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GGL setzt erneut Geldstrafe gegen Glücksspielanbieter fest

Es gibt in Europa einige Glücksspielbehörden, die bereits dafür bekannt sind, stets hohe Strafen festzusetzen. Die Deutsche Glücksspielbehörde hatte aufgrund ihres kurzen Bestehens bislang nicht allzu viele Gelegenheiten dazu. Trotzdem hat sie schon ein paar Mal eine Geldstrafe festgesetzt, zum Beispiel vor wenigen Tagen. Dieses Mal ging es nicht um verbotene Werbung für Glücksspiele, sondern um ein illegales Online-Casino. Die vorausgehende Unterlassungserklärung wurde vom Glücksspielbetreiber nur zum Teil umgesetzt.

Links vom Gerichtshammer hält eine Hand acht Einhundert-Euro-Scheine in der Hand. Dahinter sitzt ein Mann.

Red Rhino Limited muss 50.000 Euro Strafe zahlen, da sich das Unternehmen nicht an die Unterlassungsforderung der GGL hielt. Trotzdem ist ein illegales Casino weiterhin erreichbar.(©geralt/Pixabay)

GGL straft Red Rhino ab

Bevor die Deutsche Glücksspielbehörde eine Geldstrafe festsetzt, mahnt sie den betroffenen Glücksspielanbieter ab. So war es auch im vorliegenden Fall: Die GGL hat gegenüber dem Betreiber von Red Rhino eine Unterlassungsverfügung ausgestellt, diese wurde aber nicht eingehalten. Das führte nun dazu, dass die Behörde eine Strafe in Höhe von 50.000 Euro festsetzte. Diese Geldstrafe muss der Betreiber von Red Rhino leisten, ein namentlich nicht erwähnter Zahlungsdienstleister erhielt ebenfalls eine Strafe. Allerdings verrät GGL in seiner Pressemitteilung nicht, um wen es sich handelt. Es wurde nur verraten, dass dieser Zahlungsdienstleister mit Red Rhino zusammenarbeitete.

Die Geldstrafe wurde festgesetzt, obwohl Red Rhino Limited zum Teil auf die Unterlassungsverfügung reagierte. So wurde ein nicht lizenziertes Online-Casino eingestellt, ein weiteres Online-Casino war jedoch weiterhin verfügbar und ist derzeit immer noch aufrufbar. Demzufolge konnten deutsche Spieler nach wie vor bei Red Rhino spielen, obwohl dieses Unternehmen keine Lizenz für Deutschland besitzt. Es handelt sich um das Online Casino platincasino.com – lediglich platincasino.de wurde eingestellt. Erst kürzlich hat die GGL dem Wettanbieter Tipster die Lizenz entzogen, weil die Vorschriften nicht eingehalten wurden.

Platincasino bietet zahlreiche Slots

Bei Platincasino scheint es sich um ein Online-Casino zu handeln, das nur Slots anbietet. Zumindest präsentiert dieses Casino nur Slots, die von verschiedenen bekannten Herstellern stammen: Mikrogaming, Merkur, Yggdrasil, Bally Wulff, Evolution und Red Tiger sind nur ein paar Beispiele. Insgesamt befinden sich auf der Liste der Hersteller 46 Namen. Somit wird ein sehr breites Sortiment an Slots angeboten, weshalb sowohl Anfänger als auch Profis auf ihre Kosten kommen. Virtuelle Spielautomaten sind in Deutschland grundsätzlich erlaubt, allerdings wird für das Anbieten dieser eine Lizenz der GGL benötigt. Die deutschen Online Spielotheken müssen die Auflagen der GGL erfüllen um diese Lizenz zu erhalten und werden anschließend streng überwacht. Exakt dies besitzt der Glücksspielanbieter Red Rhino Limited nicht. Dieses Unternehmen hat lediglich eine Lizenz aus Malta, darf mit dieser aber kein Casino in Deutschland anbieten.

Die GGL hat mit dem Festsetzen der Geldstrafe klar zu verstehen gegeben, dass es keine illegalen Online-Casinos duldet. Zugleich hat die Deutsche Glücksspielbehörde in der Pressemitteilung klar zu verstehen gegeben, dass es die Festsetzung von Geldstrafe so lange wiederholt, bis der abgestrafte Glücksspielunternehmer sein Angebot einstellt. Laut Vorstand Benjamin Schwanke scheint das Vorgehen von Erfolg gekrönt zu sein, da bereits ein Rückgang von illegalen Glücksspielangeboten erkennbar wäre.

