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Schweden und das Glücksspiel – Aktuelle Studie zum Spielverhalten

Eine jüngst veröffentlichte Studie der Glücksspielbehörde Schwedens wirft ein neues Licht auf die Glücksspielgewohnheiten der Einwohner des Landes. Im Jahr 2023 zeigte sich eine steigende Beteiligung der Bevölkerung am Glücksspiel, begleitet von relevanten regulatorischen Entwicklungen und einem zunehmenden Bewusstsein für Spielerschutz.

Schwedische Flagge vor dem Hintergrund eines Himmels

Eine Studie hat ergeben, dass 75% aller Schweden im letzten jahr am Glücksspiel teilgenommen haben – ein deutlicher Anstieg. (©Unif/Pixabay)

Demografische Entwicklung und Spielverhalten

Die Studie der schwedischen Glücksspielbehörde Spelinspektionen zeigt, dass 75% der Schweden in den letzten 12 Monaten am Glücksspiel teilgenommen haben. Ein interessanter Aspekt ist der höhere Anteil männlicher Spieler, besonders in der Altersgruppe über 50. Diese Tendenz spiegelt sich in der Beliebtheit verschiedener Glücksspielformen wider, wobei Lotterien und Zahlenspiele an der Spitze stehen, gefolgt von Pferdewetten und Bingo. Bei Männern sind Sportwetten besonders populär.

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass 41% der Befragten in der letzten Woche vor der Befragung gespielt haben, was einen Anstieg von 38% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Zahlen verdeutlichen einen Trend zur regelmäßigeren Beteiligung am Glücksspiel in Schweden. Die Befragung, an der 1.538 Personen über 18 Jahre teilnahmen, ergab darüber hinaus, dass 1.143 Personen mindestens einmal im Quartal online spielten.

Weitere Erkenntnisse der Studie

  • Männer waren in der Studie mit 52% vor der Befragung und 54% danach leicht überrepräsentiert. Die geschlechtsspezifische Aufteilung nach der Gewichtung war ausgeglichen (jeweils 50%).
  • Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen machte 18% der Befragten aus, während die über 65-Jährigen 26% ausmachten. Diese Verteilung blieb nach der Gewichtung der Daten ähnlich
  • In Bezug auf die regionale Verteilung waren Teilnehmer aus Stockholm mit 23% am stärksten vertreten, gefolgt von Östra Mellansverige mit 17%.
  • Von den Befragten spielten 41% in der Woche vor der Befragung, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren zeigt. Männer spielten häufiger als Frauen, besonders in der Altersgruppe über 50.
  • Die populärsten Glücksspielformen waren Lotterien und Zahlenspiele, gefolgt von Pferdewetten und Bingo. Männer tendierten stärker zu Sportwetten
  • Ein signifikanter Anteil der Befragten (10%) gab an, im letzten Jahr zu viel gespielt zu haben, wobei dies besonders in der jüngeren Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen der Fall war.
  • Die Mehrheit (69%) der Befragten meint, dass die Spielanbieter in Schweden Verantwortung für Glücksspielprobleme übernehmen sollten. Dies zeigt ein wachsendes Bewusstsein für die Rolle der Anbieter in Bezug auf verantwortungsbewusstes Spielen
  • Bezüglich der Spielkonten stellte sich heraus, dass 36% der Befragten kein aktives Spielkonto hatten, während 41% ein aktives Konto nutzten
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kenntnis über Spelpaus.se, ein Selbstausschlusssystem. 61% der Befragten kannten die Seite, hatten sie aber nicht genutzt, und nur 4% hatten tatsächlich Gebrauch davon gemacht.
  • Zum Thema Spielverhalten und Lebensstandard ergab die Studie, dass 55% der Befragten keine Änderung in ihrer Lebensqualität im kommenden Jahr erwarteten, während 29% mit einer Verschlechterung rechneten.

Interessanterweise wussten viele Befragte nicht, dass Schweden seit dem 1. Januar 2019 eine neue Glücksspielgesetzgebung hat und diese sich im Jahr 2023 noch einmal änderte. Nur 37% der Gesamtteilnehmer waren sich dessen bewusst. Diese Erkenntnisse zeigen, dass trotz eines wachsenden Bewusstseins für die Risiken des Glücksspiels und der Verfügbarkeit von Selbstausschluss Möglichkeiten, ein signifikanter Anteil der Bevölkerung weiterhin aktiv spielt und dabei vor allem auf legale Casinos setzt.

Dies weist auf die Komplexität der Thematik hin, insbesondere in Bezug auf jüngere Altersgruppen und die Verantwortung der Spielanbieter. Die Ergebnisse legen nahe, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um ein verantwortungsvolles Spielverhalten zu fördern und das Risiko von Glücksspielproblemen zu minimieren.

Regulatorische Überlegungen und Spielerschutz

In Reaktion auf die zunehmende Popularität des Glücksspiels in Schweden erwägt die Regierung eine Erhöhung der Glücksspielsteuer von 18% auf 22%. Diese potenzielle Änderung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben und ist Teil einer umfassenderen Debatte über die Rolle und Verantwortung von Glücksspielbetreibern in der Gesellschaft.

Ein wichtiger Aspekt der Studie ist die Erkenntnis, dass 69% der Befragten der Meinung sind, dass die Betreiber für Glücksspielprobleme verantwortlich sind. Dies unterstreicht die Bedeutung von Spielerschutzmaßnahmen und verantwortungsbewusstem Spielen in der Branche.

Interessanterweise gaben etwa 10% der Befragten an, in den letzten 12 Monaten zu viel gespielt zu haben, wobei jüngere Altersgruppen besonders betroffen sind. Das Selbstausschluss-Register Spelpaus ist 65% der Spieler bekannt, aber nur 4% haben es tatsächlich genutzt. Diese Zahlen zeigen, dass trotz vorhandener Schutzmechanismen noch Handlungsbedarf besteht, um effektivere Maßnahmen zur Prävention von Glücksspielproblemen zu implementieren.

Die wachsende Beliebtheit des Online-Glücksspiels hebt auch in Deutschland die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung und Überwachung hervor, um die Sicherheit und Fairness für die Spieler zu gewährleisten, insbesondere bei der Wahl von seriösen Online Casinos in Deutschland.

Der Beitrag wurde am 23.1.2024 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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