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Jugendschutz im Internet für Computer & Casino Spiele

Was in lokalen Spielhallen unmöglich ist, ermöglicht die Gaming Industrie (zum Teil ungewollt) im Internet: Die Teilnahme an Glücksspielen für Kinder und Jugendliche. Trotz der gesetzlichen Vorschriften schafft es das junge Publikum immer wieder an Videospielen teilzunehmen, die aufgrund ihrer Inhalte für höhere Altersgruppen ausgelegt sind.

Ein Smartphone, auf dem ein Slot abgebildet ist, daneben typische Casino-Symbole und das 18+ Logo.

Das Anmelden und Spielen in Online Casinos ist nur Personen gestattet, die mindestens 18 Jahre alt sind.

Glücksspiel in Computerspielen

Oft versteckt sich das Glücksspiel, das in Deutschland erst ab 18 Jahren erlaubt ist, in Videospielen, die bereits ab 16 Jahren freigegeben sind. In Form von In Game Käufen, Lootboxen und weiteren Mikrotransaktionen wird es hier den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, unbewusst am Glücksspiel teilzunehmen. Denn was eigentlich die Entwicklung des Spiels durch den Kauf von besonderen Features fördern soll, ist in Wirklichkeit eine Frage des Glücks.

Nicht immer erlangen die Spieler das Feature, das sie sich erwünschen, da es zufällig ausgelost wird. Dies wiederum veranlasst dazu, weitere Lootboxen zu erwerben oder ähnliche In Game Käufe zu tätigen. Ähnlich wie beim SMS Betrug tappt man hier in eine Art Abofalle, da oftmals weitere Boxen gekauft werden, bis man den gewünschte Gegenstand erhalten hat. Deswegen stuft die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien Videospiele mit Lootboxen und Co. als Glücksspiel ein und fordert zu einer entsprechenden Alterskennzeichnung auf.

Das Jugendschutzgesetz in Bezug auf das Glücksspiel

Kindern und Jugendlichen ist das Glücksspiel eindeutig per Gesetz untersagt. So heißt es im Jugendschutzgesetz (JuSchG): “Die Anwesenheit in öffentlichen Spielhallen oder ähnlichen vorwiegend dem Spielbetrieb dienenden Räumen darf Kindern und Jugendlichen nicht gestattet werden.” Dazu zählen auch Online Spiele mit Glücksspiel Charakter. Die Möglichkeiten, das Alter der teilnehmenden Spieler zu kontrollieren, ist im Internet jedoch deutlich schwieriger als in der Öffentlichkeit und in lokalen Spielhallen.

Etwas mehr Spielraum für Kinder und Jugendliche schafft das JuSchG mit dem §6 Abs. 2: “Die Teilnahme an Spielen mit Gewinnmöglichkeit in der Öffentlichkeit darf Kindern und Jugendlichen nur auf Volksfesten, Schützenfesten, Jahrmärkten, Spezialmärkten oder ähnlichen Veranstaltungen und nur unter der Voraussetzung gestattet werden, dass der Gewinn in Waren von geringem Wert besteht.”

Kontrolle des Spielschutzes bei Kindern und Jugendlichen

Der Jugendschutz für Computerspiele bleibt weiterhin ein wichtiges Thema, auch wenn es bereits viele Änderungen der Vorschriften für Spiele Hersteller gab. Denn noch immer ist es zu einfach, auf den Internetseiten die entsprechende Kindersicherung zu umgehen. Außerdem sind sich die Kinder und Jugendliche durch den Erwerb von Lootboxen und ähnlichen Features gar nicht bewusst, dass sie am Glücksspiel teilnehmen.

Eine eindeutige Kennzeichnung von Inhalten der Videospiele sowie ein auffallendes Alterskennzeichen sind deswegen von höchster Priorität. Schon bei der Suche nach den Apps, Spielen und anderen Angeboten des Glücksspiels muss eindeutig auf die Altersbeschränkung hingewiesen werden.

Jugendschutz im Internet: Vorbeugung von Spielsucht und Verschuldungen

Auf der einen Seite muss natürlich der Gesetzgeber für ein entsprechendes Jugendschutzgesetz sorgen, um Jugendliche und Kinder vor dem Glücksspiel zu schützen. Auch die Software Entwickler der Videospiele sollten sich um eine eindeutige Kennzeichnung der Inhalte sorgen. Auf der anderen Seite sollten jedoch auch die Eltern einen Teil der Verantwortung übernehmen können.

Oft verspielt das junge Publikum nicht nur sein eigenes Geld, sondern auch das der Eltern. Ohne die dauerhafte Anwesenheit eines Elternteils können die Kinder und Jugendlichen auf Online Angebote des Glücksspiels zugreifen, indem sie die Beschränkungen umgehen oder sich der Inhalte gar nicht bewusst sind. Die Aufklärung über eine verantwortungsbewusste Nutzung der Telemedien und Glücksspiele ist deshalb an dieser Stelle besonders wichtig.

Der Beitrag wurde am 5.9.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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