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Entain geht nicht an DraftKings

Vor einigen Wochen wurde die Meldung veröffentlicht, dass DraftKings Interesse an Entain hätte. Ersteres hätte dem zweitgenannten Unternehmen mehrere Milliarden US-Dollar geboten, die der Konzern sowohl mit Bargeld und mit Aktien bezahlen wollte. So überraschend damals das Angebot gemacht wurde, so überraschend trat DraftKings von seinem Angebot zurück.

Ein leeres Fußballstadion, in dem weder Spieler noch Zuschauer vorhanden sind.

Die Übernahmeverhandlungen zwischen Entain und DraftKings sind gescheitert. Entain hatte jedoch von Beginn an kein Interesse an einer Übernahme durch DraftKings. (©Pexel/Pixabay)

Übernahme war wahrscheinlich zu kompliziert

Als DraftKings dem Unternehmen Entain ein Übernahmeangebot unterbreitete, gab der Konzern den dahinter stehenden Grund nicht an. Genauso wenig wurde jetzt veröffentlicht, warum DraftKings plötzlich kein Interesse mehr an Entain hat. Experten wissen natürlich immer, woran es liegen könnte und gaben öffentlich bekannt, dass die Übernahme wahrscheinlich zu kompliziert gewesen wäre. So wird vermutet, dass sich DraftKings bei einem durchgeführten Kauf von einem Teil des Entain-Konzerns hätte trennen müssen: Von BetMGM.

BetMGM wird zusammen mit MGM betrieben und hätte von DraftKings nicht weiterbetrieben werden können. In diesem Bereich steht MGM ein Mitspracherecht zu und so wie es aussieht, wäre dieses nicht positiv ausgefallen. Allerdings handelt es sich hier lediglich um eine Vermutung, die von keinem Unternehmen bestätigt wurde.

Die Börse hat jedoch sofort auf den Rückzieher reagiert, wodurch diesmal die Aktien von Entain um acht Prozent absanken. DraftKings hingegen konnte um sechs Prozent zulegen. Interessanterweise gestaltete sich der Kursverlauf zum Zeitpunkt des Angebots anders: Die Entain-Aktien legten um 15 Prozent zu, während die Aktien von DraftKings um 6,5 Prozent sanken.

MGM scheiterte ebenfalls an einer Übernahme

Nachdem DraftKings sein eigenes Angebot zurücknahm, darf dieses Unternehmen die nächsten sechs Monate kein erneutes Angebot unterbreiten. Dieser Vorschrift liegt das für Großbritannien gültige Unternehmerrecht zugrunde. Lediglich ein anderes Unternehmen dürfe in nächster Zeit ein Übernahmeangebot unterbreiten. DraftKings stört es jedoch nicht, dass die Verhandlungen bezüglich einer Übernahme gescheitert sind. Einer öffentlichen Meldung zufolge ist sich das Unternehmen sicher, dass es auch ohne Entain weiter wächst und sich auf dem Glücksspielmarkt behaupten kann.

Wie es scheint, möchte Entain gar nicht übernommen werden. Der amerikanische Glücksspielkonzern MGM Entertainment hat bereits im April dieses Jahres ein Angebot unterbreitet. Auch dieses wurde von Entain nicht angenommen. Damals gab es jedoch – im Vergleich zur aktuellen Situation – eine Begründung: MGM bot nur 11 Milliarden US-Dollar. Dieses Angebot war Entain schlichtweg zu wenig.

Auch hier meinen Experten erneut zu wissen, wie es weitergeht. Sie vermuten, dass MGM ein zweites Angebot abgeben wird, das diesmal höher ausfällt als im April. Ob dies wirklich eintritt oder nicht, muss einfach abgewartet werden. Nachdem MGM und Entain bereits zusammenarbeiten, könnte es tatsächlich früher oder später mal zu einer Fusion kommen.

Entain besitzt viele bekannte Marken

Viele Glücksspielfans kennen den Begriff Entain nicht wirklich. Das liegt daran, dass das Unternehmen erst seit 10 Monaten unter dieser Bezeichnung agiert. Bis dahin hieß der Konzern GVC Holdings. Dieser Name ist bei den meisten Sportwettenfans bekannt. Immerhin verbergen sich hinter Entain namhafte Online Casinos und Buchmacher: Ladbrokes, bwin, Sportingbet, CasinoClub, Partypoker und PartyCasino.

Diese kurze Aufzählung verdeutlicht, wie bekannt und beliebt Entain im Grunde genommen ist. Hinzu kommt, dass diese Marken weltweit verstreut angeboten werden und Entain für alle fünf Kontinente Lizenzen besitzt. Solch ein Unternehmen benötigt eine gewisse Anzahl an Mitarbeitern. Derzeit liegt die Mitarbeiterzahl bei 24.000.

Dieses über Jahrzehnte hinweg angeeignete Fachwissen wollte sich DraftKings zunutze machen, um das eigene Geschäft voranzutreiben. Im Gegensatz zu Entain hat DraftKings seinen Sitz in Boston und bietet Wetten auf sportliche Ereignisse und Fantasy Sport an. Das bereits vorhandene Sortiment hätte sich wahrscheinlich gut mit dem Angebot von Entain ergänzen lassen.

Hätte DraftKings alle Online Casinos behalten?

Bislang ist es so, dass DraftKings nur Wetten anbietet, Online Casinos mit Casinospielen scheinen sich noch nicht im Sortiment zu befinden. Ob DraftKings deshalb ein Übernahmeangebot an Entain unterbreitet hat, um ebenfalls Online Casinos mit den klassischen Casinospielen anbieten zu können? Oder hätte DraftKings diesen Bereich ausgesondert und verkauft? Auf all das gibt es keine Antworten, da weder bekannt ist, warum DraftKings sein Interesse an Entain bekundet hat, noch bekannt ist, warum es so abrupt abbrach.

DraftKings hätte die Sportwetten von Entain gut gebrauchen können, um damit das eigene Sortiment zu erweitern. Immerhin ist DraftKings das Unternehmen, das als erstes Online Sportwetten eingeführt hat, und zwar in New Jersey. Hiermit legte der Konzern den Grundstein für mobiles Spielen in den USA. Bis jetzt bietet DraftKings sein Angebot in allen US-Staaten an, in denen Sportwetten legalisiert wurden. Mit den Online Casinos von Entain jedoch hätte das Unternehmen weltweit agieren können. Dieses Vorhaben kann vorerst nicht in die Realität umgesetzt werden. Aber wer weiß, ob es nicht irgendwann einmal ein anderes Unternehmen geben wird, das DraftKings übernehmen kann und somit ebenfalls eine weltweite Bekanntheit erhält.

Der Beitrag wurde am 3.11.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , , veröffentlicht.
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