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Bundesstaat Washington von Maverick wegen Sportwetten verklagt

Obwohl Glücksspiele ständig einem Wandel unterworfen sind und deshalb die Länder immer wieder neue Vorschriften und Regeln erschaffen, bestehen teilweise noch Monopole. Solch eines gibt es zum Beispiel in Washington. In diesem amerikanischen Bundesstaat dürfen derzeit nur Stammes-Casinos Sportwetten anbieten. Hiergegen wendet sich der Glücksspielanbieter Maverick.

Auf einem Football Feld läuft gerade ein Spiel.

Auf Sportspiele darf im Bundesstaat Washington nur in den Casinos der Stammesindianer gewettet werden. Gegen diese Monopolstellung hat Maverick eine Klage eingereicht und fordert eine Änderung des Gesetzes. (©eileenploh/Pixabay)

Sportwetten erst seit knapp zwei Jahren in Washington erlaubt

Es gibt einen guten Grund, weshalb der Glücksspielanbieter Maverick ausgerechnet jetzt gegen die aktuelle Situation in Washington vorgeht. Bis März 2020 waren Sportwetten im Bundesstaat Washington nicht erlaubt. Erst ab diesem Monat dürfen Sportwetten angeboten werden. Das Problem hierbei: Lediglich Glücksspielanbieter, die hinter den Stammes-Casinos stehen, dürfen Sportwetten anbieten. Somit besteht im Bundesstaat Washington definitiv eine Monopolstellung.

Im Juni 2021 wurde bekanntgegeben, dass es sich um 11 Stämme handelt, die in Washington einen besonderen Schutz genießen. Folgende Stämme wurden damals aufgelistet und als potenzielle Begünstigte bezeichnet:

  • Kalispel Indianerstamm
  • Squaxin Indianerstamm
  • Cowlitz
  • Snoqualmie
  • Tulalip
  • Puyallup
  • Swinomish
  • Jamestown S´Kallam-Stamm
  • Stämme des Colville-Reservats Suquamish-Stamm
  • Shoalwater Bay
  • Spokane- und Muckleshoot Indianer

Vorgenannte Stämme sollten die Erlaubnis erhalten, Sportwetten in Washington anzubieten. Einige dieser hatten sich vor zwei Jahren öffentlich zu Wort gemeldet und ihre Freude über ihre Ernennung kundgetan. Einige der Stämme haben sich bereits als große Arbeitgeber bezeichnet. Mit dem zusätzlichen Angebot von Sportwetten würde sich auch die Anzahl der Arbeitsplätze erweitern.

Monopolstellung der Stammes-Casinos geht auf das Jahr 1988 zurück

Im Jahr 1988 wurde in den USA ein Gesetz erschaffen, das die Indianerstämme schützen sollte. Hierbei handelt es sich um den Indian Gaming Regulatory Act, der zur Gleichheit zwischen den Glücksspielanbietern führen sollte. Im Grunde genommen sollten Glücksspielangebote der Stammes-Indianer allen anderen Glücksspielangeboten gleichgesetzt werden. Das funktioniert jedoch nur, wenn auch andere Glücksspielkonzerne Sportwetten anbieten dürften. Die Situation in Washington ist allerdings so, dass nur Stammes-Casinos Sportwetten anbieten dürfen.

Exakt aus diesem Grund wandte sich der Glücksspielkonzern Maverick an das größte Bezirksgericht in Washington. All seine vorherigen Versuche, das Sportwetten Monopol ändern zu lassen, verliefen ins Leere. Der Betreiber der Maverick Spielstätten, Eric Persson, sieht einen klaren Verstoß gegen das IGRA, wenn nur Stammes-Casinos Sportwetten anbieten dürfen. Das hätte Maverick zufolge nichts mehr mit Schutz oder Gleichheit zu tun. Stattdessen würde ein verfassungswidriges Monopolsystem erschaffen, da das IGRA falsch angewendet wird.

Aus diesem Grund sieht er keine andere Möglichkeit mehr, als die Klage einzureichen. Das weitaus umfangreichere Sortiment der Stammes-Casinos würde es ihm erschweren, mit den Stammes-Casinos zu konkurrieren.

