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Vorwurf der Manipulation bei Wimbledon

Für letztes Jahr wurde von der ITIA ein Rückgang der Manipulationen im Tennis gemeldet. Hierüber freuen sich nicht nur die Sportfans, sondern insbesondere Wettfreunde. Solange keine Gefahr der Manipulation besteht, hält jeder faire Gewinnchancen in der Hand. Doch nun gibt es erneut Gerüchte, dass es bei Wimbledon zu einer Manipulation gekommen sein könnte.

Ein männlicher Tennisspieler bewegt sich auf den Ball zu, der im Bild noch nicht sichtbar ist.

Die ITIA hat Meldungen über auffällige Wetteinsätze für Herrenspiele von Wimbledon erhalten. Ob eine Manipulation vorliegt oder nicht, wird nun überprüft. (©matt4395/Pixabay)

Fanden bei den Erstrundenmatches Manipulationen statt?

Neuesten Meldungen zufolge könnte es bei den Erstrundenmatches zu Manipulationen gekommen sein. Zumindest hat die ITIA Meldungen erhalten, die sich auf Live-Wetten beziehen. Mit von der Partie soll angeblich ein deutscher Tennisspieler sein. Zumindest sollen die Wetten für ein Match manipuliert worden sein, bei dem ein deutscher Profi mitspielte. Ob dieser direkt an der Manipulation beteiligt ist oder nur zufällig der Matchpartner ist, wird die anstehende Untersuchung zeigen. Aufgrund dieser wird zuerst einmal der Meldung nachgegangen. Erst dann steht fest, ob die Meldungen richtig oder falsch waren.

Sollten sich die Gerüchte bestätigen, würden natürlich weitere Untersuchungen anfallen. Betroffen hiervon wäre ein vergangenes Herren-Doppel und ein Einzelspiel. Für diese Spiele wurden vom System verdächtige Einzahlungen festgestellt. Verdächtig ist eine Einzahlung immer dann, wenn entgegen der üblichen Summe eine höhere eingezahlt wurde. Nachdem die Sicherheitssysteme der Online Buchmacher automatisch eine Meldung vollziehen, muss es sich nicht tatsächlich um eine Manipulation handeln. Es könnte auch sein, dass die hohen Einzahlungssummen purer Zufall sind.

Manipulationen führen zu Geldstrafen oder Spielsperren

Sollte sich der Verdacht erhärten oder gar bestätigen, dann würden hohe Strafen ausgesprochen werden. Zu diesen zählen nicht nur Geldstrafen. Die betroffenen Spieler könnten auch eine Spielsperre erhalten – das wäre die höchstmögliche und schlimmste Strafe für Profispieler. Eines muss hierbei beachtet werden: Befindet sich ein Sportler erst einmal mit negativen Schlagzeilen in den Medien, so könnte dies dauerhaft seinem Image schaden. Dieser Schaden wiegt oft weitaus stärker als eine Spielsperre mit einem kurzfristigen Verdienstausfall.

Derzeit stehen die Chancen jedoch gut, dass die Sicherheitsmeldungen nicht bestätigt werden. Bislang kam es bei der Wimbledon selten zu einer Manipulation. In erster Linie würden Wettmanipulationen bei kleineren Spielen durchgeführt werden. Das erklärt, warum es im letzten Jahr nahezu in jeder Woche zu einer Meldung kam. Für all dies gibt es Experten zufolge auch eine einfache und logische Erklärung: Jeder Spieler, der sich noch nicht in einer höheren Liga befindet, verdient als Tennisspieler relativ wenig. Um sein eigenes Einkommen aufzubessern, beteiligen sich die Spieler oft an einer Wettmanipulation. Scheinbar liegt die Hoffnung darin, nicht erwischt zu werden. Denn über eines sollten sich die Tennisspieler immer im Klaren sein: Wird eine Manipulation bestätigt, könnte damit der Aufstieg in die höheren Ligen beendet sein.

Einem Tennisprofi zufolge sei es besonders einfach, beim Tennis zu manipulieren. Man müsse bedenken, dass hier die Wettfans auch auf einzelne Spiele innerhalb eines Matches setzen könnten. Solch einen Satz zu verlieren, ist für einen Tennisspieler nicht schwer. Zusätzlich käme es öfter vor, dass ein Tennisspieler eine Verletzung vortäuscht. Auch hiermit könnten die Quoten in eine vorgesehene Richtung gelenkt werden.

Meldungen und bestätigte Manipulationen haben sich erhöht

Wie einfach es anscheinend ist, Quoten von Tennisspielen zu manipulieren, bestätigen sowohl die Sicherheitsmeldungen der letzten Jahre als auch die bestätigten Vorfälle. Das Jahr 2017 war der Höhepunkt, denn in diesem Jahr wurden 236 Vorfälle ermittelt und somit bestätigt. Wie viele Meldungen eingegangen sind, wurde nicht veröffentlicht. Im Jahr darauf gingen die Manipulationen wieder zurück und lagen nur noch bei 191.

Die ITIA hat bekanntgegeben, dass sich die Anzahl der Meldungen ebenfalls erhöht. So wurden für 2019 um 52 Prozent mehr Meldungen abgegeben. Wie hoch die bestätigten Manipulationen waren, wurde nicht veröffentlicht. Das Ansteigen der Meldungen verdeutlicht jedoch, dass die Wetten immer sicherer werden, da die Sicherheitssysteme sensibler werden. Zwar muss die ITIA alle Meldungen verfolgen, aber diese Tätigkeit wird gerne verrichtet. Schließlich liegt die Hoffnung darin, dass es irgendwann einmal keine Manipulationen mehr gibt, wenn alle aufgedeckt werden.

Betroffene Spieler müssen sich bei der ITIA melden

Um die Sicherheit bei den Wetten zu erhöhen, wurden in der letzten Zeit die Sicherheitsstandards geändert. Hierzu zählt auch, dass sich die Spieler bei der ITIA melden müssen, falls sie ein entsprechendes Angebot erhalten. Grundlage hierfür stellt das Antikorruptions-Programm dar. Dieses besagt zudem, dass kein Spieler von einem anderen verlangen darf, dass er schlechter spielt als er kann. Selbstverständlich wurde auch in diesem Programm verankert, dass kein Spieler manipulieren darf. Um ein möglichst sicheres Spielen für Wettfans zu erreichen, sind alle Sportler angewiesen, mit der Behörde zu kooperieren.

Aber auch für die Sportwettenanbieter hat sich einiges geändert, nachdem die ITIA Anfang diesen Jahres die TIU abgelöst hat. Nun müssen alle Vorgänge transparent dargestellt werden und alle Geschäftsvorgänge müssen protokolliert werden. In diesen Bereichen kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Problemen. Mit der Erschaffung der neuen Maßnahmen ist die Aufgabe der ITIA noch nicht zu Ende. Ab 2022 übernimmt diese aus mehreren Verbänden bestehende Instanz eine neue Aufgabe: Anti-Doping-Programm für Tennisspieler. Dank dieser Idee werden Sportwetten in Zukunft noch sicherer.

Der Beitrag wurde am 26.7.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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