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Schufa-Tochter Bonify Opfer eines schweren Datenlecks: Was du jetzt wissen musst

Die Schufa-Tochter Bonify wurde Opfer eines umfangreichen Cyberangriffs, bei dem Kriminelle auf hochsensible Nutzerdaten zugriffen. Besonders betroffen sind Informationen, die im Rahmen des Videoidentifikations-Verfahrens erhoben wurden – darunter Ausweisdaten, Adressen sowie Fotos und Videos. Dieser Vorfall stellt eine große Gefahr für die betroffenen Nutzer dar, da Identitätsdiebstahl droht.

Die Logos von Bonify und Schufa und ein Schloss mit Bruchstelle - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Die Auskunftei Bonify meldet aktuell einen massiven Datenleck, der vor allem mit VideoIdent-Verfahren zusammenhängt.

  • Wie das Unternehmen Bonify bestätigte, ist ein großes Datenleck entstanden, bei dem Kriminelle an sensible Nutzerdaten gekommen sind.
  • Erbeutet wurden unter anderem Ausweisdaten, Passnummern und Videoaufnahmen, die während des Identifikationsprozesses entstanden sind.
  • Betroffenen droht Identitätsdiebstahl. Sie sollten sich schnellstmöglich bei den Behörden melden und Anzeige erstatten.

Was ist bei Bonify passiert?

Bonify ist das Unternehmen hinter dem kostenlosen Schufa-Basisscore. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtet. Die Auskunftei bestätigte kürzlich einen massiven Datenverlust. Kriminelle haben sich Zugang zu sensiblen Nutzerdaten verschafft, die im Rahmen des Videoident-Verfahrens gesammelt wurden. Dabei handelt es sich um eine Methode, die von vielen Online-Dienstleistern genutzt wird, um die Identität neuer Kunden zu verifizieren.

Die gestohlenen Daten umfassen Ausweisdaten wie Passnummern und Geburtsdaten, Adressen der betroffenen Nutzer sowie Fotos der Ausweisdokumente und Videoaufnahmen der Nutzer während des Identifikationsprozesses.

Bonify betonte, dass keine Passwörter, Zugangsdaten oder Bonitätsinformationen betroffen sind. Der Angriff fand nicht in den Systemen von Bonify statt, sondern bei einem externen Dienstleister, der für das VideoIdent-Verfahren verantwortlich ist. Dies ist der Anbieter IDnow. Noch ist unklar, wie viele Nutzer betroffen sind und aus welchem Zeitraum die Daten stammen.

Was bedeutet der Vorfall für Verbraucher?

Das Datenleck könnte für die betroffenen Nutzer schwerwiegende Folgen haben. Mit den gestohlenen Ausweisdaten und Videoaufnahmen könnten die Täter versuchen, Kredite, Versicherungen oder Mobilfunkverträge im Namen der Opfer abzuschließen. Besonders gefährlich ist es, dass Ausweisdaten und Videos oft als Legitimation in Betrugsfällen verwendet werden.

Die Täter könnten sogar versuchen, Kontoeröffnungen oder Verträge zu fälschen. Das stellt ein hohes Risiko für deine Identität und Finanzsituation dar. Auch wenn keine Passwörter oder Zahlungsdaten gestohlen wurden, ist der Vorfall dennoch eine ernsthafte Bedrohung.

Wie hat Bonify auf den Vorfall reagiert?

Bonify reagierte umgehend und informierte die betroffenen Nutzer per E-Mail und Post. Das Unternehmen hat Anzeige bei der Polizei erstattet und auch die Datenschutzbehörden sowie die BaFin in Kenntnis gesetzt. Darüber hinaus arbeitet Bonify mit externen Sicherheitsexperten und den Ermittlungsbehörden zusammen, um den Angriff vollständig aufzuklären.

In der Stellungnahme hieß es, dass Bonify auch von Erpressungsversuchen der Täter berichtet habe, allerdings wurden dazu keine weiteren Details veröffentlicht. Die Ermittlungen laufen, und es wird weiter daran gearbeitet, die genaue Quelle des Angriffs zu identifizieren.

