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Crown Casinos müssen eine Million AUD Strafe zahlen

Es schien so, als wenn sich die negativen Schlagzeilen bezüglich Crown Casinos erledigt hätten. Und es schien auch so, als wenn dieser Glücksspielkonzern bald das bereits erbaute Casino in Barangaroo eröffnen könnte. Einer neuen Meldung zufolge gibt es einen Rückschlag und Crown Casinos muss eine Million AUD Strafe bezahlen. Inwieweit sich diese Strafe auf Barangaroo auswirkt, kann nicht abgeschätzt werden. Immerhin gibt es keine aktuellen Verstöße gegen die Lizenzbedingungen.

Sydney mit seinem berühmten Opernhaus.

Gegen Crown Casinos wurde die derzeit mögliche Höchststrafe ausgesprochen: eine Million AUD. Die vorgeworfenen Vergehen fanden 2015 bis 2016 statt.(©pattyjansen/Pixabay)

Strafe für falsches Verhalten in der Vergangenheit

Über dieses Weihnachtsgeschäft wird sich der Konzern nicht gefreut haben, denn die Strafe wurde kurz vor Weihnachten bekanntgegeben. Die Vorfälle, auf die sich die Strafe bezieht, fanden in den Jahren 2015 und 2016 statt. Zu diesen Zeiten arbeitete der Konzern noch mit Junket-Operators zusammen, die reiche Kunden in die Casinos von Crown lockten. Angeblich wussten die damaligen Geschäftsführer beziehungsweise der CEO von Crown nichts davon. Allerdings wurde im Laufe der Ermittlungen deutlich, dass sowohl die Zusammenarbeit als auch das Verhalten der Spieler in der obersten Geschäftsebene bekannt war.

Eine Zusammenarbeit mit Junket-Operators ist grundsätzlich nicht verboten. Im vorliegenden Fall handelte es sich jedoch um mehrere Unternehmen, mit denen Crown aufgrund der Lizenzbedingungen nicht zusammenarbeiten durfte. Zumindest hätte Crown Casinos die Zusammenarbeit der zuständigen Aufsichtsbehörde melden müssen. Auch das geschah nicht. Viel schlimmer wog anscheinend, dass Crown Casinos von der Behörde zur Beendigung der Zusammenarbeit aufgefordert wurde. Auch das wurde nicht befolgt. Zumindest wurde die Zusammenarbeit nicht sofort beendet.

Aus diesem Grund hat die Victoria Commission for Gambling and Liquor Regulation die derzeit mögliche Höchststrafe ausgesprochen. Sie beträgt umgerechnet mehr als 600.000 Euro. Im Grunde genommen kann sich der Glücksspielkonzern darüber noch freuen, denn in Zukunft darf die Behörde sogar Strafen bis zu 100 Millionen AUD verhängen.

Junket-Operators gehörten kriminellen Vereinigungen an

Es gibt einen guten Grund, weshalb die Strafe überhaupt so hoch ausfällt. Bei den Junket-Operators, mit denen Crown Casinos zusammenarbeitete, handelte es sich um kriminelle Syndikate. Das Ergebnis kam aus den jahrelangen Ermittlungen heraus. Aufgrund dessen war es überhaupt erst möglich, dass die von den Junket-Operators angeworbenen Glücksspielkunden ihr Geld über Crown waschen konnten. Auch dieses Vergehen floss in die Entscheidung über die Höhe der Strafe ein. Nicht zuletzt hatte Crown mit Suncity zusammenarbeitet.

Der CEO von Suncity wurde erst vor kurzer Zeit verhaftet, da er in einem anderen Zusammenhang der Geldwäsche und dem Angebot von illegalem Glücksspiel angeklagt wurde. Auch diese Tatsache mag zu der Geldstrafe geführt haben. Zu beachten ist jedoch, dass die Aufsichtsbehörde keine Namen nennt, mit wem Crown Casinos zusammengearbeitet hat.

Zusammenarbeit mit Junket-Operators inzwischen verboten

Die Ermittlungen gegen Crown Casinos liefen einige Jahre. Während dieser Zeit wurde zuerst der Geschäftsführer ausgetauscht, in der Hoffnung, dass sich dadurch der Konzern an die aktuellen Lizenzbedingungen hält. Offiziellen Meldungen zufolge scheint dies auch der Fall zu sein. Immerhin hofft Crown darauf, das neu erbaute Casino in Barangaroo endlich öffnen zu können. Die Lizenz hierfür wurde Crown entzogen, als aufgrund der Ermittlungen klar war, dass die vermutete Geldwäsche tatsächlich stattfand.

Inzwischen hat die oben erwähnte Aufsichtsbehörde die Zusammenarbeit mit Junket-Operators gänzlich verboten. Dieses Verbot gilt für den australischen Bundesstaat Victoria. Wie es in den anderen Bundesstaaten aussieht, wurde in diesem Zusammenhang nicht erwähnt.

Das Festsetzen der hohen Strafe mag auch als Drohung für andere Glücksspielkonzerne gedacht sein. Wer sich nicht an die vorherrschenden Lizenzbedingungen hält, muss grundsätzlich mit einer hohen Strafe rechnen. Das wurde nun im Falle von Crown deutlich. Zwar mag es verspätetet erscheinen, dass Crown Casinos erst jetzt für Vergehen in der Vergangenheit bestraft wird. Aber auch das macht deutlich, wie wichtig es ist, die Bedingungen konsequent einzuhalten.

Crown könnte weitere Strafe drohen

Über eine weitere offizielle Meldung wird sich Crown keinesfalls freuen: Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Deshalb könnte es passieren, dass eine weitere Strafe gegen Crown ausgesprochen wird. Das liegt daran, dass Crown in weiteren Bundesstaaten von Australien Casinos betreibt. Für diese sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Es ist zudem unklar, inwieweit die dort zuständigen Aufsichtsbehörden reagieren werden und ob es ebenfalls zu ähnlich hohen Strafen kommt. Der Vorsitzende der Victoria Commission for Gambling and Liquor Regulation hat in einer öffentlichen Stellungnahme folgendes klar gemacht:

Die Höhe der Strafe, die gegen Crown verhängt wurde, spiegelt das Vergehen wider. Die Aufsichtsbehörde erwartet zudem, dass alle lizenzierten Glücksspielkonzerne die Vorschriften einhalten. Sollte es zu Verstößen kommen, müssen diese auch umgehend beseitigt werden. Das wurde von Crown nicht erledigt. Trotz der Anweisung, die Zusammenarbeit mit den Junket-Operators einzustellen, hat Crown mit diesen noch eine gewisse Zeit lang zusammengearbeitet. Auch das führte zu der hohen Geldstrafe.

Bezüglich der weiteren gegen Crown vorhandenen Vorwürfe wurde keine Stellung bezogen. Hier müssen sich sowohl der Konzern als auch alle Glücksspielfans überraschen lassen.

Der Beitrag wurde am 5.1.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , , veröffentlicht.
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