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Flutter Entertainment erhöht Spielerschutz

Irgendwie mutet es seltsam an, dass Flutter Entertainment als neuen Berater eine Person engagiert, die im Grunde genommen negativ gegen das Glücksspiel eingestellt ist. Hierfür werden jedoch mehrere Fakten angegeben, die beim Näheren Hinsehen bereits wieder logisch klingen. Ebenso könnte eine negative Entwicklung in Großbritannien diese Entscheidung beeinflusst haben.

Laufendes Spiel in einem Fußballstadion.

Fußball ist eine beliebte Sportart, auf die per Wetten gesetzt wird. (©Pixel-Sepp/Pixabay)

Flutter Entertainment stellt Tom Watson als Berater ein

Diejenigen, die sich detailliert mit den Themen Glücksspiel beschäftigen, kennen Tom Watson wahrscheinlich: Er war jahrelang Vorsitzender der britischen Labour Partei. Zudem ist er als Gegner des Glücksspiels bekannt. Dass solch eine Tatsache nicht negativ sein muss, bewies sein Engagement in den vergangenen Jahren. Immerhin konnte er dazu beitragen, dass das Glücksspielgesetz in Großbritannien geändert wurde.

So erreichte er, dass der Spielerschutz erhöht wurde, indem beispielsweise ein Einsatzlimit ins Leben gerufen wurde. Auf der anderen Seite sorgte er dafür, dass Werbung in Bezug auf das Glücksspiel anders reguliert wurde. Beides sollte die Spieler generell davor bewahren, eine Spielsucht zu entwickeln.

Nun soll er teilweise diese Aufgaben im Hause des großen Unternehmens Flutter Entertainment erledigen. Auch diese stellen den Auftrag, den Spielerschutz zu erhöhen. Inwiefern dies geschehen soll, wurde öffentlich noch nicht bekannt gegeben.

Zudem wurde er mit der Aufgabe betreut, die Marketingaktionen des Unternehmens zu überprüfen und diese notfalls zu ändern. Nicht zuletzt wurde ihm die Aufgabe übertragen, Maßnahmen gegen eine mögliche Geldwäsche zu ergreifen. Es könnte zwar sein, dass einige Spieler mit Änderungen nicht zufrieden sind. Wer jedoch ehrlich ist, sollte froh sein, wenn der Schutz der Spieler vorangetrieben wird, ohne dass der Spaß auf der Strecke bleibt.

Interessante Fakten zu Flutter Entertainment

Flutter Entertainment ist vorrangig für sein Sportwettenangebot bekannt. Knapp 80 Prozent seines Jahresumsatzes werden in Großbritannien, Irland und Australien erzielt. Allerdings gibt es dieses Unternehmen in seiner aktuellen Form noch nicht lange: Im Jahre 2016 fusionierte das Unternehmen Paddy Power mit Betfair, wodurch die Gesellschaft Paddy Power Betfair entstand. Erst im Jahr 2019 wurde dieser neue Konzern in Flutter Entertainment umgetauft.

Somit passiert auch heute noch, dass viele Sportwetten Profis die Unternehmen Betfair oder Paddy Power kennen, nicht jedoch Flutter Entertainment. Nachfolgende Tatsache ist ebenfalls vielen nicht bekannt: Zu diesen Unternehmen zählen auch die bekannten Sportwettenanbieter Sky Bet, Sportsbet und Fox Bet. Derzeit beschäftigt dieses Unternehmen 13.000 Mitarbeiter weltweit. Der Umsatz wird mit 13 Millionen Kunden generiert, die sich über die gesamte Welt verstreuen.

Flutter Entertainment bietet neben den Sportwetten auch Casinospiele an. Zudem wäre es möglich, die Wetten auch online zu platzieren. All dies ist möglich, da dieses Unternehmen über die Online-Casino-Software Cayetano Gaming verfügt. Casinofans könnten einige der Spiele bekannt sein, die Cayetano über Paddy Power anbot. Der beliebteste Slot beispielsweise lautet Paddy Power Gold. Im Zuge der Fusion im Jahr 2016 wurden diese Spiele über Betfair Arcade angeboten.

Die Möglichkeit, zusätzlich Online Casino Spiele und Online Wetten anzubieten, könnte für Flutter Entertainment in den nächsten Monaten die Rettung darstellen. Die neuesten Entwicklungen in Großbritannien sehen nicht positiv aus und könnten bei einigen Unternehmen und Casinobetreibern zu einer Umsatzreduzierung führen.

Casinos in Großbritannien leiden unter der Ausgangssperre

Nachdem in Großbritannien die Corona-Infektionszahlen wieder anstiegen, könnte nun erneut eine Ausgangssperre kommen. Diese betrifft glücklicherweise nicht die gesamte Wirtschaft und zieht sich auch nicht über einen ganzen Tag. Allerdings sollen Bars, Casinos und weitere Locations abends um 22 Uhr schließen.

Wird dies wirklich eingeführt, so würden die meisten Casinos vor Ort den Hauptteil ihrer Umsätze verlieren. Teilweise werden 70 Prozent aller Umsätze erst nach 22 Uhr erreicht. Tagsüber scheinen die Kunden rar zu sein. Zudem verstehen die Casinobetreiber in keiner Weise, warum auch die Casinos früher schließen sollen. Die Begründung lautet, dass verhindert werden soll, dass sich zu viele Personen abends zusammenschließen. Scheinbar könnten die privaten Partys der Grund sein, weshalb die Infektionszahlen drastisch anstiegen.

Genau das verstehen die Casino-Inhaber nicht: Der Großteil der Kunden befindet sich im mittleren Alter und ist sehr wohl in der Lage, die vorgeschriebenen Hygienemaßmaßnahmen einzuhalten. Keiner dieser Kunden ist unvernünftig oder veranstaltet in den Casinos eine Party. Somit handelt es sich laut Casinobetreiber in den Spielstätten nicht um Örtlichkeiten, in denen das Virus verhältnismäßig oft verbreitet wird.

Der Umsatzrückgang, mit den die Casinobetreiber nun rechnen, könnte sich direkt auf die Mitarbeiter auswirken. Viele dieser müssten entlassen werden, da sich die Arbeit ebenfalls reduziert. Ferner könnten die Arbeitnehmer mit den reduzierten Umsatzzahlen nicht mehr bezahlt werden. Andere Casinobetreiber hingegen befürchten, auf Dauer schließen zu müssen. Die letzten Monate sind bereits so abgelaufen, dass während des allgemeinen Lockdows die Umsätze zurückgingen. Weitere Einbußen könnten viele Betreiber nicht mehr hinnehmen.

Sollte es so weit kommen, dann müssten zumindest Unternehmen wie Flutter Entertainment mit keinem geringeren Umsatz rechnen. Sobald auch Online Spiele von diesen Konzernen angeboten werden, könnten sich die Umsätze sogar erhöhen. Und wer weiß? Vielleicht eignen sich die Marketing-Ideen von Tom Watson sogar dazu, Casinos und Sportbüros vor Ort weiterhin aktiv zu halten.

Der Beitrag wurde am 25.9.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
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