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BaFin warnt vor WhatsApp-Anlagebetrug mit Identitätsmissbrauch

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat eine dringende Warnung herausgegeben, die Anleger vor einem neuen Betrugsmodell im Zusammenhang mit WhatsApp-Gruppen und dem Identitätsmissbrauch von Union Investment schützen soll. Unbekannte Täter geben sich in sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten als Mitarbeiter des Finanzunternehmens aus und versuchen, Menschen in betrügerische Investmentstrukturen zu locken.

Zwielichtige Gestalt neben einem Smartphone-Bildschirm mit WhatsApp Logo sowie ein Ausweisdokument und ein Geldschein - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Anlagebetrug und Identitätsmissbrauch mit Hilfe von WhatsApp und Instagram: Die BaFin warnt vor neuer Masche.

  • Betrüger locken gezielt Menschen über Soziale-Netzwerke wie Instagram und bewerben exklusive-WhatsApp Gruppen für Anleger.
  • In diesen Gruppen geben sich die Drahtzieher als Anlageexperten aus und versuchen, durch Druck und unrealistische Gewinnversprechen, die Menschen zum Investieren zu bewegen.
  • Während anfangs kleinere Auszahlungen von angeblichen Gewinnen möglich sind, werden im Laufe der Zeit sämtliche Auszahlungen blockiert, bis der Kontakt schließlich gänzlich abbricht.

Identitätsmissbrauch auf WhatsApp und Social Media

Laut einer aktuellen Warnung der BaFin wenden sich die Betrüger über Plattformen wie Instagram an potenzielle Anleger und werben mit angeblich exklusiven Investmentgruppen auf WhatsApp. Die Gruppen werden von einer fiktiven Person, die sich als „Peter Müller, Senior Investment Analyst bei Union Investment“ vorstellt, geleitet.

Es gibt keinen tatsächlichen Zusammenhang mit Union Investment oder seinen Mitarbeitern. Die Täter nutzen die Identität eines realen Unternehmens, um ihre falschen Versprechungen zu untermauern und Vertrauen zu schaffen.

In diesen WhatsApp-Gruppen werden angeblich lukrative Anlageempfehlungen zum Kauf von Aktien oder zur Investition in spezielle Fonds und Krypto-Token geteilt. Die Mitglieder werden unter Druck gesetzt, über nicht regulierte Plattformen oder Apps zu investieren, wobei der Zugang oft als exklusiv und begrenzt dargestellt wird. Das Ziel der Täter ist es, immer größere Summen zu erlangen, bevor sie sich endgültig aus der Kommunikation zurückziehen.

Der Ablauf des Betrugs

Die BaFin beschreibt ein typisches Vorgehen, das aus mehreren aufeinanderfolgenden Schritten besteht:

  • Werbung auf Social Media: Die Betrüger schalten gezielt Werbeanzeigen, in denen sie „kostenlose“ Aktienempfehlungen oder Finanzwissen anpreisen. Sie werben mit bekannten Wirtschaftsmarken oder vermeintlich lizenzierten Instituten, um Seriosität zu vermitteln.
  • Einladung zu WhatsApp-Gruppen: Interessierte werden aufgefordert, per WhatsApp Kontakt aufzunehmen und einer Gruppe beizutreten. Die Gruppen bieten vermeintlich wertvolle Investmentstrategien und Aktienempfehlungen, die durch „Experten“ und „Assistenten“ präsentiert werden.
  • Aufbau von Vertrauen: In den Gruppen wird über Wochen hinweg „Finanzwissen“ verbreitet, um Vertrauen aufzubauen und den Eindruck zu erwecken, dass die Täter über tiefgreifende Marktkenntnisse verfügen.
  • Vorstellung von exklusiven Investmentmöglichkeiten: Sobald das Vertrauen der Mitglieder aufgebaut ist, wird ein exklusives Investmentangebot präsentiert, bei dem die Mitglieder angeblich hohe Renditen erzielen können, wenn sie schnell handeln.
  • Druck zur Einzahlung: Die Mitglieder werden nun zu einer Investition gedrängt, sei es in Form von Banküberweisungen auf ausländische Konten oder Kryptowährungen. Erste kleine Auszahlungen sollen den Eindruck von Seriosität erwecken.
  • Blockierung der Auszahlungen: Nach größeren Einzahlungen wird es immer schwieriger oder gar unmöglich, Auszahlungen vorzunehmen. Der Druck, weiter zu investieren, steigt, während die Betrüger die Plattformen wechseln, um Ermittlungen zu erschweren.

