Startseite

Crown Casinos als ungeeignet für Lizenz eingestuft

Seit geraumer Zeit muss sich der Glücksspielkonzern Crown mit diversen Vorwürfen auseinandersetzen. Zu diesen zählte unter anderem Geldwäsche, weshalb Crown die dritte Lizenz entzogen wurde. Die Hoffnung für den Konzern bestand darin, zahlreiche Auflagen zu erfüllen. Obwohl sich der Konzern in der letzten Zeit weitgehend daran hielt, gab die Untersuchungskommission nun ein Ergebnis ab: Crown ist ungeeignet, erhält aber eine letzte Chance.

Brisbane bei Nacht: Zahlreiche Wolkenkratzer säumen das Ufer.

Der Untersuchungsausschuss hat sein Ergebnis bezüglich Crown vorgelegt: Obwohl der Konzern nicht geeignet ist, ein Casino zu führen, behält es seine Lizenz. (©akenarinc/Pixabay)

Lizenz wird nicht entzogen

Obwohl der Untersuchungsausschuss eindeutig zu dem Ergebnis kam, dass Crown nicht geeignet ist, ein Casino zu führen, wird dem Konzern vorerst die Lizenz nicht entzogen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass laut Ausschuss das Unternehmen nicht genug unternommen hätte, um das Risiko beim Spielen zu minimieren. Der Bericht spiegelt deutlich wider, dass wesentlich mehr erwartet wurde, als Crown in der letzten Zeit unternommen hat. Der genaue Wortlaut besagt, dass sich „Crown noch am Anfang einer langen Reise befindet“. Diese Wortwahl mag der Grund sein, weshalb Crown die Lizenz nicht entzogen wird, sondern eine letzte Chance erhält.

Deshalb gab der Ausschuss insgesamt 59 Empfehlungen ab, die sich aber nicht nur an Crown richten. Es gibt auch Empfehlungen für die Regierung und die Aufsichtsbehörde. Das wird damit begründet, dass auch die Aufsichtsbehörde ihre Arbeit besser machen muss – so Dr. Buti. In erster Linie jedoch hätte Crown seine Transparenz verloren und hätte „in vielen Fällen ein schlechtes Engagement gezeigt“. Somit hätte Crown sein Privileg, eine Lizenz zu besitzen, missbraucht. Doch welche neuen Regeln wurden für den Konzern empfohlen, damit er seine Lizenz behält?

Diverse Limits vorgeschlagen

Die Kommission hat verschiedene Vorschläge unterbreitet, anhand derer Verluste minimiert werden sollen. Zugleich soll damit Geldwäsche verhindert werden:

Für jeden Spieler muss ein wöchentliches Verlustlimit festgesetzt werden. Sollte der Spieler ein höheres Limit wünschen, muss er hierfür einen Antrag stellen. Zusätzlich muss er bestätigen, dass er sich ein höheres Verlustlimit leisten kann.

Der maximale Einsatz bei Spielautomaten soll auf zehn Dollar begrenzt werden. Casinos ohne Einsatzlimit darf Crown damit nicht mehr betreiben.

Für elektronische Spielautomaten soll ein Limit festgesetzt werden. Jeder Spieler soll zu einer Pause von 15 Minuten verpflichtet werden, wenn er drei Stunden durchgehend gespielt hat. Im Casino ohne Pause zu spielen wird also bei Crown nicht mehr möglich zu sein.

Spieler dürfen im Zeitraum von 24 Stunden nur 12 Stunden an Spielautomaten spielen.

Innerhalb von sieben Tagen dürfen die Spieler nur 28 Stunden spielen.

Alle Spieler sollen nicht nur einen Ausweis vorlegen, sondern über Unterlagen bestätigen, dass sie sich das Spielen leisten können.

Die Unterlagen sind auch sinnvoll, um Geldwäsche zu verhindern. Somit muss sich jeder Spieler ausweisen und auch bezeugen, woher das Geld stammt.