Das solltest du tun, wenn du betroffen bist

Wenn du dich bei Bonify registriert hast und befürchtest, betroffen zu sein, solltest du schnell handeln, um deine Identität zu schützen. Hier sind die wichtigsten Schritte, die du unternehmen solltest:

  • Ungewöhnliche Kommunikation melden: Wenn du ungewöhnliche Nachrichten, E-Mails oder Anrufe erhältst, die deine Ausweisdaten betreffen, solltest du sofort handeln. Diese könnten von Kriminellen stammen, die versuchen, deine Daten zu missbrauchen. Mache Screenshots oder Fotos von verdächtigen Nachrichten und kontaktiere umgehend die Polizei, um den Verdacht auf Identitätsdiebstahl zu melden.
  • Anzeige erstatten: Falls du den Verdacht hast, dass deine Identität missbraucht wurde, solltest du sofort Anzeige bei der Polizei erstatten. Dies hilft, den Identitätsbetrug zu dokumentieren und gegebenenfalls Ermittlungen einzuleiten. Je schneller du reagierst, desto einfacher ist es, den Schaden zu begrenzen. Zudem kannst du bei der Polizei alle wichtigen Informationen über die verdächtigen Aktivitäten bereitstellen.
  • Schufa informieren: Setze dich mit der Schufa in Verbindung, um den Identitätsbetrug zu melden. Dadurch kannst du verhindern, dass dein Schufa-Score negativ beeinflusst wird. Die Schufa kann einen Vermerk in deiner Akte eintragen, der mögliche betrügerische Aktivitäten dokumentiert und deine Kreditwürdigkeit schützt. Achte darauf, alle Details zu dem Vorfall bereitzustellen, damit der Schaden schnellstmöglich minimiert wird.
  • Ausweis sperren und neu beantragen: Wenn deine Ausweisdaten betroffen sind, solltest du umgehend deinen Ausweis sperren lassen. In Deutschland kannst du dies über den Sperrnotruf des Bundeszentralamts für Steuern erledigen. Sobald der Ausweis gesperrt ist, kannst du einen neuen beantragen, um sicherzustellen, dass der gestohlene Ausweis nicht für Betrügereien verwendet wird.
  • Identitätsschutz aktivieren: Bonify bietet betroffenen Nutzern für sechs Monate kostenlos einen Identitätsschutz an. Dieser überwacht deine persönlichen Daten und informiert dich, wenn sie in unsicheren Datenbanken auftauchen oder wenn verdächtige Aktivitäten festgestellt werden. Nutze diese Möglichkeit, um deine Daten zu schützen und einen Überblick über mögliche Gefahren zu erhalten.
  • Finanzkonten regelmäßig überprüfen: Achte darauf, alle deine Finanzkonten regelmäßig auf verdächtige Aktivitäten zu überprüfen. Dies betrifft nicht nur Bankkonten, sondern auch Kreditkarten und andere Online-Zahlungsdienste. Wenn du ungewöhnliche Transaktionen feststellst, kontaktiere sofort deine Bank oder den Zahlungsdienstleister, um dein Konto zu sperren und weiteren Missbrauch zu verhindern.

Vorsicht ist unverzichtbar

Der Vorfall bei Bonify zeigt, wie gefährlich es sein kann, wenn persönliche Daten in die falschen Hände geraten. Mit sensiblen Daten lassen sich diverse Betrugsmaschen realisieren. Auch wenn keine Passwörter oder Bankdaten betroffen sind, stellen die gestohlenen Ausweisdaten eine große Gefahr für Identitätsdiebstahl dar. Daher ist es wichtig, schnell zu handeln und sich vor weiteren Schäden zu schützen.

Die betroffenen Nutzer sollten alle empfohlenen Schritte unternehmen, um ihre Identität und Finanzsituation zu schützen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Vorfall auf das Vertrauen in Bonify und die Schufa auswirken wird. Der Angriff kommt für Bonify zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt, da die Schufa derzeit mit einer großen Transparenzoffensive arbeitet und ein neues Scoring-System einführt.

Denise Schlüter
Als leidenschaftliche Online-Lotto-Spielerin wurde sie zur Verbraucherschützerin: Denise deckt Täuschungen auf und empfiehlt nur Anbieter mit nachweislicher Lizenz, Datensicherheit, fairen Bedingungen und seriösem Kundenschutz. Ob Online Lotto, Casinos oder Singlebörsen – sie prüft Details, AGB und Zahlungsmethoden bis ins Kleingedruckte und bleibt mit regelmäßigen Markt-Checks up to date. Ihre Tests zeigen, wo sich eine Anmeldung lohnt – und wo Vorsicht geboten ist.
Geschrieben von: Denise Schlüter
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