Stell dir vor, du folgst einem bekannten Influencer, klickst auf einen Link in dessen Instagram Story und gerätst damit direkt in die Hände von Betrügern. Genau das ist unzähligen Menschen in Deutschland passiert. Der Trick der Betrüger? Sie nutzen die Reichweite prominenter Influencer, um mit angeblich manipulierten Sportwetten hohe Gewinne zu versprechen.

Manipulierte Sportwetten und Influencer: So schützt du dich vor der Betrugsmasche
- Sei misstrauisch bei Influencer Tipps zu Sportwetten
- Prüfe immer, ob das Angebot durch seriöse Quellen bestätigt werden kann
- Hole bei Verdacht frühzeitig juristischen Rat ein, um dein Geld zurückzufordern
So läuft der Betrug ab
Influencer locken Sportwetten Interessierte in Telegram Gruppen, in denen angeblich „sichere“ Spielergebnisse verkaufen werden. In Gruppen wie „Soccerkönig“, die über 32.000 Mitglieder zählt, oder „11er für alle“ mit fast 8.000 Teilnehmern, werden diese angeblichen Erfolgstipps zu hohen Preisen angeboten. Für ein gewinnversprechendes Ergebnis werden 400 Euro verlangt, während zwei Ergebnisse als Kombi-Deal für 550 Euro verkauft werden.
In den Chats finden sich angebliche Erfolgsgeschichten und Screenshots vermeintlicher Gewinne, die Vertrauen schaffen sollen. Die Masche endet jedoch nicht mit der ersten Zahlung. Nachdem ein Gewinn vorgetäuscht wurde, folgen weitere finanzielle Forderungen für erfundene Gebühren oder Steuern. Viele Opfer zahlen und warten vergeblich auf eine Auszahlung.
Die Konsequenzen für die Opfer
Im Glauben an die Echtheit der Angebote verlieren die Opfer laut dem Video von Marvin Summen wie 950 Euro oder gar bis zu 3.300 Euro. Die emotionale Belastung ist enorm, und viele schämen sich, rechtliche Schritte zu unternehmen. Gruppen auf Instagram und Telegram dienen als Austauschplattformen für Betroffene, die gegen die Betrüger vorgehen wollen.
Die Rolle der Influencer
Prominente Namen wie Katja Krasavice oder Pietro Lombardi haben für diese Gruppen geworben. Die Frage bleibt, ob sie über die betrügerische Absicht informiert waren. Während einige Influencer sich öffentlich entschuldigten und angaben, selbst getäuscht worden zu sein, bleibt die rechtliche Lage unklar, ob die Influencer zur Verantwortung gezogen werden können.
Rechtslage und Handlungsempfehlungen
Christian Solmecke, ein bekannter Anwalt in dem Themengebiet, erklärt, dass die eigentlichen Betrüger der Telegram Gruppen das Hauptziel der Strafverfolgung sind. Betroffene sollten sich dennoch zügig juristischen Rat holen, um die Rückforderung ihres Geldes zu prüfen. Influencer, die bewusst für diese Gruppen warben, könnten wegen Beihilfe zum Betrug belangt werden.
Präventive Maßnahmen und Selbstschutz
Um dich vor aktuellen Betrugsmaschen wie diesen zu schützen, informiere dich gründlich über Angebote und hinterfrage großzügige Versprechen. Nutze vertrauenswürdige Quellen wie die Verbraucherzentrale oder offizielle Webseiten zur Überprüfung. Wachsamkeit im Umgang mit Influencer Werbung und eine gesunde Skepsis gegenüber allzu verlockenden Angeboten können helfen, Betrug zu vermeiden.