Rechtliche Dimensionen des Betrugs

Das Vorgehen der Täter erfüllt mehrere rechtliche Straftatbestände. Da sie ohne die erforderliche BaFin-Zulassung Finanzdienstleistungen anbieten, handelt es sich um ein aufsichtsrechtlich relevantes Delikt. Die BaFin hat das Recht, gegen unerlaubte Finanzgeschäfte vorzugehen und die Öffentlichkeit zu warnen. In Deutschland benötigen Anbieter von Finanz- und Wertpapierdienstleistungen eine behördliche Erlaubnis – diese haben die Täter jedoch nicht.

Darüber hinaus ist das Vorgehen ein klarer Fall von Betrug (§ 263 StGB), da die Täter Anleger über gefälschte Investitionschancen täuschen. Die missbräuchliche Nutzung von Identitäten und Unternehmensnamen stellt ebenfalls einen Identitätsmissbrauch dar, der strafrechtlich verfolgt werden kann.

Prävention und Schutzmaßnahmen für Anleger

Die BaFin gibt konkrete Ratschläge, wie sich Anleger vor solchen Betrugsmaschen schützen können:

  • Überprüfung der Anbieter: Bevor man investiert, sollte immer überprüft werden, ob der Anbieter eine BaFin-Zulassung hat. Die Unternehmensdatenbank der BaFin hilft, regulatorische Informationen zu finden.
  • Vorsicht bei Social Media: Wenn eine Kontaktaufnahme über Social Media oder Messenger-Dienste erfolgt, sollte stets Skepsis an den Tag gelegt werden. Hohe Renditeversprechen und Druck zur schnellen Entscheidung sind häufige Anzeichen für Betrug.
  • Verwendung regulierter Plattformen: Die Nutzung von unregulierten Apps und Plattformen sollte vermieden werden. Nur durch lizenzierte und kontrollierte Anbieter können Anleger ihre Sicherheit gewährleisten.
  • Sofortmaßnahmen bei Betrugsverdacht: Bei Verdacht auf Betrug sollten Zahlungen sofort gestoppt werden. Es ist wichtig, Beweise wie Chatverläufe und Zahlungsbelege zu sichern und eine Strafanzeige zu erstatten.

Die Rolle anwaltlicher Unterstützung

Im Falle eines Betrugs können betroffene Anleger von anwaltlicher Unterstützung profitieren. Rechtsanwälte, die auf Finanzrecht spezialisiert sind, können helfen, Verdachtsmomente schnell zu überprüfen und etwaige unrechtmäßige Zahlungen zurückzufordern. Zudem können sie bei der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen und der Rückabwicklung von Zahlungen behilflich sein.

Die Täter hinter diesen WhatsApp-Betrügereien agieren häufig international, was die rechtliche Durchsetzung erschwert. Doch erfahrene Anwälte können in Zusammenarbeit mit internationalen Behörden und Finanzinstitutionen gegen die Täter vorgehen und verloren geglaubtes Geld zurückholen.

Raffinierte Masche mit hohem Risiko

Der aktuelle Fall von Identitätsmissbrauch durch Betrüger, die sich als Mitarbeiter von Union Investment ausgeben, zeigt, wie perfide und gut organisiert moderne Anlagebetrugsmaschen sind. Anleger müssen verstärkt auf potenzielle Gefahren achten und nur auf regulierten und überprüften Wegen investieren. Die BaFin hat in diesem Zusammenhang eine klare Warnung ausgesprochen, um die Öffentlichkeit vor diesen schädlichen und illegalen Praktiken zu schützen.

Anatol Tsirgiotis
Anatol testet unabhängig Buchmacher und Wett‑Apps, vor allem mit Fokus auf Sicherheit und Betrugsprävention. Er entlarvt Maschen wie Fake‑Lizenzen, Bonusfallen, Phishing und intransparente AGB und prüft die Lizenzlage, Datenschutzmaßnahmen sowie Ein‑ und Auszahlungen. Neue Anbieter müssen strenge Checks basierend auf expliziten Kriterien bestehen. Sein Ziel: Nur makellose Wettanbieter empfehlen.
Geschrieben von: Anatol Tsirgiotis
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