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Australien: Crown Casinos erhalten zum dritten Mal Geldstrafe

Das Crown Casino in Melbourne stand in den letzten Jahren verstärkt in der öffentlichen Aufmerksamkeit und musste zudem Überprüfungen der Victoria Gaming and Casino Control Commission über sich ergehen lassen. Grund dieser Untersuchungen waren zum Beispiel Verstöße gegen die soziale Verantwortung. Das führte zu sehr hohen Geldstrafen. Nun erhielt das Casino zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit erneut eine Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen australischen Dollar. Der Grund liegt im Geldwäschegesetz.

Das Crown Casino in Melbourne mit dem berühmten Tower.

Crown Casinos hat in letzter Zeit des Öfteren eine Geldstrafe erhalten. Zudem stand die Lizenz teilweise auf dem Spiel – diese bleibt jedoch vorerst erhalten.(©torcasiojohn/Pixabay )

Casino akzeptierte Blankoschecks

In Australien gibt das Gesetz detailliert wieder, wie Casinos mit Schecks umzugehen haben. Im Grunde läuft es in diesem Land so ab, dass Schecks bis auf ein paar Ausnahmen nicht erlaubt sind. Hinter dieser Vorschrift verbergen sich einige Gründe. So soll durch die Ablehnung von Schecks verhindert werden, dass sich ein Spieler verschuldet. Das könnte sehr schnell geschehen, nachdem das Casino nicht überprüfen kann, ob der Scheck gedeckt ist. Ob dies der Fall ist oder nicht, wird erst bei der Einlösung des Schecks ersichtlich. Ein anderer Grund liegt im Geldwäschegesetz. Beim Einsetzen von Schecks kann die Quelle des Geldes nicht überprüft werden. Aus diesem Grund heraus verstoßen Schecks gegen das Geldwäschegesetz.

Die Situation im Crown Casino in Melbourne führte dazu, dass die Verstöße als schwerwiegender angesehen wurden. So war es den Spielern möglich, Schecks einzulösen, die auf ihren eigenen Namen ausgestellt waren. Demzufolge stammte das Geld von Gläubigern der Spieler, weshalb es sich bei solch einer Praktik gar nicht mehr nachvollziehen lässt, woher das Geld stammt. Abgesehen hiervon war es bei den Crown Casinos in Melbourne scheinbar möglich, dass Blankoschecks ausgestellt wurden. Diese Schecks wurden vom Casino angenommen und erst nach dem Erspielen eines Verlusts wurde der Betrag eingesetzt.

Blankoschecks gefährden die Integrität des Casinos

Zu den Vorwürfen äußerte sich die Vorsitzende der VGCCC, Fran Thorn, wie folgt: Praktiken wie das Akzeptieren von Blankoschecks erhöhen das Risiko von Geldwäsche. Zudem würde sich das Risiko erhöhen, dass die Spieler eine Spielsucht entwickeln und einen hohen finanziellen Schaden erleiden. Abgesehen hiervon möchte die VGCCC sicherstellen, dass jedes in Australien ansässige Casino sicher ist und dass das Casino mit Integrität und Fairness betrieben wird. All das kann aber nicht mehr gewährleistet werden, wenn ein Casino gegen geltende Regeln verstößt.

Auf der anderen Seite hat die VGCCC bereits zugegeben, dass es noch keine Beweise für die Anschuldigungen gibt. Aus diesem Grund wird von undokumentiertem Verfahren gesprochen, die jedoch weiter untersucht werden sollen. Die Aufsichtsbehörde möchte es dem Glücksspielunternehmen nicht ermöglichen, weiterhin gegen die Richtlinien zu verstoßen. Hinzu käme, dass undokumentierte Verfahren eine Kontrolle verhindern würden. Auch das möchte die VGCCC verhindern. So kam es, dass Crown Casinos erneut eine Geldstrafe erhielt, dessen Betrag sich wieder in Millionenbereich befindet: 30 Millionen australische Dollar.

