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Irland: Neues Glücksspielgesetz sieht hohe Strafen vor

In Irland sind Online Casinos immer noch nicht reguliert. Das bedeutet, dass in diesem Land Online Glücksspiele nach wie vor verboten sind. Doch das soll sich spätestens im nächsten Jahr ändern, da das derzeit geltende Glücksspielgesetz überarbeitet wird. In das neue Gesetz werden auch Online Casinos aufgenommen, die jedoch bei Nicht-Einhaltung der neuen Vorschriften mit einer extrem hohen Strafe rechnen müssen.

Drei Spielfiguren-Männer stehen vor einer gefüllten Geldbörse. Ein Männlein zieht an einem 100-Euro-Schein.

Irland reguliert mit dem neuen Glücksspielgesetz auch Online Casinos. Halten sich die Glücksspielanbieter nicht an die Regeln, drohen Strafen in Millionenhöhe. (©wir_sind_klein/Pixabay)

Strafen von 20 Millionen Euro möglich

Wer gegen die Regeln des neuen Glücksspielstaatsvertrag verstößt, kann eine Strafe von 20 Millionen Euro erhalten. Natürlich wird solch eine hohe Strafe nicht bei jedem kleinen Verstoß ausgesprochen, es müssen schon gravierende Fehler gemacht werden. Zusätzlich gibt der Staat das Versprechen ab, dass kleinere Glücksspielanbieter mit einer niedrigeren Strafe rechnen dürfen. In diesem Fall könne eine Geldstrafe in Höhe von 10 Prozent des Nettoumsatzes angesetzt werden.

Bei welchem Vergehen welche Höhe angesetzt wird, wurde noch nicht beschlossen. Ein hierfür notwendiger Strafenkatalog ist noch nicht fertig. Das liegt in erster Linie daran, dass dieser von der zuständigen Glücksspielbehörde erstellt werden muss. Diese besteht aber noch nicht und die Ausschreibung für diese Behörde läuft ebenfalls noch. Zumindest wird noch das perfekte Personal gesucht, zum Beispiel der CEO.

Für die Aufsichtsbehörde werden 500.000 Euro eingeplant, von denen die Gehälter aller Mitarbeiter bezahlt werden. Insgesamt werden 80 bis 100 Mitarbeiter eingeplant, die nicht nur die Einhaltung der Vorschriften überwachen wird. Die Behörde ist zugleich für die Vergabe von Lizenzen zuständig.

Spielersicherheit steht im Fokus des Gesetzes

Die zugegebenermaßen strengen und hohen Strafen sollen die Spielersicherheit erhöhen. Irlands Regierung möchte mit allen Mitteln verhindern, dass bereits Spielsüchtige vermehrt spielen. Zwar kann dies nicht immer verhindert werden, sodass sich die Regierung etwas Besonderes hat einfallen lassen: Ein Fond, der Spielsüchtige in Not helfen soll. In diesen Fond sollen die Glücksspielanbieter eine gesetzliche geregelte Summe einzahlen. Somit lehnt sich Irland an die in Großbritannien geltende Vorschrift an: Dort zahlen die Glücksspielanbieter per Gesetz freiwillig in einen Fond ein.

Die Hoffnung auf einen hohen Spielerschutz legt Irland auch auf ein Selbstausschluss-Register. Dieses soll bundesweit abrufbar sein und verhindern, dass gesperrte Spieler weiterhin die Chance haben, zu spielen. In diesem Zusammenhang soll der Glücksspielbehörde eine weitere Aufgabe zukommen: Sie soll das Recht haben, Spieler sperren zu lassen oder Einzahlungen von diesen Spielern an Glücksspielanbieter zu unterbinden. All dies soll ab dem nächsten Jahr in Kraft treten. Über eine weitere Vorschrift werden sich die Glücksspielanbieter auf jeden Fall nicht freuen.

Gesetz sieht starke Einschränkung der Boni vor

Damit viele Spieler keinen Anreiz mehr erhalten, werden in Irland per Gesetz die Boni und weitere Promotions stark eingeschränkt. In welcher Form dies geschehen soll, wurde noch nicht bekanntgegeben. Es wurde lediglich erklärt, dass Gratis-Wetten komplett verboten werden sollen. Ähnlich soll es sich mit weiteren Boni verhalten, die nichts kosten und somit einen starken Anreiz zum Spielen bieten. Die Regierung legt hier die Hoffnung darauf, dass die Spieler weniger spielen, wenn sie den Einsatz selbst bezahlen dürfen. Wird ein Geldbonus ausgezahlt, hat der Spieler somit wesentlich mehr Chancen, zu spielen. Er kann anstelle von einer Spielrunde mehrere Runden spielen. Darin wird bereits der Grundstein für eine Spielsucht gesehen. Zumindest ist damit ein erhöhter Anreiz vorhanden, eine längere Zeit im Online Casino zu verbringen.

Aus diesem Grund wird den Online Glücksspielanbietern auch verboten, Spieler zu VIP-Kunden zu erheben. Denn diese Kunden würden immer mehrere Boni und Promotions erhalten, wenn sie über die vorhandenen Stufen nach oben klettern. Das geschieht, indem die Spieler höhere Einsätze tätigen: Pro eingesetztem Euro werden Punkte gutgeschrieben, die den Spieler aufsteigen lassen.

Aus diesem Grund soll auch die Werbung eingeschränkt werden. Auch für diesen Bereich wurden noch keine detaillierten Informationen veröffentlicht. Es wird höchstwahrscheinlich so ablaufen, dass nur noch zu bestimmten Zeiten Glücksspielwerbung ausgestrahlt werden darf. Damit steht der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund. Diese sollen auf gar keinen Fall mit der Glücksspielwerbung in Kontakt treten dürfen. Zumindest soll verhindert werden, dass in der Werbung Elemente vorhanden sind, die sich direkt an Minderjährige richten.

Glücksspielanbieter und Buchmacher froh über das neue Gesetz

In Irland freuen sich nicht nur die Glücksspielanbieter über das neue Gesetz, dank dessen Irlands Spieler endlich zu Online Casinos greifen können. Auch der irische Verband der Sportwetten – IBA – wartet schon lange auf das neue Gesetz. Das aktuelle Gesetz stammt aus dem Jahr 1956 und umfasste selbstverständlich noch keine Online Glücksspiele. Diese gab es damals noch nicht, weshalb es nun an der Zeit ist, auch diese per Gesetz zu regulieren.

Allerdings werden weder Online Buchmacher noch Anbieter von Slots und klassischen Spielen damit gerechnet haben, dass es ein Gesetz mit solch strengen Regeln geben wird. Inwiefern die Online Casinos noch bereit sein werden, eine Lizenz zu beantragen, wird die Zukunft zeigen. Auch könnten aufgrund der strengen Vorschriften die Umsätze der Glücksspielkonzerne entsprechend gering ausfallen.

Der Beitrag wurde am 8.11.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , veröffentlicht.
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