Kein Geldautomat weit und breit? Und bei Online-Überweisungen immer ein mulmiges Gefühl? Genau diese Alltagsprobleme will die EU jetzt angehen. Mit einem neuen Paket an Regeln wird der Supermarkt zur Mini-Bankfiliale und Betrügern im Netz wird das Leben schwerer gemacht. Wir zeigen dir, was genau auf dich zukommt.
Mehr Komfort, weniger Risiko. Die EU vereinfacht den Zugang zu Bargeld und verstärkt den Schutz vor Betrug. Dein Supermarkt wird praktischer, das Online-Banking sicherer.
- Supermärkte dürfen künftig Geld auszahlen, auch ohne einen Einkauf.
- neuer IBAN-Namens-Check schützt vor Betrug und falschen Zahlungen.
- Bei Betrug durch falsche Bankanrufe müssen Zahlungsdienste den Schaden ersetzen.
Mehr als nur Einkaufen. Bald gibts Geld direkt im Laden
Der Gang zum Geldautomaten könnte bald seltener werden. Die EU plant, dass Einzelhändler wie Supermärkte oder Drogerien Bargeld auszahlen dürfen, auch wenn man dort nichts kauft. Bisher war das meist an einen Mindesteinkauf gekoppelt.
Künftig sollen Abhebungen von bis zu 150 Euro möglich sein. Dieses Vorgehen zielt besonders auf ländliche Regionen ab, in denen die Dichte an Bankfilialen und Automaten stetig abnimmt. So soll die Versorgung mit Bargeld für alle Menschen gesichert bleiben, auch fernab der großen Städte.
Banken haften. Der neue Schutz vor fiesen Tricks
Neben dem Bargeld bekommt auch das digitale Bezahlen ein kräftiges Sicherheitsupdate. Die EU nimmt Banken und Zahlungsdienste stärker in die Pflicht. Sie müssen ihre Kunden künftig besser vor Betrug im Netz abschirmen und haften bei Versäumnissen selbst für entstandene Verluste.
Der IBAN-Namens-Abgleich kommt
Eine der zentralen Neuerungen in diesem Bereich ist der sogenannte IBAN-Namens-Abgleich. Banken müssen künftig vor einer Überweisung prüfen, ob der angegebene Empfängername und die Kontonummer wirklich zusammenpassen. Bei einer Abweichung gibt es eine Warnung für den Absender. Das schützt nicht nur vor teuren Tippfehlern, sondern erschwert auch Betrugsmaschen, bei denen Kriminelle fremde Namen für ihre Konten missbrauchen. So wird eine wichtige Sicherheitslücke im Online-Banking geschlossen.
Geld zurück bei falschen Bankanrufen
Die neuen Regeln gehen aber noch einen Schritt weiter und nehmen auch besonders dreiste Betrugsmaschen ins Visier. Dazu zählt das sogenannte Spoofing, bei dem sich Kriminelle am Telefon als Bankmitarbeiter ausgeben und ihre Opfer zu einer Überweisung drängen. Dieses Prinzip wird übrigens auch beim Whatsapp Betrug angewandt. Wer auf diesen Trick hereinfällt, ist künftig besser geschützt. Zahlungsdienste müssen den kompletten Schaden ersetzen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Betrugsfall bei der Polizei gemeldet wird.
Was sich sonst noch ändert. Von Gebühren und Obergrenzen
Das EU-Paket sorgt aber nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für mehr Klarheit bei alltäglichen Zahlungen. So gilt künftig eine strenge Transparenzpflicht. Alle anfallenden Gebühren müssen klar und deutlich angezeigt werden, bevor eine Transaktion abgeschlossen wird. Das betrifft Wechselkurskosten im Ausland ebenso wie Gebühren an fremden Geldautomaten.
Versteckte Kosten sollen damit der Vergangenheit angehören. Zusätzlich wird eine europaweite Obergrenze von 10.000 Euro für geschäftliche Barzahlungen eingeführt. Wer also plant, ein Auto oder eine teure Uhr bar zu bezahlen, muss sich auf diese neue Grenze einstellen. Ziel ist es, Geldwäsche und Steuerhinterziehung zu erschweren und große Transaktionen nachvollziehbarer zu machen.
Ab wann gilt das alles?
Bis die neuen Regeln vollständig greifen, ist allerdings noch etwas Geduld gefragt. Verbraucher und Händler sollten sich das Jahr 2027 im Kalender markieren. Ab dann wird vor allem die 10.000-Euro-Grenze für Bargeld scharf geschaltet. Schritt für Schritt entsteht so ein Zahlungsverkehr, der im analogen Leben praktisch und im digitalen Alltag sicher ist.
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