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Bet-at-home: Zahlreiche Gründe für Umsatzrückgang

Im Grunde genommen ist es völlig normal, dass Unternehmen jedes Jahr einen anderen Umsatz erzielen. Hierfür gibt es immer unterschiedliche Gründe, die manchmal innerhalb des Betriebes und manchmal an der allgemeinen Wirtschaftslage liegen. Der Glücksspielanbieter bet-at-home jedoch gibt offizielle Gründe an, der zufolge Dritte an dem Umsatzrückgang schuld sein könnten. Allerdings gibt es weitere, offizielle Gründe, die für eine Korrektur des geschätzten Jahresumganges führen.

Auf einer Tastatur liegen ein Tennisball und mehrere Münzen – auf dem Bildschirm steht das Wort „Match“.

Der bekannte Sportwettenanbieter bet-at-home rechnet mit einem geringeren Umsatz für das Jahr 2023. Das läge an unerwarteten Spielergebnissen, die zu einer Änderung der Marge führten. (©top10-casinosites/Pixabay)

Fußballfavoriten-Siege schuld an Umsatzrückgang

Wie Medien berichten, hat das Glücksspielunternehmen bet-at-home die eigene Umsatzprognose für das Jahr 2023 nach unten korrigiert. Für diese Entwicklung hält das Unternehmen mehrere Gründe bereit. Als einen Grund für den Umsatzrückgang gibt das Unternehmen unerwartete Sportereignisse an, die in einem Markt stattfanden, in dem fast 100 Prozent aller Sportwetten über legale Anbieter liefen. So kam es in diesem Jahr zu unerwarteten Favoritensiegen in bedeutenden Fußballligen. Diese Ergebnisse hätten die Quoten und somit auch die Margen verändert, und zwar vorrangig in den Monaten August bis Oktober. Diese unerwarteten Siege führten jetzt dazu, dass die ursprüngliche Umsatzprognose für 2023 korrigiert wurde.

Allzu groß fällt die Korrektur jedoch nicht aus, es handelt sich lediglich um einen Umsatzrückgang von zwei bis sechs Millionen Euro. Ursprünglich hatte das Unternehmen einen Umsatz von 50 Millionen Euro geschätzt – inzwischen geht bet-at-home von 44 bis 48 Millionen Euro aus.

Nachdem sich der geschätzte Umsatzrückgang im Rahmen hält, bleibt die Gewinnerwartung bestehen. Diese umfasst einen Bereich von minus drei Millionen bis plus einer Million Euro. Angesichts der immer noch stattfindenden Liquidation einer Tochtergesellschaft könnte dieses Ergebnis jedoch noch beeinflusst werden. Diesbezüglich kann auch der Vorstand des Unternehmens noch keine Prognose abgeben. Im Endeffekt könnte der weitere Verlauf der Liquidation den Gewinn in beide Richtungen beeinflussen. Immerhin hat dieser Vorgang bereits jetzt das Ergebnis negativ beeinflusst. Allerdings ist sich der Betreiber des bekannten Glücksspielunternehmens sicher, dass es weitere Gründe gibt, weshalb sich der Umsatz in diesem Jahr verringert hat.

Deutscher Glücksspielstaatsvertrag hätte Einfluss auf den Umsatz

Selbstverständlich liegt der Grund für die Änderung der Umsatzprognose nicht nur in den unerwarteten Sportergebnissen der letzten Monate. Bereits das erste Halbjahr führte zu einem Umsatzrückgang, weshalb sich der Vorstand dazu entschloss, die Prognose für das ganze Jahr zu ändern. Im Vergleich zum letzten Jahr ging der Umsatz um knapp 10 Prozent zurück, was dem Glücksspielunternehmen zufolge auch an den Vorschriften des neuen Deutschen Glücksspielstaatsvertrags liegen könnte. Immerhin gibt es seit zwei Jahren für alle deutschen Spieler ein monatliches Einsatzlimit. Dieses hätte spürbar dazu geführt, dass die Spieler einen geringeren Einsatz getätigt hätten.

Bet-at-home beweist jedoch auch, dass der Umsatz nicht immer einen direkten Einfluss auf den Gewinn besitzt. So hat sich zwar der Umsatz im ersten Halbjahr 2023 auf 24 Millionen Euro reduziert, weshalb eine jährliche Schätzung von 48 Millionen Euro entstand. Trotzdem hat sich dem Glücksspielunternehmen zufolge der Gewinn nicht reduziert, sondern erhöht. Das läge zum Beispiel an der neuen Kostenpolitik, die erneut auf der Liquidation des Tochterunternehmens beruht. Diese Auflösung des Tochterunternehmens war nicht geplant, sie wurde vielmehr von einem über ein paar Jahre zurückliegendes Problem ausgelöst. Dank dieser neuen Strategie hat sich der Gewinn im ersten Halbjahr 2023 öffentlichen Meldungen zufolge um das Dreifache erhöht.

Bet-at-home zog sich aus Österreich zurück

So lag das Problem vor, dass österreichische Spieler die Rückerstattung ihrer Verluste einklagten. Nachdem viele Spieler mit dieser Klage gewannen, musste das Unternehmen 24 Millionen Euro an die Spieler zurückzahlen. Mit dieser Summe und generell mit der Rückerstattung von Verlusten konnte bet-at-home nicht rechnen. Diese Situation kam zustande, indem bet-at-home über seine maltesische Zweigstelle Glücksspiele in Österreich anbot. Damals berief sich der Glücksspielkonzern auf die europäische Dienstleistungsfreiheit. Mit dieser Argumentation hatte das Unternehmen jedoch kein Glück, weshalb es zur Rückzahlung verklagt wurde. Das führte dazu, dass sich bet-at-home aus Österreich zurückzog und rechtzeitig begann, Rücklagen zu bilden. Um das zu erreichen, wurde oben erwähnte neue Kostenpolitik geplant und durchgeführt. Deshalb war es möglich, dass sich zwar der Umsatz verringert hat, aber nicht der Gewinn.

Für den Umsatzrückgang mag es einen weiteren Grund geben: Der Glücksspielkonzern hat sich nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Großbritannien zurückgezogen. Auch das war keine freiwillige Entscheidung. Vielmehr hatte die britische Glücksspielbehörde Verstöße in Bezug auf die soziale Verantwortung und Geldwäsche ermittelt. Das führte dazu, dass bet-at-home auf seine Lizenz für Großbritannien verzichtete und sich somit auch aus diesem Land zurückzog. Um diese Verluste auszugleichen, hatte sich der Sportwettenanbieter dazu entschlossen, seine Plattformen auszulagern. Hierdurch ließen sich die Kosten reduzieren, weshalb die Gewinnschätzung trotz Umsatzrückgang nicht abgeändert werden musste.

bet-at-home: Sportwetten- und Glücksspielanbieter

Die meisten kennen bet-at-home als einen der besten Sportwettenanbieter in Deutschland und wissen nicht, dass das Unternehmen auch Glücksspiele anbietet. Diese stellt der Konzern im Rahmen eines Online-Casinos zur Verfügung, in dem sich nicht nur Tischspiele, sondern auch zahlreiche Slots befinden. Selbstverständlich arbeitet der Konzern diesbezüglich mit vielen bekannten Spieleherstellern zusammen, sodass den Spielern nicht nur ein umfangreiches Sortiment, sondern vorrangig hochwertige und bekannte Slots zur Verfügung stehen. Solch ein Online-Casino hatte bet-at-home trotz fehlender Lizenz in Österreich angeboten – unter Bezug auf die europäische Dienstleistungsfreiheit. Allerdings ist der Glücksspielkonzern nicht nur in Österreich und Deutschland tätig, sondern in mehreren Ländern Europas. Das Unternehmen gilt sogar als der größte Glücksspielanbieter in Europa und zählt mehr als fünf Millionen Personen zu seinen Kunden.

Diesen großartigen Erfolg hat das Unternehmen nicht immer allein erzielt, es arbeitet unter anderem seit 2009 mit der Betclic Everest SAS Group zusammen – einem französischen Glücksspielanbieter für Sportwetten und Online-Glücksspiele. Dank dieser Zusammenarbeit konnte das Unternehmen auch in Frankreich Fuß fassen. Zugleich war diese Fusion aus finanzieller Sicht sinnvoll, denn die Betclic Everest SAS Group besitzt seit diesem Zeitpunkt die Mehrheit an bet-at-home.

Der Beitrag wurde am 14.11.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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