Startseite

Hacker-Angriff auf Diensthandys der Polizei – Sicherheitsdesaster für Mecklenburg-Vorpommern?

Ein groß angelegter Hacker-Angriff auf die Diensthandys der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern hat die Arbeit der Beamten in den letzten Wochen massiv beeinträchtigt. Bereits im Mai sei es zu ersten Vorfällen gekommen, nun sollen insgesamt mehr als 3.500 Geräte betroffen sein. Auch wenn die Polizei umgehend reagierte, behaupten IT-Experten, dass möglicherweise auch private Daten der Polizisten gefährdet seien. Doch was genau ist passiert, welche Daten wurden entwendet und welche Auswirkungen hat dieser Vorfall auf die Arbeit der Landespolizei?

Dubiose Person vor einem Laptop - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Mehr als 3.500 Diensthandys seien von der Cyber-Attacke betroffen. Konnten die Hacker auch private Daten abgreifen?

  • Bei einem groß angelegten Cyber-Angriff auf die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern wurden mehr als 3.500 Diensthandys kompromittiert, woraufhin das gesamte System abgeschaltet und die Server ausgetauscht wurden.
  • Der Vorfall beeinträchtigte die Polizeiarbeit erheblich, da die Beamten auf veraltete Funkgeräte zurückgreifen mussten.
  • Während das genaue Ausmaß des Datenklaus noch untersucht wird, besteht die Sorge, dass neben dienstlichen Informationen auch sensible private Daten der Polizisten entwendet wurden.

Der Cyberangriff – Was ist passiert?

Im Juni 2025 wurde bekannt, dass Hacker in das digitale System der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern eingedrungen seien und mehrere Tausend Diensthandys kompromittiert haben sollen. Die Hacker verschafften sich unbefugten Zugriff auf sensible Daten und nutzten dabei offenbar Schwachstellen in der Infrastruktur der Polizei aus. Daraufhin reagierte die Behörde mit der sofortigen Abschaltung aller betroffenen Geräte, die für das Programm mPol (mobile Polizei) genutzt wurden. Wie das Innenministerium in Schwerin außerdem mitteilte, seien auch alle Server des Systems ausgetauscht worden.

Laut Informationen des NDR und des Spiegel wurde die digitale Infrastruktur der Polizei durch den Angriff so stark beeinträchtigt, dass die Beamten auf alte Funkgeräte zurückgreifen mussten, um ihre Arbeit fortzusetzen.

Das System der Diensthandys und -tablets soll nach Angaben des Innenministeriums insbesondere für Streifenfahrten genutzt worden sein. Man könne damit beispielsweise Autokennzeichen mit den bei der Polizei hinterlegten Daten abgleichen. Dass Beamte dies nun wieder über Funkgeräte abwickeln mussten, bedeutete einerseits erhebliche Einschränkung in den Kommunikationsmöglichkeiten, und andererseits auch eine Verzögerung bei der Durchführung von Ermittlungen.

Welche Daten sind betroffen?

Laut NDR seien neben dienstlichen Informationen auch private Daten der Polizisten wie Kontakte, Fotos und Nachrichten abgegriffen worden. Experten raten den betroffenen Beamten, Passwörter von privaten Apps wie Amazon, Instagram oder dem Online-Banking und des heimischen WLANs sicherheitshalber zu ändern, um beispielsweise WLAN-Diebstahl zu verhindern.

Innenminister Christian Pegel erklärt dagegen in einer Pressemitteilung:

„Bis zur abschließenden Bewertung müssen sich alle Beteiligten noch voraussichtlich einige Wochen gedulden. Beruhigend ist, dass unsere Firewall seine Funktion, solche Datenabflüsse zu unterbinden, erfüllt zu haben scheint.“

So oder so, der Vorfall lässt die Frage aufkommen, wie gut die Polizei gegen solche Cyberangriffe geschützt ist und welche Informationen sich die Angreifer genau verschafft haben. Auch die privaten Daten der Beamten könnten für Angreifer von Interesse gewesen sein. Derzeit laufen die Ermittlungen noch, um herauszufinden, welche Daten wirklich betroffen sind und um das Ausmaß einschätzen zu können.

Reaktionen der Polizei und Behörden

Die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern reagierte schnell auf den Angriff: Nachdem die Geräte abgeschaltet wurden, wurden Ermittlungen eingeleitet und Sicherheitslücken durch IT-Experten untersucht. Zudem wurde ein Austausch der betroffenen Server angeordnet, um weitere Angriffe zu verhindern.

Neben diesen technischen Maßnahmen gibt es jedoch auch Reaktionen auf die Auswirkungen auf die betroffenen Beamten. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erklärte in einer Stellungnahme, dass der Vorfall das Vertrauen in die digitale Sicherheit der Polizei erheblich beeinträchtigt habe. Viele Beamte fühlen sich in ihrer Privatsphäre bedroht und sorgen sich um die langfristigen Folgen des Angriffs.

Wie geht es weiter?

Es wird derzeit intensiv geprüft, welche Daten genau entwendet wurden und inwiefern diese Informationen für kriminelle Aktivitäten genutzt werden könnten. Gleichzeitig arbeite die Polizei daran, ihre Sicherheitsstrukturen zu verbessern und künftige Angriffe zu verhindern. Außerdem sei der Plan, möglichst viele Geräte wieder instand zu setzen, um sie nach den Untersuchungen weiterhin nutzen zu können.

Ein weiterer Schritt sei die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz und die Sicherheit der eingesetzten Geräte. Die Polizei Mecklenburg-Vorpommern hat angekündigt, dass verstärkte Sicherheitsprotokolle eingeführt werden, um ein solches Ereignis in Zukunft zu verhindern.

Hacker-Angriffe auf Behörden – Ein wachsendes Problem

Dieser Vorfall ist leider nicht die erste Attacke auf eine Behörde. In den letzten Jahren gab es immer wieder Angriffe auf öffentliche oder politische Institutionen, private Unternehmen oder andere Polizeibehörden in Deutschland. Die zunehmende Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung macht solche Institutionen zu immer attraktiveren Zielen für Cyber-Attacken.

Im Fall von Mecklenburg-Vorpommern stellte sich erneut heraus, wie groß die Risiken sind, die mit der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung von Sicherheitsbehörden einhergehen. Die Cyberkriminalität wird immer raffinierter und gefährlicher, sodass auch Behörden immer mehr in den Fokus von Hackern geraten.

Umso mehr braucht es gut ausgebildete Fachkräfte im Bereich IT-Sicherheit in Unternehmen und Behörden.

Lars Vollmer
In meiner täglichen Arbeit habe ich ein einziges Ziel: zu verhindern, dass Leser in Online-Betrügereien oder Betrügereien verfallen.
Geschrieben von: Lars Vollmer
(0) Kommentare
Deine Meinung ist wichtig – teile sie mit uns!

*Alle Kommentare werden moderiert