Mit Gold handeln: Das sollten Trader beachten
Gold zählt zu den weltweit am meisten gehandelten Ressourcen und gilt als das prominenteste unter den Edelmetallen. Dies rührt sowohl von seinem ökonomischen als auch kulturellen Wert her. Der finanztechnische Fachausdruck „Xauusd“ entstammt dem Devisenmarkt, wobei Gold, auch als „Aurum“ aus dem Lateinischen bekannt, global gegen den US-Dollar (USD) getauscht wird. Dabei symbolisiert das „X“ den internationalen Tauschwert. Der Preis für XAU/USD reflektiert, wie viel US-Dollar für eine Feinunze dieses Edelmetalls zu zahlen sind. Wir erklären dir alles, was du zum Trading mit Gold wissen solltest.
Darum ist das Trading mit Gold so beliebt
Gold wird weltweit sowohl wegen seines materiellen als auch symbolischen Werts häufig und in großem Volumen gehandelt. Hier sind einige der wesentlichen Gründe, die den Handel mit Gold bzw. XAU/USD besonders attraktiv machen:
- Absicherung gegen Inflation: Gold wird oft von Investoren genutzt, um den Wertverlust ihrer Währung abzumildern, der durch Inflation verursacht wird. Die limitierte Menge dieses Metalls macht es zu einem wertvollen Gut in Zeiten, in denen die Geldmenge durch Zentralbanken erhöht wird, um wirtschaftlichen Problemen entgegenzuwirken.
- Sicherer Hafen: In unsicheren Marktphasen tendieren Anleger dazu, in verlässliche Werte zu investieren. Gold, das ebenso wie Staatsanleihen und der US-Dollar als sichere Anlage gilt, bietet in volatilen Zeiten eine konstante Nachfrage und hohe Liquidität.
- Währungssubstitution: Der Goldpreis hilft oft, den Wert einer Währung zu beurteilen. Unter bestimmten Umständen wird Gold auch als alternative Währung eingesetzt, besonders wenn das Vertrauen in die offizielle Währung erschüttert ist.
- Hedging: Gold wird von einigen Anlegern als Absicherung genutzt, um mögliche Verluste aus Aktieninvestitionen auszugleichen. Durch die Verteilung von Investments über verschiedene Märkte hinweg, welche unterschiedlich auf politische und wirtschaftliche Veränderungen reagieren können, wird ein Risikoausgleich geschaffen.
Durch die verschiedenen Anwendungsfälle wird deutlich, warum der Handel mit Gold bzw. XAU/USD sowohl aus strategischer als auch aus sicherheitstechnischer Sicht fortlaufend beliebt bleibt.
Gold als Rohstoff vs. XAU/USD
Was genau ist Gold beim Trading? Wird es als Rohstoff gehandelt oder als Währungspaar? Oder ist es eine Mischung aus beiden? Hier eine Erklärung.
Gold als Rohstoff
Gold, das seit der Kupferzeit abgebaut wird, ist vor allem als edles Metall bekannt. Es hat eine lange Geschichte der Verwendung, etwa in Schmuck und anderen kostbaren Objekten, die von den alten Zivilisationen wie den Ägyptern und den Azteken geschätzt wurden. Die begrenzte Verfügbarkeit dieses nicht nachwachsenden Rohstoffs trägt zu seinem dauerhaften Wert bei, da es fast unzerstörbar ist und somit beständig in der Zirkulation bleibt.
Der Abbau von Gold erfolgt heute weltweit unter erheblichem Aufwand. Aufgrund seiner Eigenschaften ist Gold nicht nur in der Schmuckherstellung beliebt, sondern auch in der Elektronik aufgrund seiner Leitfähigkeit und in der Medizin durch seine Korrosionsbeständigkeit.
XAU/USD als Währung
Gold diente bereits im 6. Jahrhundert v. Chr., beginnend mit König Krösus, als prägte Münzwährung. Es war auch in anderen großen Reichen wie Persien, Griechenland und Rom eine gängige Zahlungsmethode. Bis 1971, als der Goldstandard mit den Bretton-Woods-Abkommen endete, war Gold eine globale Reserve-Währung.
Obwohl heute kein direkter Goldstandard mehr existiert, halten Zentralbanken weltweit immer noch Goldreserven, um die Stabilität ihrer Währungen zu unterstützen. In der heutigen Zeit, nach dem Ende des Goldstandards, wird XAU/USD im Forex-Markt gehandelt, wo es sich durch seine hohe Liquidität auszeichnet und auf makroökonomische Veränderungen reagiert.
Zusammenfassend ist Gold sowohl ein wertvoller Rohstoff als auch ein bedeutendes Element im Währungshandel, wobei XAU/USD typischerweise den Wert in US-Dollar pro Feinunze angibt. Diese enge Verbindung zum US-Dollar spielt eine zentrale Rolle bei der Bestimmung des Goldpreises.
Die Einflussfaktoren beim Goldpreis
Der Goldpreis wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die sich aus der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Lage ergeben können. Diese Situationen tragen zu einer oft komplexen Dynamik bei, die den Wert dieses Edelmetalls bestimmt.
Zusätzlich zur globalen Lage wird der Goldpreis durch das klassische Prinzip von Angebot und Nachfrage geregelt. Nach Daten des World Gold Council setzt sich die Nachfrage nach Gold aus verschiedenen Sektoren zusammen, darunter die Luxusgüterindustrie, die Technologiebranche, die Finanzmärkte sowie Zentralbanken. Diese Bereiche sind maßgeblich für die Schwankungen im Verbrauch und somit für die Preisentwicklung von Gold verantwortlich.
Einfluss der Wirtschaft
In Zeiten globaler Unsicherheit neigt der Goldpreis, repräsentiert durch XAU/USD, dazu, sich relativ stabil zu verhalten, da sein Wert nicht direkt von Regierungsentscheidungen oder Zinssätzen beeinflusst wird. Hier sind einige ökonomische Faktoren, die den Goldpreis wesentlich beeinflussen:
- Wirtschafts- und Geldpolitik: Entscheidungen wie Zinssenkungen durch große Zentralbanken wie die Federal Reserve können den US-Dollar schwächen und den Goldpreis ansteigen lassen. Solche geldpolitischen Maßnahmen haben oft direkte Auswirkungen auf den Goldpreis, da eine Schwächung der Währung typischerweise zu einer Erhöhung des Goldwerts führt.
- Wirtschaftliche Krisen: Der Goldpreis entwickelt sich häufig entgegen der Richtung anderer finanzieller Vermögenswerte. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten tendieren Marktteilnehmer dazu, in Gold zu investieren, das traditionell als sicherer Hafen angesehen wird. Dies resultiert aus seiner historischen Rolle und seiner inversen Korrelation mit dem US-Dollar.
- Trading-Aktivitäten: Die Absicherungsstrategien zahlreicher Händler, ob privat oder beruflich, können den Wert von Gold weiter verstärken. Synchronisierte Handelsentscheidungen, die auf ähnlichen ökonomischen Annahmen beruhen, führen oft zu einem Anstieg der Nachfrage und beeinflussen somit den Goldpreis. Zudem können kurzfristige Handelsaktivitäten durch Daytrader, besonders in volatilen Marktzeiten, signifikante Bewegungen im Preis von XAU/USD hervorrufen.
XAU/USD wird somit als ein makroökonomisches Instrument betrachtet. Um die Einflüsse auf den Goldpreis effektiv zu beurteilen, ist es entscheidend, die Hauptakteure in der globalen und finanziellen Politik zu beobachten: dazu zählen die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, China sowie die Zentralbanken wie die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank.
Politische Einflussfaktoren
Gold wird zwar in verschiedenen Industrien wie der Schmuckherstellung oder der Informationstechnologie verarbeitet, wird jedoch nicht wie Öl oder Kaffee verbraucht. Daher ist der Wert einer Unze Gold stark vom Vertrauen der Anleger abhängig, was ihn anfällig für politische Einflüsse macht. Zudem beeinflussen auch nicht-staatliche Organisationen den Goldmarkt, die jeweils unterschiedliche Interessen ihrer Mitglieder vertreten:
- World Gold Council (WGC): Diese Organisation gilt als globale Vertretung der Goldindustrie. Ihre Mitglieder, hauptsächlich Goldminenbetreiber, erhalten Unterstützung in verschiedenen Belangen wie Nachhaltigkeit und Transparenz. Das WGC zielt darauf ab, die Nachfrage nach Gold zu fördern und zu stabilisieren.
- London Bullion Market Association (LBMA): Diese Gesellschaft ist ein Kernpunkt des außerbörslichen Edelmetallhandels. Sie koordiniert den Goldpreishandel und setzt sich für Standards in der Lieferkette ein. Ihre Mitglieder umfassen internationale Banken, Barrenraffinerien und Großhändler.
- Zürich Gold Pool: Nach dem Zusammenbruch des Londoner Gold Pools 1968 und im Zuge des Bretton-Woods-Abkommens gründeten Schweizer Banken diese Gruppe, um den Goldhandel zu fördern. Die Schweiz wurde dadurch ein bedeutender Handelsplatz für Gold.
- Chinese Gold and Silver Exchange Society (CGSES): Gegründet 1910, ist diese die älteste eingetragene Börse in Hongkong und entwickelte sich zu einem wichtigen Goldmarkt. Die Mitglieder dieser Organisation genießen besondere Rechte bei der Gesetzgebung, was ihnen ermöglicht, Einfluss auf den Markt zu nehmen.
Es ist essenziell, beim Handel mit Gold wichtige wirtschaftliche Ereignisse und Ankündigungen zu berücksichtigen, die sich auf die Inflation auswirken könnten, wie Arbeitslosenzahlen, Zinssätze und Preisänderungen bei Energie oder Lebensmitteln, sowie Naturkatastrophen, da diese Faktoren den Goldpreis direkt beeinflussen können.
