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ILGA setzt Millionenstrafe gegen Crown fest

Es war kaum möglich, die ständigen negativen Nachrichten über die Crown Casinos in Australien zu verpassen. Die Ermittlungen gegen den Casinobetreiber zogen sich über mehrere Monate hinweg. Obwohl zu Beginn der Untersuchungen alles abgestritten wurde, konnten sich die Vorwürfe erhärten und es wurde festgestellt, dass Crown tatsächlich Geldwäsche betrieben hat. Das führte zu strengen Maßnahmen gegen das Casino. Nun jedoch gibt es eine weitere Strafe, die Crown arg zusetzt.

Das Sydney Opera House in Australien bei Nacht: Es leuchtet blau.

Crown muss nicht nur eine hohe Geldstrafe zahlen. Das Unternehmen muss seine Vertrauenswürdigkeit unter Beweis stellen, um die Lizenz für Barangaroo zu erhalten. (©pattyjansen/Pixabay)

Crown muss 14,4 Millionen Euro Strafe zahlen

Die erste Strafe, die Crown traf, war der Lizenzentzug für das bereits gebaute Casino in Barangaroo. Der Bau dieses Casino hat einige Millionen gekostet – umso schlimmer trifft den Konzern diese Strafe. Wann die Lizenz für das Casino erteilt wird, kann noch keiner abschätzen. In erster Linie hängt es davon ab, ob sich das Casino rehabilitieren kann und in Zukunft alle Vorschriften und Regeln einhält. Zu diesen Regeln zählt zum Beispiel, dass die Geschäftsbeziehungen zu allen Junket-Operators abgebrochen werden. Laut der neuen Geschäftsführung soll dies bereits geschehen sein.

Trotz dieser positiven Entwicklung hat die ILGA eine Geldstrafe gegen Crown festgesetzt. Hierbei handelt es sich um 14,4 Millionen Euro. Mit dieser Strafe sollen die Untersuchungskosten bezahlt werden. Zugleich werden mit dieser Summe die Aufsichtsabgaben für 2021 und 2022 abgedeckt werden. Wie lange es dauert, bis Crown die Geldstrafe erwirtschaftet hat, steht nicht fest. Es ist durchaus denkbar, dass sich die Umsätze in der nächsten Zeit verringern, nachdem die reichen Spieler aus China nicht mehr zu den Gästen gezählt werden. Im weiteren Verlauf gibt es von der ILGA festgesetzte Bedingungen, die ebenfalls den Umsatz reduzieren können.

In den Crown Casinos gibt es kein Bargeld mehr

Um weitere Geldwäsche zu verhindern, dürfen die Spieler in den Crown Casinos nicht mehr mit Bargeld bezahlen. Der Konzern muss seine Casinospiele mit einer Kartentechnologie ausstatten. Wie diese im Detail aussieht, wurde noch nicht veröffentlicht. Auf alle Fälle ist die Umsetzung dieser Vorschrift mit weiteren Kosten verbunden. Allerdings geschieht dies nur zur Sicherheit des Unternehmens. Wie die Spieler darauf reagieren werden, weiß ebenfalls niemand.

Wichtig ist, dass Crown auch diese Regel umsetzt. Im Moment ist die ILGA mit der Geschäftsführung zufrieden. Nachdem Ken Barton zurücktritt, wurde Helen Coonan als Geschäftsführung eingesetzt. Bereits nach kurzer Zeit hat sich bei Crown einiges geändert, sodass die Chancen auf eine Lizenz für Barangaroo immer mehr steigen. Coonan hätte bereits einige Probleme in Angriff genommen. Zudem wurde versprochen, dass Crown ab sofort eng mit der ILGA zusammenarbeiten wird. Ob dies auf Dauer so bleiben wird, bleibt abzuwarten. Ebenso kann noch nicht abgeschätzt werden, ob Crown nicht bald einem anderen Anbieter gehören wird.

Blackstone und Star Entertainment zeigen Interesse

Blackstone hat bereits vor längerer Zeit ein Übernahmeangebot abgegeben. Dieses Angebot wurde von Crown abgewiesen. Ein Grund könnte darin liegen, dass Blackstone mit der Familie Ho zusammenarbeitet. Diese Zusammenarbeit wird erst bei näherem Hinsehen deutlich: Blackstone besitzt an Crown einen Anteil von knapp 10 Prozent. Das Geld für den gekauften Anteil stammt jedoch von Melco, hinter dem die Familie Ho stammt. Crown hätte laut Lizenzbedingungen niemals mit Ho zusammenarbeiten dürfen. Daran hatte sich der Eigentümer James Packer jedoch nicht gehalten. Auch das war ein Grund, warum keine neue Lizenz an Crown vergeben wurde.

Nachdem Helen Coonan von nun an alles anders und richtig machen möchte, wurde das Angebot von Blackstone abgelehnt. Es ist zu unsicher, wer tatsächlich hinter dem Angebot steht. Anders sieht es mit dem Angebot von Star Entertainment aus. Dieses Unternehmen bot eine Fusion an, sodass 59 Prozent in den Händen der Crown-Aktionäre verbleiben würde. Somit wäre Crown nicht verkauft. Das Fusionsangebot beträgt knapp 8 Milliarden Euro. Zu diesem Angebot hat sich Crown nicht ablehnend geäußert – es wurde jedoch auch keine Zustimmung veröffentlicht.

Weitere Abgaben drohen

Abgesehen von der Geldstrafe, die bereits aktuell ist, könnte Crown eine weitere Abgabe drohen. Diese steht zwar noch nicht fest, es wird jedoch bereits darüber gesprochen. Es handelt sich um eine Abgabe für 2023. Es ist möglich, dass diese Abgabe vom weiteren Verhalten des Unternehmens abhängt. Zu den von der ILGA festgesetzten Bedingungen zählte auch, dass das Management umbesetzt wird. Das war der offizielle Grund, weshalb Ken Barton seinen Posten verließ. Würde Crown nun einer Fusion zustimmen, würde sich erneut das Personal ändern. Die damit verbundenen Änderungen könnten Einfluss darauf nehmen, ob für 2023 eine weitere Abgabe anfällt.

Selbstverständlich kann sich Crown keinen einzigen Fehler mehr erlauben. Mögliche Geldwäsche muss von Beginn an unterdrückt werden. Ferner dürfen keine Spieler aus China mehr angeheuert werden. Schließlich dürfen generell keine Gäste angenommen werden, die aus den Ländern stammen, in denen Glücksspiele verboten sind. Hält sich Crown an all diese Vorschriften und Bedingungen, stehen die Chancen gut, dass es doch keine Abgabe geben wird.

Der Beitrag wurde am 31.5.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
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