Stellungnahme von Crown bereits erfolgt

Als Reaktion auf die bisherigen Strafen hat ein Sprecher des Konzerns mitgeteilt, dass das Unternehmen die Strafen akzeptiert. Es wurde weiter ausgeführt, dass nach jeder Kontrolle und dem Aufdecken von Verstößen das Unternehmen alles dafür tun würde, dass solche Verstöße in Zukunft nicht erneut auftreten. Um das zu erreichen, möchte das Unternehmen enger mit der Regierung und der Aufsichtsbehörde zusammenarbeiten. Es wäre auch in der letzten Zeit zu Änderungen im Unternehmen gekommen, weshalb die bemängelten Verstöße nicht mehr vorkamen. Diese Verstöße hatten immerhin dafür gesorgt, dass überlegt wurde, dem Konzern die Lizenz für das Betreiben von Casinos zu entziehen. Zudem wurde die für das dritte Casino erteilte Lizenz erst einmal zurückgezogen, weshalb sich die Eröffnung des Casinos verschob.

Letztes Jahr wurde ebenfalls eine Geldstrafe ausgesprochen, weil das Casino eine Zahlungsart akzeptierte, die ebenfalls gegen die Richtlinien verstieß. Es handelte sich um China Union-Pay, bei der Spieler Kredit- und Debitkarten einsetzen konnten, und welche auch als Online Casino Zahlungsmethode zum Einsatz kommt. Obwohl dem Glücksspielkonzern Crown bewusst war, dass diese Zahlungsart illegal ist, haben sie den Einsatz trotzdem erlaubt. Es wurde letztes Jahr sogar festgestellt, dass in den Casinos versucht wurde, den Einsatz dieser Karten zu verbergen. Aus diesem Grund heraus wurde letztes Jahr eine Geldstrafe in Höhe von 80 Millionen AU-$ festgesetzt.

Dritte Strafe wurde Ende letzten Jahres ausgesprochen

Die dritte Geldstrafe, die gegenüber dem Unternehmen angesetzt wurde, war letztes Jahr im November. Hierbei handelte es sich um 120 Millionen AU-$, die aufgrund von Verstößen gegen die soziale Verantwortung ausgesprochen wurde. So wurde es den Spielern erlaubt, viel zu lange an einem Stück zu spielen. Teilweise war es den Spielern möglich, bis zu 24 Stunden am Stück durchzuspielen. Hierzu wurden manchmal Tricks wie Plastikpicks verwendet, mit denen die Tasten der Spielautomaten durchgehend betätigt wurden. Dadurch war es möglich, an mehreren Geldautomaten zur gleichen Zeit zu spielen.

Eine Kommission, die all diese Vorfälle überprüfte, kam zu folgendem Schluss: Das Casino hätte mehr Wert darauf gelegt, einen höheren Umsatz zu erzielen, als den Schutz der Spieler zu gewährleisten. Hinzu kam, dass Crown Casinos seit mehr als einem Jahrzehnt gegen die geltenden Richtlinien verstieß. All das führte zu der enorm hohen Geldstrafe, obwohl die Verstöße schon längere Zeit zurücklagen. In den letzten Jahren gab es auch unter einer offiziellen Verordnung einen Personalwechsel bei Crown und einige Änderungen mussten umgesetzt werden. Dank dieser Reform ist es Crown zufolge gelungen, dass die festgestellten Verstöße nicht mehr vorkamen.

VGCCC zu hohen Geldstrafen ermächtigt

Die Regierung von Victoria hat der VGCCC die Erlaubnis erteilt, sehr hohe Geldstrafen festzusetzen. Damit soll das festgesetzte Ziel, dass Glücksspiele sicherer werden sollen, schneller erreicht werden. Allerdings können in Australien nicht nur Geldstrafen verhängt oder die Lizenz entzogen werden. In Bezug auf Crown wurde zum Beispiel ein Beobachter eingesetzt, der die Einhaltung aller Richtlinien und Gesetze überwachen soll. Innerhalb solch einer Bewährungszeit soll das Casino den Beweis erbringen, dass es doch verantwortungsbewusst handeln kann, um in den eigenen Casinos ein sicheres Spielerlebnis zu bieten.

Der Beitrag wurde am 23.5.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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