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Niederlande: Spielhallen vor Ort werden bezüglich Sicherheit überprüft

Die niederländische Glücksspielaufsichtsbehörde ist dafür bekannt, enorm hohe Strafen anzusetzen, wenn sich ein Online-Glücksspielanbieter nicht an die Vorschriften hält, was in früheren Fällen schlechter Kontroller der Spieler deutlich wurde. Aus diesem Grund gab es in den letzten Wochen vermehrt Pressemitteilungen, die über die angesetzte Geldstrafe informierten. Nun wurde bekannt, dass eine Überprüfung der Spielhallen vor Ort stattfinden soll. Diese müssen wie alle Online-Glücksspielanbieter die aktuellen Gesetze und Vorschriften einhalten, um eine Spielersicherheit zu garantieren. Exakt diese soll nun überprüft werden.

Ein niederländisches Dorf mit einer Windmühle.

In der Niederlande müssen Spielhallen vor Ort jeden Spieler persönlich überprüfen und ein anonymes Profil anlegen. Um die Einhaltung dieser Vorschrift zu kontrollieren, möchte die KSA nun zahlreiche Spielhallen überprüfen.(©HelenJank/Pixabay )

Die Hintergründe der Überprüfung

Der niederländischen Glücksspielaufsichtsbehörde KSA war es immer schon sehr wichtig, dass alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Deshalb wurden viele Betreiber von Online-Casinos im letzten Jahr aufgefordert, einige Unterlagen und Fragebögen auszufüllen. Dank der angegebenen Daten sollte überprüft werden, ob insbesondere die neuen Regeln bezüglich der Glücksspielwerbung eingehalten werden. Diese Überprüfung ergab, dass nicht alle Glücksspielanbieter diese Vorschriften einhalten, weshalb einige Geldstrafen verhängt wurden. Nun wurde angekündigt, die Spielhallen vor Ort zu überprüfen. Jene müssen seit April 2021 neue Regeln umsetzen. Zu diesen Regeln zählt in erster Linie, dass die persönlichen Daten der Spieler erfasst werden müssen. Aus diesen Daten müssen die Betreiber der Spielhallen ein Profil erstellen. Allerdings handelt es sich hierbei um ein anonymisiertes Profil, das an die KSA übermittelt werden muss.

Zudem mussten sich alle Betreiber von Spielhallen seit dem oben erwähnten Datum an das Ausschlussregister CRUKS anschließen. Aufgrund dieser Vernetzung mit dem Ausschlussregister soll es allen Spielern möglich sein, sich selbst vom Spielen auszuschließen. Diese Verknüpfung mit dem Ausschlussregister ist zwar technisch und kostenmäßig sehr aufwendig, trotzdem müssen sich alle Glücksspielbetreiber an diese neuen Regeln halten. Darüber hinaus müssen sich alle Glücksspielbetreiber darum bemühen, eine Spielsucht bei allen Spielern von Beginn an zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren.

Einhaltung der Vorschriften soll nun überprüft werden

Vorschriften haben definitiv nur dann Sinn, wenn sie eingehalten werden. Für die Überprüfung, ob diese eingehalten werden, ist die KSA zuständig. Deshalb möchte diese Behörde nun ab Mitte Dezember Kontrollen bei den Spielhallen vor Ort vornehmen. Im Rahmen dieser Überprüfung soll festgestellt werden, ob die seit April 2021 gültigen neuen Vorschriften eingehalten werden. Allerdings hat sich die KSA dahin gehend geäußert, dass festgestellte Verstöße nicht bestraft werden sollen. Es gehe darum, sowohl Verstöße zu erkennen, aber auch zu erkennen, ob die Vorschriften gut umzusetzen sind oder ob es hierbei Probleme gibt. Sollte es Probleme bei der Umsetzung der Vorschriften geben, so würde die KSA eine Verbesserung vornehmen. Darum möchte die KSA eine straffreie Überprüfung vornehmen, um die Umsetzungsmöglichkeiten der Gesetze zu erkennen.

