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UKGC spricht Millionenstrafe gegen Genesis Global aus

Die britische Aufsichtsbehörde ist bekannt dafür, dass sie streng vorgeht und auch sehr hohe Geldstrafen ausspricht. Im aktuellen Fall trifft es Genesis Global Limited, die sich nun mit einer Geldstrafe in Höhe von 3,8 Millionen britischen Pfund konfrontiert sehen. Der Grund: Dieser Glücksspielanbieter soll gegen mehrere Regeln verstoßen haben. Auch in Deutschland sind Internet Casinos dazu angehalten, sich an Regeln und Vorschriften zu halten. Deshalb vergleichen und testen wir alle Online Casinos, die für deutsche Spieler zugänglich sind.

Der Londoner Palast im Morgengrauen.

Großbritannien ging schon immer streng gegen Glücksspielkonzerne vor, die sich nicht an die aktuellen Regeln halten und die Spielersicherheit gefährden. (©derwiki/Pixabay)

Geldstrafe und Lizenzentzug

Obwohl die britische Glücksspielaufsichtsbehörde für ihr hartes Durchgreifen bekannt ist, handelt es sich beim Fall gegen Genesis Global Limited um eine sehr hohe Strafe. Der Glücksspielkonzern muss nicht nur eine Geldstrafe von umgerechnet 4,56 Millionen Euro akzeptieren. Die UKGC hat zudem vorübergehend die Lizenz entzogen und zugleich eine Verwarnung ausgesprochen. Welche Verstöße führen zu einer dreifachen Bestrafung durch die zuständige Glücksspielaufsichtsbehörde?

Die UKGC hat veröffentlicht, dass die Genesis Global Limited gegen soziale Verpflichtungen und gegen das Anti-Geldwäsche-Gesetz verstoßen hat. Diese Verstöße wären im Rahmen einer Überprüfung festgestellt worden, was zur Folge hat, dass eine tiefgreifende Untersuchung angesetzt wird. Das liegt unter anderem daran, dass bereits im Jahr 2020 Verstöße bei diesem Glücksspielanbieter festgestellt wurden. Daraufhin wurde die Lizenz vorübergehend entzogen, nach einer gewissen Zeit jedoch wieder aktiviert.

Die Aktivierung erfolgte, da sich der Konzern besserte und somit die UKGC der Meinung war, dass sie wieder Glücksspiele anbieten dürfen. Nun ist es erneut so weit, dass der Anbieter gegen bestimmte Gesetze und Verpflichtungen verstoßen hat.

Erhebliche Verstöße gegen soziale Verpflichtungen

Was versteckt sich hinter dem Begriff soziale Verantwortung? Die britische Aufsichtsbehörde versteht hierunter, dass ein Glücksspielanbieter eine gewisse Kontrollfunktion bezüglich der Einsätze und der Geldquelle besitzt. So war es bei Genesis Global möglich, dass ein Spieler in drei Monaten 245.000 GBP ausgab. Das wurde erlaubt, obwohl dem Glücksspielanbieter bekannt war, dass es sich um eine Krankenschwester mit einem Jahresgehalt von 30.000 GBP handelte. Auch in Deutschland sind Online Casinos seit Juli 2021 dazu angehalten das Spielverhalten seiner Spieler stetig zu prüfen und auch nachzuvollziehen, wo das Geld herkommt. Bis ein derartiges Kontrollsystem angelegt wurde, ist es Spieler nicht möglich in Online Casinos mehr als 1.000€ pro Monat einzuzahlen.

Ein anderes Mal wollte eine Spielerin ihr Konto sperren, durfte aber trotzdem am gleichen Tag ein neues Konto eröffnen und darauf einzahlen. Auch diese Spielerin verlor innerhalb von sechs Monaten 197.000 Pfund. All das wird von der UKGC als Verstoß gegen ein verantwortungsbewusstes Glücksspiel angesehen. Die Glücksspielanbieter müssten überprüfen, woher das Geld kommt. Das wurde vom beanstandeten Glücksspielanbieter nicht durchgeführt. Erschwerend kommt hinzu, dass einige Spieler ihr Jahresgehalt bewiesen, aber trotzdem wesentlich mehr einzahlen beziehungsweise verlieren durften. Hiergegen hätte Genesis Global vorgehen müssen.

Vorwurf der Geldwäsche wird laut

Nachdem Genesis Global des Öfteren nicht überprüfte, woher das Geld stammte, wird nun der Vorwurf der Beteiligung an Geldwäsche laut. Zumindest trifft dies auf die Fälle zu, in denen die Spieler bewiesen haben, dass sie weniger verdienen. Woher das Geld stammt, hätte definitiv überprüft werden müssen. Aus welchen Gründen die UKGC von Geldwäsche ausgeht, wird nicht weiter ausgeführt. Theoretisch könnte es sein, dass sich die Spieler das Geld auch nur ausgeliehen haben.

