Startseite

Glücksspielbranche in Atlantic City bricht ein

Seit 2006 müssen die Casinos in Atlantic City Einbußen akzeptieren. Dies hatte und hat weiterhin zur Folge, dass viele Casinos schließen müssen. Derzeit gibt es in dieser Stadt nur noch sieben Casinos. Von den Schließungen waren auch die Casinos vom jetzt amtierenden Präsidenten Donald Trump betroffen. Ein Gebäude soll jetzt sogar abgerissen werden.

Ansicht von Atlantic City.

In Atlantic City müssen immer mehr Casinos schließen. Das Gebäude Trump Plaza Casino von Donald Trump muss abgerissen werden. (©1778011/Pixabay)

Trump Plaza Casino soll eingerissen werden

Das Trump Plaza Casino steht im Grunde genommen seit 2014 leer. Zwar wurde dieses Gebäude vom Milliardär Icahn erworben, aber auch dieser schaffte es nicht, das Casino am Leben zu erhalten. Aus diesem Grund steht das Gebäude seit Jahren leer und bröckelt vor sich hin. Abgesehen davon, dass ein solches Gebäude nicht schön aussieht und sogar von offiziellen Stellen als Schandfleck bezeichnet wird, verbirgt sich ein weiteres Problem: Es fallen Teile vom Gebäude ab und treffen auf den Bürgersteig. Scheinbar sind diese Teile derart groß, dass vorbeigehende Personen verletzt werden können. Um das zu verhindern, wurden sogar schon Polizisten abgestellt, die vorbeigehende Passanten vor den herabfallenden Teilen warnen.

Dieses Jahr beschloss der Bürgermeister, dass das Gebäude abgerissen werden soll – aus Sicherheitsgründen. Mit diesem Vorschlag war der Besitzer eigentlich auch einverstanden. Doch plötzlich verzögert sich der Abbruch und niemand weiß wirklich, woran das liegt. Gerüchten zufolge soll Icahn eine Steuererleichterung beantragt haben, damit er das Gebäude abreißen lassen kann. Im Moment lautet der Plan, dass das Trump Plaza Casino im Jahr 2021 beseitigt wird.

Das Trump Plaza Casino wurde erst im Jahr 1984 eröffnet. Damals schien es noch so, als wenn das Casino von Erfolg gekrönt wäre. Schließlich kamen zur Eröffnung nicht nur Prominente, sondern insgesamt 75.000 Spieler. 25 Jahre später beschloss Trump, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, nicht ohne Grund. Bereits damals gingen die Besucherzahlen zurück und das Casino geriet in finanzielle Schwierigkeiten. 2014 war es dann soweit und die Gesellschaft Trump Entertainment war bankrott.

Weitere Casinos in Atlantic City betroffen

Im Jahr 2006 konnten alle Glücksspielanbieter in Atlantic City einen Umsatz von 5 Milliarden Dollar erwirtschaften. Im Jahr 2016 reduzierte sich der Umsatz um die Hälfte. Das führte dazu, dass mehrere Casinos im Jahr 2014 geschlossen wurden: Atlantic Club Casino, Showboat AG, Revel und Trump Plaza Casino. Abgesehen davon, dass die Betreiber keinen Gewinn mehr erwirtschaften, mussten mehr als 10.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz aufgeben.

Im Rahmen der reduzierten Besucherzahlen musste auch das zweite Casino von Donald Trump schließen: Das Taj Mahal Casino, das sich jedoch bis 2016 halten konnte. Dies war dem Milliardär Icahn zu verdanken, der beide Casinos von Trump übernahm. In Bezug auf das Taj Mahal Casino hatte Icahn die Idee, mit dem US Online Poker Anbieter Ultimate Poker zusammenzuarbeiten. Dies geschah im Jahr 2013, zwei Jahre später jedoch wurde der Pokerbereich wieder geschlossen. Darauf hatte Icahn eine Steuererleichterung beantragt und konnte den Pokerraum 2015 erneut öffnen. Leider halfen alle Ideen nicht weiter und im Jahr 2016 wurde das Casino endgültig als solches aufgegeben.

Zuvor jedoch hatte das Personal gestreikt. Angesichts der angeschlagenen Finanzen wollte Icahn scheinbar die Krankenkassenbeiträge und die Altersvorsorge streichen. Hiergegen gingen die Mitarbeiter vor, doch erneut ohne Erfolg. Nachdem zwischen dem Personal und Icahn keine Einigung erzielt wurde, waren die Jahre des Taj Mahal Casinos gezählt. Somit verloren 3000 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz.

Ob diese einen neuen Arbeitsplatz im Hard Rock Cafe erhielten, in das das Taj Mahal Casino umgewandelt wurde, weiß niemand. Die Umwandlung wurde im Jahr 2018 durchgeführt, nachdem sich der Stamm der Seminolen dem Gebäude annahm und eine weitere Filiale ihrer Hard-Rock-Cafes-Kette ins Leben rief.

Weitere Einbrüche seit 2014

Die Glücksspielbehörde von New Jersey – New Jersey Division of Gaming Enforcement – veröffentliche im Jahr 2018, dass sich die Umsätze erneut um 15 Prozent reduzierten. Lediglich zwei Casinos konnten Gewinne einfahren: Das Casino Tropicana und das Golden Nugget. Dem war aber nicht immer so. Seit 1920 wurde Atlantic City als blühender Stern am Glücksspiel-Himmel bezeichnet. Die Stadt diente sogar als Vorlage für die Fernsehserie Boardwalk Empire. Seit 1976 wurde das Glücksspiel in Atlantic City legalisiert. Man könnte sagen, dass seit diesem Zeitpunkt die Wirtschaft eine Achterbahn zurücklegte: Mal wurde ein Aufschwung verzeichnet und es wurden neue Casinos erbaut. Dann wieder ging es bergab und Casinos mussten schließen. Hierdurch kam es zum heutigen Stadtbild: Leere Gebäude stehen belebten Gebäuden gegenüber. Teilweise wurden bestehende Casinos umbenannt, in der Hoffnung, neue Kunden anzulocken. Wer bei Spielautomaten Echtgeld einsetzen möchte, kann dies am besten im Internet machen. Dort könnt ihr in den Online Casinos ohne Einsatzlimit spielen.

Experten scheinen exakt zu wissen, weshalb die Glücksspielbranche in Atlantic City einen Abschwung erleidet. Eine Zeitlang hatte New Jersey eine Art Monopol in der Hand, da benachbarte US-Staaten das Glücksspiel noch nicht legalisiert hatten. Aus diesem Grund kamen auch Bewohner anderer Staaten in diese Stadt. Als im Jahr 2014 weitere US-Staaten wie Pennsylvania, New York, Maryland und Connecticut Glücksspiele erlaubten, nahmen die Besucherströme in den Casinos von Atlantic City ab. Somit kann im Endeffekt keinem Betreiber der Casinos die Schuld gegeben werden, ihr Casino in den Ruin getrieben zu haben.

Der Beitrag wurde am 28.8.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
News teilen: