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Europa: Neue Anti-Geldwäsche Richtlinien für Online-Glücksspielanbieter in Europa

Die Gesetzgeber agieren auf mehreren Ebenen, um ein sicheres Online-Glücksspielerlebnis zu bieten. Zusätzlich sind alle Länder bemüht, Geldwäsche zu verhindern. Unterstützung erfahren die Regierungen durch den EGBA, den europäischen Glücksspielverband, der die Interessen aller Online-Glücksspielanbieter vertritt. Dieser Verband hat neue Richtlinien für alle Online-Anbieter erstellt, die ihnen dabei helfen sollen, Geldwäsche zu verhindern. Somit soll es allen Glücksspielanbietern in Zukunft leichter fallen, Geldwäsche sofort zu erkennen und dagegen vorzugehen.

Eine männliche Spielfigur putzt mit einem Lappen Münzen und einen Euroschein.

Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung kommt auch in Online-Casinos vor. Um dagegen vorgehen zu können, gibt es vom EGBA neue Anleitungen, die jeder Glücksspielanbieter beachten soll. (©Rollstein/Pixabay)

Richtlinien basieren auf verschiedenen Gesetzen

Um professionelle Richtlinien zu kreieren, dank derer Geldwäsche verhindert werden kann, musste der Europäische Glücksspielverband zuerst alle Gesetze aller europäischen Länder sichten. Der Grund hierfür lässt sich einfach erklären: Jedes europäische Land hat eigene Gesetze und Vorschriften, wie Geldwäsche bekämpft wird. In diesen Gesetzen sind jedoch auch Möglichkeiten und Ideen vorhanden, wie Geldwäsche rechtzeitig erkannt und gestoppt werden kann. All diese Möglichkeiten hat der EGBA nun zu einer komplett neuen Richtlinie zusammengefasst. Hierbei handelt es sich sozusagen um eine Anleitung, wie Geldwäsche erkannt und verhindert werden kann.

In der Pressemitteilung hat der EGBA keine Details verraten. Diese erhalten die Online-Glücksspielanbieter direkt vom Verband. Es wurde lediglich bekannt gegeben, dass es sich um einen risikobasierten Ansatz handelt. Um diesen erfolgreich durchzuführen, gibt es detaillierte Anleitungen, wie eine Kunden- und Geschäftsrisikobewertung erfolgen kann. Ferner wurde in den neuen Richtlinien verankert, wie verdächtige Vorfälle gemeldet werden und wie die Aufbewahrung diverser Unterlagen durchgeführt werden kann. Dank dieser umfassenden Anleitungen soll es jedem Online-Glücksspielanbieter möglich sein, die aktuellen AML-Vorschriften zu erfüllen.

Was bedeutet AML-Vorschrift?

Unter dem Begriff AML werden alle derzeit aktuellen europäischen Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche verstanden. AML ist die Abkürzung für Anti-money laundering: Geldwäschebekämpfung. Die Europäische Kommission hat bereits 2021 neue und überarbeitete Vorschläge unterbreitet, wie sich Geldwäsche und die Finanzierung krimineller Energie verhindern lässt. Damals wurde auch vorgeschlagen, eine eigene Kommission zu gründen, die sich nur mit diesem Thema beschäftigt. Zu den vorgelegten AML-Vorschlägen zählte nicht nur die rechtzeitige Aufdeckung von Geldwäsche. Es ging auch darum, gesetzliche Schlupflöcher zu stopfen, die sehr gerne verwendet werden.

Wie sich die Direktorin für Recht und Regulierung des EGBAs äußerte, entwickelt sich die Raffinesse der Kriminellen immer weiter. Deshalb wären die neuen Richtlinien umso wertvoller, zumal es bis zum heutigen Datum keine Richtlinien gäbe, an denen sich die Glücksspielanbieter prientieren können. Nun jedoch wären solche Vorschriften und Anleitungen vorhanden, sodass die Mitglieder des EGBAs sinnvoll unterstützt werden. Schließlich sind diese zur Einhaltung aller gültigen AML-Regeln verpflichtet.

EGBA-Mitglieder werden regelmäßig überprüft

Die Glücksspielanbieter, die freiwillig Mitglied beim EGBA werden, müssen sich an alle Vorschriften halten. Ob alle gültigen Vorschriften und Gesetze eingehalten werden, überprüft in regelmäßigen Abständen die Europäische Glücksspiel- und Finanzaufsichtsbehörde. Deshalb fanden im Jahr 2021 30 Überprüfungen statt, und zwar mit Erfolg. So konnten knapp 13.000 Verdachtsfälle gemeldet werden. Darüber hinaus sind die EGBA-Mitglieder verpflichtet, jährlich eine Meldung an den Verband zu schicken. Mit dieser Meldung soll herausgefunden werden, inwieweit die Vorschriften eingehalten werden konnten und zum Erfolg führten. Zwar sind die Mitglieder des EGBAs zu solch einer Abgabe verpflichtet, es dürfen jedoch alle anderen Glücksspielanbieter ebenfalls sowohl die Richtlinien anfordern und ins eigene System übernehmen.

Dadurch würden sich die Chancen erhöhen, in Europa Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern. Je mehr Glücksspielunternehmen versuchen, gegen Geldwäsche vorzugehen, umso größer die Chance, diese auch wirklich zu stoppen. Aus diesem Grund hat der EGBA über die Pressemitteilung allen Unternehmen angeboten, sich am Webinar zu beteiligen. Die gewünschte Anmeldung kann sofort über den entsprechenden Link vorgenommen werden. Wie eine Statistik zeigt, werden derzeit ein Drittel aller europäischen Glücksspieleinnahmen über lizenzierte Anbieter erzielt, die Mitglied beim EGAB sind. Demzufolge gibt es noch zahlreiche Glücksspielkonzerne, die nicht verpflichtet sind, die neuen Richtlinien einzuhalten.

Große Glücksspielanbieter sind bereits Mitglied

Positiv ist jedoch, dass viele bekannte und weltweit agierende Glücksspielunternehmen bereits Mitglied beim EGBA sind. So können diese Anbieter auch andere Erfahrungen einfließen lassen, die sie außerhalb der EU erhalten haben. Geldwäsche ist schließlich kein Problem, das sich auf Europa begrenzt. Doch welche bekannten Glücksspielanbieter sind bereits Mitglied? Es handelt sich zum Beispiel um bet365, betsson, Entain und Flutter. Alle dieser Unternehmen sind selbst bemüht, einen hohen Spielerschutz zu garantieren und waren stets bemüht, Geldwäsche zu erkennen und Verdachtsfälle zu melden. Besonders häufig finden Meldungen von Buchmachern statt, da hier besonders hohe und häufige Wetteinsätze einen Verdacht vermuten lassen.

Im Bereich der klassischen Casinospiele fallen lediglich sehr hohe Einsätze auf. Zugleich gibt es Spieler, die wesentlich höhere Einsätze tätigen als sie über ihre berufliche Tätigkeit verdienen. Demzufolge fällt es selbst in seriösen Online-Casinos generell schwerer, eine Geldwäsche zu erkennen. Umso wichtiger ist es, dass es nun detaillierte Vorgaben gibt, auf die sich die Glücksspielkonzerne beziehen können.

Welche Aufgaben hat der EGBA?

Der Europäische Glücksspielverband hat seinen Sitz in Brüssel und gilt als Vertreter aller europäischen Online-Glücksspielanbieter. Zu den Mitgliedern zählen jedoch nur lizenzierte Anbieter, die zudem nur auf Antrag Mitglied werden können. Die Haupttätigkeit des Verbandes besteht darin, die Mitglieder gegenüber der Regierung zu vertreten und so die Interessen der Anbieter durchzusetzen. Auf der anderen Seite sorgt der Verband gemeinsam mit seinen Mitgliedern für ein sicheres Spielen und wie aktuell zu sehen ist, für die Einhaltung aller Gesetze. Aus diesem Grund profitiert jedes Mitglied, indem hierdurch der eigene Ruf positiv gestärkt wird. Zuletzt hat der EGBA eine Norm für Glücksspiel-Schadensindikatoren vorgestellt.

Zusätzlich erstellt der Verband regelmäßig Statistiken, von denen die Mitglieder ebenfalls profitieren. So lassen sich bestimmte Problemlagen besser erkennen, es wird jedoch auch erkannt, wenn bestimmte Situationen von den Glücksspielfans gut angekommen werden. So kann der Verband und auch jedes Mitglied besser planen, wie künftige Expansionen ablaufen könnten. Werden hierbei die ab sofort gültigen Richtlinien bezüglich Geldwäsche außerhalb Europas angewandt, lässt sich auch dort die kriminelle Energie verhindern.

Der Beitrag wurde am 30.3.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
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