Ob sich der Vorwurf der Geldwäsche bestätigt, werden die Untersuchungen hervorbringen, die nun angesetzt wurden. Hierfür hat die UKGC ausreichend Zeit, nachdem die Lizenzen entzogen wurden. Das trifft Genesis Global umso härter, da dieses Unternehmen insgesamt 14 Online Casinos betreibt. Zu diesen zählen die Portale Genesis Casino, Casinoplanet, Casino Cruise und viele weitere. Demzufolge sind zahlreiche Spieler betroffen, nachdem diese Online Casinos nicht mehr betrieben werden dürfen. Online Casinos mit EU Lizenz sind dazu angehalten, die Gelder aller Spieler auf separaten Konten zu halten und unzugänglich zu verwahren.

Im Endeffekt hätte der Glücksspielbetreiber mit solch einer Strafe rechnen können. Die britische Glücksspielaufsicht hat vor langer Zeit angekündigt, streng gegen Verstöße vorzugehen. Nur so könne die Spielersicherheit eingehalten werden.

Aktuelle Strafe stellt keinesfalls Höchststrafe dar

So hoch sich die aktuelle Geldstrafe auch anhört: Es gibt Fälle, die von der UKGC noch strenger bestraft wurden. Der Glücksspielanbieter Casumo hatte im letzten Jahr eine Geldstrafe von sechs Millionen Pfund erhalten. Diesem Konzern wurden Verstöße vorgeworfen, die sich im Zeitraum zwischen Ende Januar bis Anfang 2020 zugetragen haben. In erster Linie handelte es sich um ähnliche Verstöße, die mit der Spielersicherheit und Spielsucht zu tun haben.

So hätte auch dieser Glücksspielanbieter nicht reagiert, nachdem eine Spielsucht erkennbar war. Die Spieler bei Casumo haben sogar weitaus mehr Geld verloren als die Spieler bei Genesis Global. Ein Spieler soll innerhalb von drei Jahren insgesamt über eine Million Pfund verloren haben und der Anbieter hat darauf nicht reagiert. Die UKGC hat damals öffentlich klar zu verstehen gegeben, dass die Glücksspielanbieter verpflichtet sind, die Spieler bei auffälligem Spielverhalten zu kontaktieren.

Zugleich hat die UKGC damals zu verstehen gegeben, dass sich bei der Einzahlung von hohen Summen immer um Geldwäsche handeln könnte. Auch das müsste somit von den Glücksspielanbietern überprüft werden. Zumindest müssen sich die Anbieter bestätigen lassen, woher das Geld stammt.

UKGC seit Jahren für hohe Strafen und Kontrollen bekannt

Dass die britische Glücksspielaufsicht hohe Strafen ausstellt und generell viele Kontrollen durchführt, ist nicht neu. So zeigen die Geschäftsberichte der UKGC, dass immer schon zahlreiche Prüfungen vorgenommen wurden. Im Jahr 2019 handelte es sich um 350 Überprüfungen. Zugleich wurden in diesem Zusammenhang 12 Strafen ausgesprochen, die insgesamt eine Summe von 30 Millionen Pfund ergaben. Zusätzlich zu den Geldstrafen wurde in fünf Fällen die Lizenz entzogen, zumindest vorübergehend. Zwölf weitere Anbieter traf es härter – diesen wurde die Lizenz für immer entzogen.

Interessanterweise werden immer die gleichen Verstöße geahndet: Alle Anbieter sind ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen, das Einkommen der Spieler zu überprüfen, die entweder zu hohe Summen einzahlen oder zu hohe Summen verlieren. Bei einem Glücksspielanbieter war es einem Spieler möglich, dass er innerhalb von zwei Tagen knapp 200.000 britische Pfund verlor. Abgesehen hiervon müssen Online Casinos aufgrund der Lizenzbedingungen überprüfen, woher das eingezahlte Geld stammt. Wer zum Spielen einen Kredit aufnimmt, zeigt den Bedingungen zufolge ein gefährliches Spielverhalten und müsste von den Anbietern kontaktiert werden.

Die vielen Verstöße zeigen jedoch deutlich, dass sich viele Glücksspielanbieter nicht an die geltenden Gesetze halten. Das wird auch in Zukunft dazu führen, dass die UKGC vermehrt Kontrollen durchführt und Strafen ausspricht.

Der Beitrag wurde am 2.2.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , veröffentlicht.
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