Persson könnte gute Chancen haben

Offiziellen Meldungen zufolge konnte sich Persson einen Anwalt sichern, der bereits in einem ähnlichen Fall den gewünschten Erfolg erzielte. Ted Olson, der einen guten Ruf in New Jersey genießt, konnte im Jahr 2018 beim Obersten Gerichtshof erfolgreich sein. Im besagten Fall wurde ein Gesetz aufgehoben, das nur Las Vegas und ein paar weiteren Ortschaften erlaubte, Sportwetten anzubieten. Nach der Aufhebung des Gesetzes hatten alle Bundesstaaten das Recht erhalten, die Sportwetten selbst zu regeln.

So gesehen hatte Washington das Recht, eine Monopolstellung zu erschaffen. Allerdings läuft es in anderen Staaten so ab, dass Sportwetten von verschiedenen Anbietern erlaubt sind. Darin sieht Persson die Ungerechtigkeit in Washington. Er möchte mit seiner Klage erreichen, dass die Sportwetten neu legalisiert werden. Experten sehen für Persson gute Chancen, da das angerufene Gericht bereits vor wenigen Monaten eine ähnliche Situation gelöst hatte.

So wären in Florida Sportwetten legal gewesen, indem ein Vertrag zwischen dem Gouverneur und dem Seminole-Stamm als verfassungswidrig erklärt wurde. Dieser Vertrag hätte gegen das IGRA verstoßen. Nach dem Urteil des Gerichts wurden bereits legalisierte Sportwetten wieder verboten, weshalb es derzeit in Florida nicht möglich ist, dass Sportwetten angeboten werden.

Sportwetten dürfen in Washington nur innerhalb der Casinos angeboten werden

Abgesehen von der Monopolstellung gibt es in Washington eine weitere Besonderheit: Aufgrund des sehr strengen Glücksspielgesetzes in Washington ist es nur in den Casino-Räumen möglich, Sportwetten abzugeben. Das würde Maverick ebenfalls gewährleisten. Immerhin betreibt er in Washington 19 Cardrooms. Diese Rooms sind mit Pokertischen bestückt und bieten auch Fans von Spielautomaten zahlreiche Spielmöglichkeiten. Zudem können die Spieler in den Locations von Maverick auch übernachten.

Insgesamt betreibt Maverick 44 Cardrooms, die sich nicht nur in Washington, sondern auch in Nevada und Colorado befinden. Dieses Sortiment führt dazu, dass Maverick in Washington 2.200 Mitarbeiter beschäftigt. Somit kann Persson ausreichend sichere Möglichkeiten bieten, dass Spieler Wetten platzieren können. Zudem ist sich Persson sicher, dass seine Locations intimer sind und mehr Privatsphäre bieten als die Casinos der Indianerstämme. Letztere dürfen nur in bestimmten Gebieten erbaut werden. Mavericks Cardrooms hingegen würden ein nachbarschaftlicheres Ergebnis bieten – gemeinsam mit einigen Vorzügen, die die Casinos der Indianerstämme nicht hätten.

Weitere Begründungen Mavericks für die Klage

Maverick hat seit der Legalisierung der Sportwetten öfter versucht, dagegen vorzugehen. Bisher war dies ohne Erfolg. Aus diesem Grund wandte er sich an das größte Bezirksgericht. Als Begründung für den Verstoß gegen das Wettbewerbsgesetz nannte Maverick folgende Situation: Das erste Casino, das im September 2021 Sportwetten anbot, trägt den Namen Snoqualmie Casino und wird vom gleichnamigen Indianerstamm geführt. Der Zeitpunkt der Aktivierung des neuen Gesetzes wurde richtig gewählt, und zwar pünktlich zur NFL-Saison. Auch darin sieht Maverick einen Verstoß.

Laut Maverick sollte eine bessere Wettbewerbsbedingung vorhanden sein. Deshalb wird über die Klage verlangt, dass die Sportwetten für den Bundesstaat Washington erst einmal wieder abgeschafft werden. Anschließend soll die Legalisierung dieser anders ablaufen, und zwar so, dass auch andere Glücksspielanbieter als Indianerstämme Sportwetten anbieten dürfen. So wäre es auch in anderen Bundesstaaten, in denen sowohl Indianerstämme als auch andere Glücksspielkonzerne Sportwetten anbieten dürfen.

Der Beitrag wurde am 21.1.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , veröffentlicht.
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