 9,4 Millionen US-Dollar erhalten habe. Als Lohnzuschuss für mehr als 2.200 Mitarbeiter. Ebenso wurde der Konzern schon im Vorfeld dieser Zahlung mit rund 21,6 Millionen US-Dollar unterstützt. Dass nun trotz der Unterstützungen von mehr als 30 Millionen US-Dollar Kündigungen notwendig sein sollen, ruft zahlreiche Kritiker auf den Plan. Zum Vergleich: Der Branchenverband American Gaming Association wartet (AGA) noch immer auf ein staatliches Hilfspaket.

Enormer Umsatzeinbruch bedroht SkyCity

SkyCity selbst rechtfertigt sich mit einem massiven Umsatzeinbruch, den das Unternehmen in den letzten 40 Tagen hätte hinnehmen müssen. Gesunken seien die Umsätze dementsprechend um mehr als 40 Prozent, weshalb eine Verlängerung der Lohnsubventionierung beantragt worden sei. Auf diesem Wege wollte man zumindest den Mitarbeiterstamm halten, bis das Geschäft wieder auf das Niveau vor der Corona-Zeit angehoben werden kann. Für die Zukunft teilte SkyCity zudem mit, dass man künftig auf kleinere Betriebe setzen wolle, um vor allem im Inland stark und handlungsfähig zu bleiben. Auch das dürfte für die Mitarbeiter nicht unbedingt eine erfreuliche Nachricht sein.

Der Beitrag wurde am 21.8.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
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