Kanalisierung der Glücksspiele soll vorangetrieben werden

Die Verdrängung von illegalen Glücksspielen soll nicht nur die Kanalisierung von legalen Glücksspielen vorantreiben. In erster Linie profitieren alle Spieler von den legalen Angeboten, da diese mit der Einhaltung von zahlreichen Vorschriften verbunden ist. Damit wird sichergestellt, dass die Spieler ein hohes Maß an Sicherheit genießen. Um das zu erreichen, weist die GGL nochmals darauf hin, dass sich die Spieler vorab über die Whitelist der Glücksspielbehörde informieren können. Diese Liste wurde in mehrere Bereiche unterteilt, weshalb jeder Spieler in dem Bereich nachsehen kann, in dem er spielen möchte: Slots, Wetten, Lotterien und Casinospiele. Damit jeder sofort erkennt, welches Angebot lizenziert ist, wurden auf der Liste sowohl der Glücksspielanbieter als auch das lizenzierte Online-Casino namentlich erwähnt. Es gibt jedoch eine weitere Möglichkeit, sich darüber zu informieren, ob ein Anbieter lizenziert ist oder nicht:

Erst in diesem Jahr hat die GGL ein eigenes Siegel erfunden, das bestätigt, dass ein Glücksspielunternehmer überprüft wurde und nun unter der staatlichen Aufsicht steht. Dieses Prüf-und Erlaubnissiegel kann der Glücksspielanbieter auf seinem Online-Casino präsentieren, sodass jeder neue Kunde sofort erkennt, dass es sich um ein lizenziertes Online-Casino handelt. Solch ein Siegel ist natürlich bei Platincasino nicht zu finden. Die Frage ist nur, inwieweit die Spieler überhaupt wissen, dass es dieses Siegel gibt und dass dieses darauf hinweist, dass es sich um legales Angebot handelt. Die legalen Wettanbieter weisen oftmals auf die Whitelist hin, jedoch fehlt bisher der Bezug zum neuen Siegel der GGL.

Weitere Strafen möglich

Bereits zu Beginn dieses Jahres hat die GGL klar zu verstehen gegeben, dass sie nicht nur Geldstrafen aussprechen kann. Sie darf als Behörde auch die Lizenz entziehen, wenn ein bereits lizenzierter Glücksspielanbieter gegen die Regeln oder das Gesetz verstoßen hat. Selbstverständlich wird die Lizenz erst dann entzogen, wenn der Verstoß entsprechend ausfällt und die Spieler hierdurch einen Schaden erleiden können. Zuvor jedoch würde die GGL mehrere Abmahnungen oder Geldstrafen ansetzen. Demzufolge kommt der Entzug der Lizenz erst dann infrage, wenn der Glücksspielanbieter mehrmals abgemahnt wurde. Die Möglichkeit dieses Vorgehens hat die GGL veröffentlicht, als die Behörde im März eine Strafe gegen einen lizenzierten Anbieter aussprach.

Dieser Anbieter hatte den Verstoß begangen, die geltenden Werberichtlinien nicht eingehalten zu haben. Zwar ist es erlaubt, für das eigene Angebot zu werben, der betroffene Glücksspielanbieter wurde jedoch gleichzeitig mit nicht lizenzierten Anbieter beworben. Das geschah auf einer Affiliateseite, ist jedoch laut GGL verboten. Dieser Vorfall zeigt deutlich, dass die GGL nicht nur gegen illegale Angebote, sondern auch gegen lizenzierte Anbieter vorgeht. Immerhin hat auch dieser Anbieter eine Geldstrafe in fünfstelliger Höhe erhalten. Welche Summe genau festgesetzt wurde, hatte die GGL Anfang dieses Jahres nicht verraten. Es sieht jedoch so aus, als würde die GGL jeden Verstoß sehr ernst nehmen. Nur dann wird gewährleistet, dass die Spieler mit einer ausreichend hohen Sicherheit spielen können. Das lässt sich auch am Beispiel mit Platincasino erkennen: Wer diese Seite aufruft, hätte die Möglichkeit, einen Willkommensbonus zu erhalten. Hierbei ist fraglich, inwieweit dieser die gesetzlichen Bestimmungen einhält.

Der Beitrag wurde am 3.10.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
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