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Casinos: Re-Start in Australien, Probleme in AC

Nachdem vor rund zwei Monaten schier die gesamte globale Glücksspielbranche heruntergefahren wurde, geht es langsam wieder in die entgegengesetzte Richtung. Die einzelnen Länder lockern ihre Schutzmaßnahmen, was neue Möglichkeiten für die Glücksspielbranche bedeutet. Allerdings kommt man nicht überall gleichermaßen sorglos voran. Während in Australien zeitnah wieder an den Spielautomaten gespielt werden kann, gestaltet sich der Re-Start in Atlantic City offenbar komplizierter als gedacht.

Casino in Atlantic City von außen.

Gähnende Leere vor den Casinos in Atlantic City. Das soll nicht so bleiben – allerdings gestaltet sich die Wiedereröffnung komplizierter als gedacht. (©BruceEmmerling/Pixabay)

Atlantic City: Situation ist eine große Herausforderung

Atlantic City hat in den letzten Wochen immer wieder Druck auf die US-Regierung aufgebaut und mitgeteilt, dass man sehr gut auf eine Wiedereröffnung der Casinos vorbereitet sei. Man würde entsprechende Schutzmaßnahmen umsetzen und könne in AC daher schon zügig wieder die Türen öffnen. In der Praxis allerdings scheint sich die ganze Sache etwas anders zu gestalten. Jüngst teilte Phil Murphy als Gouverneur des US-Bundestaates New Jersey mit, dass die Situation eine enorme Herausforderung darstelle. Offenbar könne sich dadurch auch die Wiedereröffnung der Casinos in Atlantic City verzögern.

Wie US-Medien berichten, erklärte der Gouverneur, dass vor allem die Bauweise der Casinos bedenklich sei. Man halte sich drinnen auf, zudem würde es keine Belüftung geben. Die Abstände seien gering und meist würden die Spieler in den Casinos sitzen. Das alles ist nicht unbedingt förderlich bei der Eindämmung von Virusinfektionen.

Positive Bemühungen der Branche

Murphy erklärte allerdings auch, dass Maßnahmen zur sozialen Distanzierung auch im Casino-Betrieb umgesetzt werden könnten. Weitere Angaben, zum Beispiel über einen möglichen Termin für die Wiedereröffnung, wollte der Politiker nicht machen. Ungeachtet der bislang noch offenen staatlichen Maßnahmen für die Casinos arbeiten diese seit geraumer Zeit an eigenen Hygienekonzepten. Mit diesen soll die Sicherheit der Spielgäste und Mitarbeiter in den Betrieben gewahrt werden, falls diese zeitnah wieder öffnen dürfen.

Für die Betriebe wäre es enorm wichtig, dass möglichst zeitnah wieder geöffnet werden darf. Der Gouverneur erklärte bereits Mitte März, dass die Casinos in New Jersey geschlossen werden müssen. Betroffen sind davon auch zahlreiche Angestellte. Rund 26.000 Beschäftigte haben ihren Job im Zuge der Coronakrise verloren. Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte die New Jersey Division of Gaming Enforcement (DGE) die Umsatzstatistik für die Glücksspielbranche im ersten Quartal 2020. Zu erkennen darin: Ein Bruttogewinn-Einbruch von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 86,5 Millionen US-Dollar waren es in den ersten Monaten 2019, 2020 lag die Summe bei 29,6 Millionen US-Dollar. Lange Zeit werden diese Zahlen von der Branche nicht getragen werden können. Umso wichtiger, dass die Casinos schnell wieder öffnen dürfen. Andernfalls droht auch das zweite Quartal ein echter Reinfall zu werden.

Spielautomaten in Australien wieder einsatzbereit

Während in Atlantic City noch weitestgehend Unklarheit herrscht, sieht es in Australien ganz anders aus. Hier dürfen sich die Spielautomaten-Fans und auch alle Betreiber und Besucher von Pubs bzw. Gaststätten freuen. Nachdem diese für mehrere Wochen geschlossen werden mussten, dürfen die Gaststätten ab dem 1. Juni wieder ihre Türen öffnen. Ebenfalls wieder aktiv werden dürfen die Glücksspielautomaten, die in Australien als „Pokies“ bezeichnet werden. Für die Branche sind das hervorragende Nachrichten, denn auch hier hatte man mit einbrechenden Zahlen zu kämpfen. Die Wiedereröffnung der Geschäfte, die Ende März durch die Regierung landesweit geschlossen wurde, ist allerdings an strenge Vorgaben gebunden.

Für die Pub-Betreiber gilt, dass sie pro 4 Quadratmeter Fläche nur jeweils einen Gast empfangen dürfen. Darüber hinaus muss zwischen den Gästen im Pub jederzeit ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden. Hier spielen auch die Pokies eine Rolle. Machen diese die Einhaltung des Mindestabstandes unmöglich, müssen Geräte entfernt werden. Und zwar so viele, bis der Abstand wieder eingehalten werden kann.

Angenehme Regeln für Betreiber

Speziell im Umgang mit den Pokies zeigt sich die australische Regierung in diesen Tagen enorm betreiberfreundlich. In der Tat hatten die Regierungsbehörden angekündigt, die Gastronomie auf verschiedenen Wegen unterstützen zu wollen. Nach Wochen der Schließung ist der Betrieb der Pokies also ein Entgegenkommen der Politik, mit welchem die negativen Folgen auf die Gastronomiebranche gemindert werden sollen. Dass die Pokies wieder betrieben werden dürfen, ist dabei aber nur eine von mehreren Maßnahmen. So erklärte die Regierung auch, dass die Betreiber auf die Einnahmen durch die Pokies bis August erst einmal keine Steuern zahlen müssten. Obwohl das bereits als enormes Zugeständnis der Regierung bezeichnet werden kann, mahnt John Green als Vorsitzender der Australian Hotels Association im Bundestaat New South Wales zu Vorsicht:

“Alle Verschiebungen sollten genau betrachtet werden. Ich denke, wenn es weitere Belastungen für die Branche gibt, sollte weiter verschoben oder erlassen werden.“

Gleichwohl dürfte auch Green hoffen, dass dieser Schritt gar nicht erst notwendig wird. Ungeduldig zeigt sich derweil allerdings auch der restliche Glücksspielsektor. Dass die Automaten in den Pubs wieder betrieben werden dürfen, ist die eine Sache. Die Spielcasinos und Spielhallen im Land müssen allerdings weiterhin geschlossen bleiben. Zudem ist hier auch noch nicht ganz klar, wann überhaupt wieder geöffnet werden kann. Spielhallenbetreiber werden also weiterhin geduldig bleiben müssen und können täglich darauf hoffen, dass die Politik auch ihre Branche für mögliche Lockerungen freigibt.

Der Beitrag wurde am 29.5.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , veröffentlicht.
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