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Deutschland vergibt erste Lizenzen für Sportwetten

Bis die ersten Lizenzen für Online Casinos vergeben werden, vergehen noch einige Monate. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die ersten Lizenzen für Sportwetten vergeben wurden. Zwar dürfen sich nicht alle Bewerber um eine Lizenz über diese freuen – wichtige Unternehmen sind jedoch vertreten.

Geldscheine auf dem Kickertisch.

Deutschland hat großen Unternehmen wie Gauselmann und GVC eine Lizenz für Sportwetten ausgestellt. Diese gelten online und vor Ort. (©TheAndrasBarta/Pixabay.com)

Gauselmann und bwin erhielten eine Lizenz

Es hatten sich 46 Konzerne bzw. Unternehmen für eine Lizenz für Sportwetten beworben. Von diesen haben nur 15 Marken eine Lizenz erhalten. Interessant ist, dass nicht 15 verschiedene Konzerne und Unternehmen eine Lizenz erhielten. Einige Konzerne, zum Beispiel GVC, betreiben mehrere Marken. So kam es, dass die Sportwettenanbieter bwin, Sporting Bet, Ladbrokes und Gamebookers eine Lizenz erhielten. All diese gehören zum Konzern GVC. Abgesehen von diesen Marken wurden weitere Anbieter mit einer Lizenz ausgestattet. Zu diesen zählen Gauselmann, Tipico, Admiral und Bet365. Profis sehen sofort, dass es sich hier nicht nur um Sportwettenanbieter vor Ort handelt. Die Lizenzen erstrecken sich auch auf Online Wetten. Für viele dieser Marken besteht daher die Chance, die Online Wetten auszuweiten. Einige dieser Unternehmen haben bereits im Vorfeld dafür gesorgt, dass dieser Glücksspielbereich ausgedehnt werden kann. Exakt hierfür gingen die Unternehmen besondere Kooperationen ein, um ihre eigenen Dienste nicht nur in Deutschland, sondern weltweit anbieten zu können.

Wettanbieter müssen bestimmte Regeln beachten

Die Auswahl der Konzerne, die eine Lizenz erhielten, geschah keinesfalls unüberlegt. Es wurden diejenigen Marken und Unternehmen ausgewählt, die bereits jetzt die Regeln und Vorschriften einhalten, die ab dem nächsten Jahr gelten. Es handelt sich um die Regeln des neuen Glücksspielstaatsvertrags. So dürfen die Spieler maximal 1000 Euro pro Monat einsetzen. Der hierdurch erwirtschaftete Verlust oder Gewinn interessiert nicht. Wird das Einsatzlimit überschritten, dürfen keine neuen Einsätze getätigt werden. Hinzu kommt, dass der Anbieter von Sportwetten keine Tischspiele oder andere Casinospiele anbieten darf. Ab dem nächsten Jahr muss alles voneinander getrennt werden. Somit wurden nur diejenigen Marken und Unternehmen mit einer Lizenz belohnt, die bereits jetzt die Regeln vom neuen Vertrag einhalten. Ferner muss der Glücksspielanbieter seinen Sitz in einem Land der europäischen Union haben. Alternativ hierzu wird ein Land aus dem europäischen Wirtschaftsland akzeptiert. Wer all diese Voraussetzungen nicht erfüllt, erhielt keine Lizenz. Einen kleinen Trost gibt es jedoch für alle, die im Moment leer ausgingen: Das Verfahren für Lizenzen läuft weiter. Sollte ein Konzern in der nächsten Zeit beweisen können, dass er alle Regeln und Vorschriften einhält, so stehen die Chancen für eine Lizenz sehr gut. In diesem Zusammenhang muss der Sportwettenanbieter beachten, dass nicht jede Wette erlaubt ist. So gilt nach wie vor die Regel, dass Live Wetten verboten sind.

Lizenzvergabe hat sich über Monate hingezogen

Die Lizenzvergabe für die 15 Unternehmen erfolgte nicht unerwartet. Im Grunde genommen hätten diese bereits vor einigen Jahren vergeben werden können. Immerhin werden Sportwetten im Vergleich zu den Casinospielen seit dem letzten Jahr geduldet. Doch warum kommen die Lizenzen nun so spät? Die Schuld liegt einerseits bei den Bundesländern und andererseits sogar bei den Gerichten. Die Bundesländer konnten sich jahrelang nicht einigen, ob Sportwetten erlaubt werden sollen oder nicht. Aus diesem Grund gab es bereits einige Gerichtsverfahren. Auch diese konnten den Streit nicht mit einem Ergebnis beenden. Teilweise haben die Gerichte den Streit beendet, ohne ein Urteil zu beschließen. Abgesehen von der Uneinigkeit der deutschen Bundesländer gibt es einen weiteren Verursacher der jahrelangen Streitereien: Österreich hat sich eingemischt und eine Klage eingereicht. Hierdurch wollten die österreichischen Glücksspielanbieter verhindern, dass in Deutschland eine Lizenz vergeben wird. Die Anklage vor Gericht konnte beendet werden, indem zwei wichtige Unternehmen einen Vergleich anboten: Tipico und bwin. Aufgrund dieses Angebots wurde das Gerichtsverfahren beendet und die Lizenzen konnten endlich vergeben werden.

Online Casinos haben das Nachsehen

Es ist zwar erfreulich, dass die Sportwettenanbieter nun eine offizielle Lizenz besitzen. Bis die Online Casinos solch eine erhalten, kann es noch dauern. Derzeit werden die Online Glücksspiele nur geduldet. Ab dem nächsten Jahr können Lizenzen vergeben werden, wenn ein Anbieter alle Vorschriften und Regeln einhält. Wir sprechen erneut von den Vorschriften des neuen Glücksspielstaatsvertrages. Um die Lizenz zu erhalten, müssen die Online Glücksspielanbieter viel an ihrem bisherigen Angebot verändern. So müssen sich die Anbieter entscheiden, ob sie von nun an nur Slots oder nur Tischspiele anbieten. Laut neuem Vertrag dürfen keine Casinospiele angeboten werden, wenn das Unternehmen eine Lizenz erhalten möchte. Lediglich Spielautomaten dürfen sich in dem Sortiment befinden. Das bedeutet für die Online Glücksspielanbieter, dass sie ihre Seiten überarbeiten müssen. Hiermit sind erhebliche Kosten und ein Zeitaufwand verbunden. Hinzu kommt, dass nach dem neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrag jedes Spiel erneut vom Spieler bestätigt werden muss. Aus diesem Grund dürfen keine Spieloptionen angeboten werden, anhand derer ein Spiel automatisch weiterläuft. All dies soll einen ausreichend hohen Spielerschutz gewährleisten. Nachdem Wetten immer separat und bedacht platziert werden, treffen diese Vorschriften auf die Sportwetten nicht zu. Womöglich war es deshalb so einfach, die Lizenzen für Wetten zu vergeben. Wer weiterhin uneingeschränkt spielen möchte, sollte den Online Casinos ohne deutsche Lizenz einen Besuch abstatten.

Der Beitrag wurde am 23.10.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , , , , , veröffentlicht.
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