Macau behält bisherige Lizenzen bei
Lange Zeit war es unklar, ob die für Macau vergebenen Lizenzen auch in der Zukunft ihre Gültigkeit behalten. Jetzt kam zur Erleichterung der Glücksspielbetreiber und auch zur Erleichterung der Spieler die positive Nachricht, dass auf Macau scheinbar alles beim Alten bleibt. Zumindest trifft diese Aussage auf einige Glücksspielanbieter Macaus zu.
Macau hat neue Glücksspielregeln. Zu diesen zählen nicht nur verkürzte Lizenzzeiten, sondern auch das Verbot der Zusammenarbeit mit Junket-Operators. (©8268513/Pixabay)
Gründe für die Unsicherheit bei den Glücksspielkonzernen
Es gibt einige Gründe, weshalb die bereits auf Macau ansässigen Glücksspielkonzerne unsicher wurden. So laufen zum Beispiel alle aktuellen Lizenzen im Juni dieses Jahres aus. Scheinbar war bis zur neuen öffentlichen Meldung unklar, ob die Lizenzen verlängert werden und vor allem, für wie lange. Die neue Regelung, die ab Juni gültig ist, bestätigt die Unsicherheit der Glücksspielkonzerne: Bislang war es so, dass die Glücksspiellizenzen eine Dauer von 20 Jahren hatten. Nun werden die Lizenzen nur noch für 10 Jahre verlängert. Eine weitere Verlängerung ist für maximal drei Jahre möglich.
Abgesehen von der Laufzeit gibt es weitere Änderungen: Ab sofort müssen 15 Prozent aller Anteile bei einer Geschäftsperson liegen, die bereits seit 15 Jahren auf Macau lebt. Eine weitere Unsicherheit trat zu Tage, da im Zusammenhang mit der Verhaftung des Suncity Geschäftsführers folgendes bekanntgegeben wurde: Chinas Regierung möchte Macau unabhängig von den Glücksspielen werden lassen und stattdessen wieder eine Touristeninsel erschaffen. Ferner hat die Regierung angekündigt, gegen die kriminellen Machenschaften insbesondere der Junket-Operator vorzugehen.
Nicht zuletzt haben bereits vor einigen Wochen Experten geschätzt, dass Chinas Politiker es nicht gerne sehen, wenn die Spieler ihr Geld nach Macau schaffen. Womöglich möchte China mit neuen Glücksspielgesetzen erreichen, dass die Spieler vermehrt die Casinos auf dem Festland nutzen.
Sechs Glücksspielkonzerne können aufatmen
Nach all der Unsicherheit der vergangenen Monate dürfen sich nun sechs Glücksspielkonzerne freuen: Sands, Wynn, MGM, Galaxy Entertainment, SJM und Melco. All diese Konzerne haben aktuell eine Lizenz für die Glücksspiele auf Macau und dürfen diese weiterhin betreiben. Bei einigen dieser handelt es sich um Tochtergesellschaft der in der USA ansässigen Hauptunternehmen. Dies trifft zum Beispiel auf Sands, Wynn und MGM zu, die erst vor kurzer Zeit Macau ins Visier nahmen und den Plan verfolgten, ihre Geschäfte in Asien zu stärken.
Auf die positive Nachricht, dass aufgrund der Verlängerung der bisherigen Lizenzen Macau so bleibt wie bisher, hat auch die Börse bereits reagiert. Die meisten Aktien nahmen um ungefähr 20 Prozent zu, nachdem sie in der letzten Zeit einen Kurs nach unten hinlegten. Allerdings gibt es aufgrund einer weiteren Änderung nicht die Gewähr, dass dies für die Zukunft so bleibt: Die Zusammenarbeit mit den Junket-Operators ist ab sofort verboten.