So kannst du Gold handeln
Es gibt diverse Möglichkeiten, mit dem Edelmetall an den Börsen zu partizipieren. Die häufigsten und gängigsten Handelsarten haben wir für dich zusammengestellt.
Gold als physisches Edelmetall
Viele Anleger bevorzugen es, Gold in physischer Form wie Barren oder Münzen zu halten, vor allem aus einer langfristigen Perspektive. Dies erfordert in der Regel den Umgang mit Finanzinstitutionen und kann mitunter hohe Lagergebühren mit sich bringen. Obwohl das physische Bewegen von Goldbarren praktisch aufwendig sein kann, repräsentiert es dennoch 70% des globalen Goldhandels, der meist über die London Bullion Market Association (LBMA) abgewickelt wird.
Gold Aktien und ETFs
Eine weitere Zugangsmöglichkeit zum Goldmarkt bieten Aktien von Unternehmen, die in der Goldlieferkette tätig sind, sowie Exchange Traded Funds (ETFs). Diese Anlageformen ermöglichen es Anlegern, indirekt von den Preisbewegungen des Goldes zu profitieren, ohne physisches Gold besitzen zu müssen.
Dennoch ist es wichtig, die Absicherungspolitik der betreffenden Unternehmen zu überprüfen, um deren Risikoexposition gegenüber Goldpreisschwankungen zu verstehen. Auch von Bedeutung ist die Wahl eines richtig guten Trading-Portals. Wir haben für dich ausgezeichnete Anbieter von Aktiendepots gefunden und auf einen Blick zusammengestellt.
Futures und Optionen auf Gold
Für jene, die Lagerkosten vermeiden und flexibler auf Marktbewegungen reagieren möchten, bieten sich Gold-Futures und Optionskontrakte an. Die COMEX-Sektion der Chicago Mercantile Exchange (CME) ist die führende Börse für Gold Futures, wobei die Standardkontraktgröße 100 Feinunzen beträgt. Der Handel mit diesen Finanzderivaten ermöglicht es Händlern, sowohl auf steigende als auch auf fallende Goldpreise zu spekulieren.
Edelmetall-Rohstoff-Indizes
Der Handel mit Rohstoffindizes, die mehrere Edelmetalle einschließlich Gold umfassen, bietet eine Möglichkeit, in Gold zu investieren, ohne das gesamte Kapital auf dieses eine Metall zu setzen. Ein solcher Index könnte eine diversifizierte Investitionsoption darstellen, besonders wenn kurzfristige Volatilität bei einzelnen Rohstoffen ein Risiko darstellt. Der Handel mit einem Edelmetallindex-CFD kann dazu beitragen, das Risiko über mehrere Rohstoffe zu verteilen.
Handel mit XAU/USD-CFDs
Differenzkontrakte (CFDs) auf Gold erlauben es Händlern, auf Basis von Hebelwirkung in Gold zu investieren, ohne den physischen Rohstoff zu besitzen. Diese Instrumente folgen den Preisbewegungen von Gold und können sowohl auf Goldaktien als auch auf Goldminen und Gold-ETFs ausgestellt werden.
Auch für deinen CFD-Handel haben wir die besten Angebote gefunden. Die von uns getesteten und bewerteten CFD Broker bieten ausgezeichnete Rahmenbedingungen für das Trading mit Gold. Vielleicht bist du noch ganz neu in der Welt des Tradings, sodass ein Demokonto für dich zuerst das Richtige wäre. Auch hierbei können wir helfen und präsentieren dir rundum gelungene Angebote für Demokonten für effektives und erfolgreiches Trading.
Darum kann sich Trading mit XAU/USD lohnen
Ein Investment in XAU/USD könnte aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, die sowohl positive als auch negative Entwicklungen im Goldmarkt berücksichtigen. Nimmt man den bullischen Blickwinkel, dann könnte die Erweiterung der Geldmenge durch Zentralbankinterventionen und das Sinken der Realzinsen zu einem Anstieg der Goldpreise führen. Weiterhin könnten wirtschaftliche Schwierigkeiten nach den Lockdowns, verursacht durch die Coronavirus-Pandemie, spekulative Käufe von Gold als Absicherung anregen und somit den Preis stützen.
Aus einem bärischen Blickwinkel betrachtet, wird Gold häufig als Alternative zu Aktien gesehen, die starke Renditen abwerfen. An Tagen, an denen Aktien, insbesondere Technologieaktien, starke Kursgewinne verzeichnen, könnten Investoren dazu neigen, ihre Mittel von Gold zu Aktien umzuschichten, was wiederum den Goldpreis belasten könnte. Zudem sind die Bewertungen von Goldminenaktien direkt an die aktuellen Goldpreise gekoppelt. Ein Rückgang des Goldpreises könnte daher zu überproportionalen Einbußen bei den Aktienkursen der Goldminen führen, was deren hohe Volatilität unterstreicht.