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ESBK legt Zahlen für 2019 vor

Das Jahr 2019 war für die Schweizer Glücksspielbranche ganz besonders spannend. Das Glücksspielgesetz wurde überarbeitet und der Zugang zum Online-Glücksspiel einzig und allein den staatlichen Spielbanken in die Hand gegeben. Mit dementsprechender Spannung wurden auch die Geschäftszahlen für das Jahr 2019 erwartet, die jüngst von der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) vorgelegt wurden. Darin erkennbar: Ein Anstieg von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, eine gute Entwicklung in der Alpenrepublik.

Eine Reihe von Spielautomaten in einem Casino.

Auf dem Schweizer Glücksspielmarkt konnte man sich 2019 über positive Zahlen freuen. Das offenbart der Geschäftsbericht der Eidgenössischen Spielbankenkommission. (©stokpic/Pixabay)

Branche mit gutem Jahr 2019

Das durchaus turbulente Jahr 2019 hat für die Schweizer Glücksspielbranche eine positive Entwicklung gebracht. Das jedenfalls verdeutlichen die Geschäftszahlen, die von der Eidgenössischen Spielbankenkommission für das Jahr 2019 vorgelegt wurden. Hierin erkennbar ist vor allem, dass der Umsatz der Glücksspielbranche im Vergleich zum Vorjahr um stolze 5,5 Prozent zulegen konnte. Zu verdanken hat die Branche das auch dem neuen Glücksspielgesetz, welches den staatlichen Spielbanken den Online-Markt exklusiv zugänglich macht. Allein im Online-Sektor haben die Unternehmen 2019 demnach rund 22,1 Millionen Euro eingenommen. Das ist noch ein recht geringer Anteil an den Gesamteinnahmen, wobei die Tendenz hier aber klar Richtung Aufstieg gehen dürfte.

Insgesamt haben die 21 Spielbanken der Schweiz demnach Einnahmen von 698,4 Millionen Euro erzielen können. Mehr als die Hälfte, genau 422,4 Millionen Euro, entfallen dabei auf die Lizenznehmer der Kategorie A. Das sind die Unternehmen, die mit ihren großen Spielbanken in städtischen Gebieten angesiedelt sind. Konkret zum Beispiel das Grand Casino Baden, das Grand Casino Luzern, das Casino Pfäffikon oder das Casino Interlaken. Auch hier freut sich die Branche über einen Anstieg von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser liegt damit zudem nur knapp unter dem Gesamtanstieg der Branche. Lizenznehmer der Kategorie B, das sind Casinos in kleineren Gemeinden und Ferienorten, haben 276,1 Millionen Euro erwirtschaften können. Hier liegt das Plus im Vergleich zum Vorjahr somit bei 5,9 Prozent.

Mehr Slots, weniger Tischspiele

Innerhalb der Branche gab es auch im vergangenen Jahr wieder deutliche Unterschiede in der Beliebtheit der einzelnen Spielmöglichkeiten. Am beliebtesten sind sowohl bei den Lizenznehmern der Gruppe A als auch in der Gruppe B die Spielautomaten. Allein hier wurden 576,8 Millionen Euro generiert. Damit konnten die Spielautomaten ihre Einnahmen gegenüber 2018 um rund 8,0 Prozent erhöhen. Wiederum etwas überraschend ist die leichte Abnahme im Bereich der Tischspiele. Hier sind d die Einnahmen auf rund 121,6 Millionen Euro gesunken. Ein Minus von gut 5,4 Prozent.

Da aber eben mittlerweile auch online in den Spielbanken gespielt wird, sind im Jahresbericht der ESBK auch diese Zahlen zu finden. Demnach konnte am erfolgreichsten das Online-Angebot vom Grand Casino Luzern starten (MyCasino). Das Unternehmen steuerte rund 8,3 Millionen Euro Umsatz bei – der größte Teil aller Online Casinos im abgelaufenen Geschäftsjahr. Auf Platz zwei folgt das Online-Angebot vom Casino Pfäffikon Zürichsee (SwissCasinos), welches einen Umsatz von 6,4 Millionen Euro erwirtschaften konnte. Mit einem Umsatz von 5,9 Millionen Euro liegt das Grand Casino Baden (Jackpots.ch) auf Rang Drei. Deutlich weniger Umsatz generierte das Casino Davos mit knapp 1,2 Millionen Euro.

Gute Einnahmen freuen auch die Staatskassen

Dass sich die Online Casinos bzw. Spielbanken so gut entwickeln, freut auch die Staatskassen der Alpenrepublik. Allein die vier Spielbanken aus Davos, Luzern, Zürichsee und Baden zahlten im vergangenen Jahr rund 7,1 Millionen Euro Steuern. Auch deshalb hat sich die Staatskasse 2019 stärker gefüllt als 2018. Die Steuereinnahmen stiegen jedenfalls um rund 7,3 Prozent und lagen damit bei 335,5 Millionen Euro. Bislang ist der Wandel im Schweizer Glücksspielgesetz also ein klarer Erfolg. Die Alpenrepublik hat die eigene Gesetzeslage massiv überarbeitet und per Volksabstimmung eine Monopolstellung für die staatlichen Spielbanken im Internet errichten lassen. Ausländische Unternehmen dürfen hier nicht mehr aktiv werden. Gemeinsam mit den Anbietern für Telekommunikation gehen die Schweizer Behörden streng gegen die ausländischen Unternehmen vor. Diese werden mit Netzsperren belegt, sodass die Webseiten von Schweizer Bürgern und Bürgerinnen nicht mehr aufgerufen werden können.

Bereits seit geraumer Zeit führen die Behörden eine entsprechende „Blacklist“. Auf dieser sind alle Unternehmen gelistet, die ihr Angebot nicht in der Schweiz zur Verfügung stellen dürfen. Mit dabei sind unter anderem die Größen bet365 oder Interwetten. Beide Konzerne verfügen über eine EU-Lizenz, aber keine gültige Lizenz der Schweizer Spielbankenkommission. Daher sind diese beiden Web-Adressen nur zwei von mehr als 110 Adressen, die nach und nach auf der „Blacklist“ gelistet wurden. Eidgenossen können die Blacklist jederzeit abrufen, um so sicherzugehen, dass sie bei einem lizenzierten Anbieter der Schweiz ihr Glück versuchen. Die „Blacklist“ wird von den Behörden zudem laufend überarbeitet, zuletzt im März. Wie es heißt, sollen einige Unternehmen auch mit gleich mehreren Webseiten auf der Liste zu finden sein. Obwohl der Aufwand, der für den Markt betrieben wird, damit enorm groß ist, lohnt sich dieser. Das belegen die starken Zahlen für das abgelaufene Jahr. Nicht zuletzt aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Krise ist die Spannung für die Zahlen im kommenden Jahr übrigens schon jetzt wieder enorm. Es ist zu erwarten, dass die Online-Angebote noch einmal deutlich zulegen konnten. Die Einbußen im stationären Bereich dürften allerdings ebenfalls noch einmal massiver ausfallen.

Der Beitrag wurde am 13.7.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
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