Sobald alle Überprüfungen abgeschlossen sind, möchte die KSA das Ergebnis der Überprüfung per Pressemitteilung vorstellen. Darin sollen auch Vorschläge unterbreitet werden, falls es Probleme bei der Umsetzung der Regeln gibt. Selbstverständlich liegt auch der Plan vor, dass Mängel bei den Sicherheitsregeln öffentlich präsentiert werden sollen. So können auch die Glücksspielanbieter erkennen, ob sie schuldlos einige Vorschriften nicht einhalten und umsetzen konnten. All das soll dazu führen, dass eventuell neue Regeln erstellt werden, die sich wesentlich besser umsetzen lassen und zudem die Sicherheit aller Spieler erhöhen. Damit wird verdeutlicht, wie wichtig der KSA die Sicherheit aller Spieler ist, und zwar nicht nur der Online-Spieler.

Kann es zu Strafen kommen?

Aktuellen Medienberichten zufolge soll – wie bereits erwähnt – keine Sanktion angesetzt werden, falls Verstöße festgestellt werden. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass nicht doch Strafen zu erwarten sind, wenn vorhandene Verstöße zu schwerwiegend sind. Hierbei zeigte sich die KSA in der Vergangenheit nicht zimperlich, da teilweise Geldstrafen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro oder gar von mehreren Millionen Euro festgesetzt wurden. Als Grund für solch hohe Strafen wurden Verstöße bezüglich der Spielersicherheit und in Bezug auf die Bekämpfung von Geldwäsche erwähnt. Allerdings gab es auch Strafen in Höhe von 400.000 Euro, falls sich ein Glücksspielanbieter nicht an die Werbevorschriften hielt. Das liegt daran, dass in den Niederlanden keine ungezielte Werbung durchgeführt werden darf. Abgesehen hiervon sollen jüngere Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren geschützt werden. Hierbei handelt es sich um eine Personengruppe, die Experten zufolge besonders stark von der Entwicklung einer Spielsucht betroffen ist.

Nachdem bei den Überprüfungen der Online-Casinos festgestellt wurde, dass sich nicht jeder an diese Vorschrift hält, wurden enorm hohe Geldstrafen festgesetzt. Sollten bei der Überprüfung der Spielhallen ähnliche Vorfälle gefunden werden, wäre die Festsetzung von Strafen ebenfalls denkbar. Somit können sich die Betreiber von Spielhallen nicht in Sicherheit wiegen – mit einer Strafe durch die KSA muss im Endeffekt jeder rechnen. Falls jemand lediglich Probleme mit der technischen Umsetzung der Vorschriften hat, könnte mit Hilfe durch die KSA rechnen. Immerhin besteht das gemeinsame Ziel, die Sicherheit aller Spieler zu garantieren.

Suchtprävention steht im Vordergrund

Wie die KSA mitteilte , steht im Rahmen der Überprüfungen die Suchtprävention im Vordergrund. Das bedeutet, dass die Betreiber von Spielhallen dahin gehend überprüft werden, ob sie alle Vorschriften einhalten, die zur Eindämmung einer Spielsucht führen sollen. Hierbei möchte die KSA alle Betreiber unterstützen, weshalb die Überprüfung stattfindet. Dank dieser kann festgestellt werden, ob sich die Vorschriften grundsätzlich umsetzen lassen oder die Glücksspielbetreiber unterstützt werden können. Inwiefern jedoch die geplante Überprüfung durchgeführt wird, wurde nicht explizit erläutert. Es müsste theoretisch vor Ort festgestellt werden können, ob die notwendige Personenkontrolle stattfindet und ob die Mitarbeiter einer Spielhalle alle Spieler im Auge haben – wie gefordert, um eine Spielsucht von Beginn an zu erkennen. In den Online Spielotheken in Deutschland ist die Überprüfung deutlich einfacher und der Spielerschutz dadurch deutlich besser flächendeckend gewährleistet.

Weitere Details wird erst die Pressemitteilung verraten, die nach allen geplanten Überprüfungen herausgegeben wird. Schließlich werden alle Ergebnisse der Kontrolle ausgewertet und nicht nur den Glücksspielbetreibern, sondern auch der Öffentlichkeit preisgegeben. So liegt erneut die Hoffnung darin, den Spielern eine Einsicht in die Folgen der Spielsucht zu geben und so am Glücksspielfan selbst anzusetzen. Um das zu erreichen, plant die KSA neue Studien und Forschungsprojekte. Darüber soll sichergestellt werden, dass das stets aktuelle Gesetz in der Lage ist, eine Spielsucht weitgehend zu verhindern.

Der Beitrag wurde am 30.12.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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