VIP-Räume müssen geschlossen werden
Die Zusammenarbeit mit den Junket-Operators wird allen Glücksspielkonzernen ab Wirkung der neuen Lizenzen unterbunden. Das bedeutet, dass die Casinos keine VIP-Gäste mehr annehmen dürfen, die bisher über Junket-Operators generiert wurden. Gleiches trifft auf High-Roller zu, die ebenfalls über Junket-Operators angeworben werden. Mit dem Verlust dieser finanzstarken Kunden ist auch ein Umsatzrückgang verbunden. Inwiefern die mehr als 40 auf Macau ansässigen Casinos diesen Umsatzrückgang ausgleichen möchten, wurde nicht bekannt gegeben.
Mit dem Verbot der Zusammenarbeit mit Junket-Operators ist eine weitere Vorschrift verbunden: Alle VIP-Rooms, die von den Junket-Operators betrieben wurden, müssen ebenfalls geschlossen werden. Das führt erneut zu einem Rückgang der Umsätze – zumindest wird dies von Experten so gesehen. All dies kommt zu dem Umsatzrückgang hinzu, der durch die Schließung von Suncity hingenommen werden muss: Auch hier schätzen die Experten, dass 25 Prozent aller auf Macau angefallenen Umsätze auf Suncity zurückgehen.
Die öffentliche Stellungnahme des Casino-Experten von IGamiX Management und Consulting bringt dies auf den Punkt: Ben Lee geht nicht davon aus, dass die alte Blütezeit von Macau erneut genossen werden kann. Das neue Glücksspielgesetz mit den Einschränkungen würde dies erfolgreich verhindern. Hinzu kommen weiterhin Einreisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.
Junket-Operators erneut im Fokus der Regierung
Natürlich wirkt sich das Verbot der Zusammenarbeit mit Junket-Operators in erster Linie negativ für diese Unternehmen aus. Diese Art der Unternehmen steht bereits seit über einem Jahr im Fokus der chinesischen Regierung: Seit März 2021 stehen organisierte Glücksspielreisen unter Strafe. Konkret bedeutet es, dass keine Glücksspielreisen außerhalb der Landesgrenzen angeboten werden dürfen. Somit können Junket-Operators nur noch innerhalb Chinas agieren. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.
Mit diesen Einschränkungen reduzieren sich auch die Steuereinnahmen, die direkt mit den Umsätzen der Casinos zusammenhängen. Immerhin müssen die auf Macau ansässigen Glücksspielkonzerne 40 Prozent des Bruttospielumsatzes als Steuern bezahlen. Dieser Steuersatz bleibt auch bei Verlängerung der Lizenzen erhalten.
Macau: Umsatzstärkste Glücksspielregion der Welt
Macau hat bereits vor einigen Jahren Las Vegas übertroffen, zumindest bezüglich der Einsätze. Das führte jedoch dazu, dass diese chinesische Region inzwischen abhängig von ihren eigenen Casinos ist. Diese Tatsache möchte Chinas Regierung abschaffen und das Gebiet mit der Zeit wieder in ein Touristengebiet umwandeln. Die Begrenzung der Lizenzen auf sechs Glücksspielkonzerne kann der erste Schritt in die richtige Richtung sein. Über die Auswahl der Konzerne werden sich nicht nur diese selbst freuen, sondern auch die Glücksspielfans. Damit bleiben viele Wahrzeichen Macaus erhalten.
Zu den bekanntesten und beliebtesten Casinos auf Macau zählt unter anderem das Venetian Macao, das zum Unternehmen Sands zählt. Es befindet sich am Cotai Strip und hier wurde Venedig fast perfekt nachgestellt. Merkmal ist nicht nur das Hochhaus, in dem sich die Suiten und Hotelzimmer befinden. Die vor dem Gebäude platzierte Brücke wurde zweifelsohne im Stil von Venedig erbaut. Ebenfalls nicht zu übersehen sind das MGM Macau und Wynn Macau. Auch diese Gebäude ragen weit in die Höhe und sind deshalb nicht zu übersehen. Diese Optik wird den Glücksspielfans weiter erhalten bleiben.