Weitere Vorwürfe gegen Crown bezüglich Geldwäsche

Die Kommission hat weiterhin festgestellt, dass Crown die vorgeworfene Geldwäsche nicht verhindert hat. Das hätte der Konzern jedoch tun können, nachdem bestimmte Vorfälle bekannt waren. Diese Vorfälle hat der Konzern aber nicht untersucht, obwohl er die Pflicht dazu hatte. Ebenso wird Crown vorgeworfen, Geldwäsche erleichtert und somit überhaupt möglich gemacht zu haben. Erschwerend kommt hinzu, dass Crown mit Junket-Operators zusammengearbeitet hat, die reiche chinesische Spieler an Crown vermittelt haben.

Die Zusammenarbeit mit den Junket-Operators war generell verboten, und zwar bereits über die Lizenzbedingungen. Nachdem die Junket-Operators mit kriminellen Personen zusammenarbeiteten, die in erster Linie für die Geldwäsche verantwortlich waren, wiegt dieser Verstoß umso schwerer. Um solche Situationen in Zukunft zu verhindern, wird von Crown verlangt, dass der Konzern sein gesamtes Verhalten ändert. Nur dann ließen sich weitere Geldwäschevorgänge in der Zukunft verhindern.

Um das zu erreichen, verlangt die Kommission, dass die Regierung die aktuelle Gesetzeslage überarbeitet und dass es noch in diesem Jahr zu einem neuen Gesetz kommt. So soll zum Beispiel künftig der Renn- und Glücksspielminister als auch die Glücksspielaufsichtsbehörde das Recht haben, das Casino zum Einhalten der im Bericht angesetzten Regeln zu zwingen.

Crown zur Zusammenarbeit mit Regierung bereit

Der Regierung wurde ferner vorgeschlagen, dass sie einen unabhängigen Vorsitzenden der Wett- und Glücksspielkommission ernennt – zusätzlich soll ein Vertreter dieses Vorsitzenden ernannt werden. In diesem Zusammenhang versprach Crown, dass man bereit sei, mit der Regierung von Westaustralien zusammenzuarbeiten. Während Crown derzeit bereits der Meinung ist, dass es einiges unternommen hat, um die festgestellten Probleme zu beheben, sehen es andere wichtige Personen ganz anders.

So hätte Crown dem aktuellen Manager Director und Chief Exekutive Steve McCann zufolge in Menschen, Systeme, Prozesse und Kultur investiert, um den Spielerschutz zu erhöhen. Anders sieht es Tim Costello, der Chefanwalt der Alliance for Gambling Reform: Seiner Meinung nach sollte Crown nicht das Recht erhalten beziehungsweise behalten, Casinos zu leiten. Die letzten Jahre hätten eindeutig gezeigt, dass Crown nicht in der Lage ist, Casinos zu führen. Somit sieht er es als Enttäuschung an, dass Crown seine Lizenz nicht verliert.

Regierung hätte laut Bericht der Kommission versagt

Wie schon weiter oben angesprochen, richten sich nicht alle Empfehlungen der Kommission an Crown. Die Mehrheit der Regeln betrifft die Regierung. Laut Brad Pettit wären 52 der 59 Regeln für die Regierung, weshalb er es als ein Versagen der Regierung sieht. Brad Pettit ist der Renn- und Gamingsprecher von Greens WA. Aus diesem Grund gibt er der Kommission Recht, die eine baldige Überarbeitung des aktuellen Glücksspielgesetzes fordert. Er gibt zu bedenken, dass eine Kommission alleine nicht reicht, um die Missstände zu beheben.

Sobald der Medienrummel um den veröffentlichten Bericht vorbei sei, wären die vorgeschlagenen Regeln sofort wieder vergessen. Deshalb sollten sie über ein Gesetz definiert werden, damit sich jeder daran hält. Angesichts dessen, dass Crown das Übernahmeangebot von Blackstone angenommen hat, wäre es notwendig, die Regeln über ein Gesetz zu definieren. Ansonsten könnte es passieren, dass ähnliche Vorfälle in der Zukunft erneut passieren. Hinzu kommt, dass auch Star Entertainment vorgeworfen wurde, dass es Geldwäsche betrieben hat.

Solche Situationen ließen sich nur verhindern, wenn es ein allgemeingültiges Gesetz gibt, an das sich alle Casinos vor Ort und ebenfalls alle Online Casinos halten müssen.

Der Beitrag wurde am 31.3.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
News teilen: