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Irland nimmt Verhaftungen wegen Wettmanipulation vor

Wettmanipulationen sind zu einem großen Problem geworden. Aus diesem Grund versuchen viele Länder dagegen vorzugehen. Viele Zusammenschlüsse mehrerer Organisationen sollen dabei behilflich sein, bereits den Versuch einer Manipulation zu unterbinden. Irland ist bezüglich Wettmanipulationen besonders stark betroffen, da in diesem Land Sportwetten seit Jahrhunderten fest verankert sind. Deshalb kämpft dieses Land seit einiger Zeit gegen die Manipulationen an, weshalb es vor wenigen Wochen zu einigen Verhaftungen kam.

Ein Mann kickt mit einem Fußball, aus dem Euro-Zeichen in die Luft schweben.

In Irland gibt es seit Jahren zahlreiche Fälle bezüglich Matchfixing und Wettmanipulation. Die Regierung geht hiergegen streng vor, weshalb vor wenigen Wochen zehn Personen verhaftet wurden. (©geralt/Pixabay)

Zehn Personen aus Fußballbereich verhaftet

Im Mai kam es zu einer Verhaftung von zehn Personen. Hierbei handelt es sich um Männer zwischen 20 und 70 Jahren. Die Verhaftung kam jedoch keinesfalls zufällig. Vielmehr ging der Verhaftung eine fast vierjährige Ermittlungszeit voraus. Betroffen war die erste irische Liga, wobei die Meldungen der Verdachtsfälle von der FAI und der UEFA stammten. Deshalb wurden vor der Verhaftung mehrere Wohnungen in Dublin, Cork und Limerick durchsucht. Scheinbar wurde die Polizei fündig. Das lässt sich zumindest der Pressemitteilung entnehmen.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden verdächtige Wetten festgestellt und weiter untersucht. So war es zum Beispiel auffällig, dass Fans von Fußballteams gegen diese Teams eine Wette platzierten. Das erschien äußerst ungewöhnlich, zumal seltsamerweise bei den betroffenen Spielen tatsächlich die eigenen Teams verloren. Auffällig war zudem, dass in dem Spiel zahlreiche Fouls vorkamen, weshalb ein Spiel verloren wurde.

Die verhafteten Männer wurden inzwischen wieder freigelassen. Fünf Personen wurden kurz nach der Verhaftung wieder in die Freiheit entlassen, während sich die anderen zumindest eine Nacht in Polizeigewahrsam befanden. Gegen bestimmte Fußball Wettanbieter gab es zunächst keine Ermittlungen.

Anklage wurde noch nicht erhoben

Wie die irische Tageszeitung Irish Examiner berichtet hat, gibt es vorerst noch keine Anklage. Der Grund liegt darin, dass sich Irland kurz vor dem Endspiel befindet. Zudem wurden die Aussagen aller zehn verhafteten Personen aufgenommen und werden nun gründlich untersucht. Hierzu zählt auch ein in diesem Zusammenhang stehender E-Mail Verlauf. Hinzu kommen Telefon- und Finanzunterlagen, die ebenfalls überprüft werden.

Experten gehen davon aus, dass die Überprüfungen sehr sorgfältig vorgenommen werden. Hierfür steht auch die Aussage von Catharina Gunne der Garda National Economic Crime Bureau: Spielabsprachen und Korruption sind eine Bedrohung für den gesamten Sport auf jeder Ebene. Sie führt weiter aus, dass sich die Ergebnisse aller Spiele darauf auswirken, welches Team aufsteigt und in der nächsten Liga spielen darf. Somit haben Wettmanipulationen und Matchfixing nicht nur lokale Auswirkungen.

Deshalb werden Sportmanipulationen und deren Folgen sehr ernst genommen. Nicht nur die Wettfans leiden darunter, wenn sie nicht mit einer Manipulation rechnen. Vielmehr ist es kriminellen Organisationen möglich, in den Sport und dessen Struktur einzudringen und illegale Gewinne zu erzielen. Zudem wird hierdurch eine Basis für Geldwäsche gelegt.

Limerick FC steht unter Verdacht

Wie die irische Tageszeitung weiter ausführt, beziehen sich die aktuellen Ermittlungen auf den Limerick FC. Hierbei geht es um Spiele, die im Jahr 2019 stattfanden. Im Fokus stehen nicht nur absichtliche Fouls, die aufgrund von roten Karten das Ergebnis beeinflusst haben. Die Ermittlungen zeigen auch, dass Wetten betroffen sind, bei denen die Wettfans auf besondere Ereignisse wie „mehr als ein Tor“ gesetzt haben. In diesem Zusammenhang wurden zwei Spiele erwähnt, die Ermittlungen nach sich zogen: First Divison in Melbourne im Jahr 2019 und das daraus entstandene Spiel im FAI Cup, bei dem Limerick FC gegen Sligo Rovers im August 2019 spielte. Bei zuletzt genanntem Spiel kam es zu einem unentschieden.

Nach diesen Verdachtsfällen wurden weitere Wetten ermittelt, die von einer Manipulation betroffen waren. Deshalb gab es bereits im Jahr 2020 Hausdurchsuchungen. Im Rahmen dieser wurden nicht nur 20.000 Euro, sondern auch Elektroschocker, Computer und Smartphones sichergestellt. Zu einer Verhaftung kam es der Zeitung zufolge damals nicht. Weiteren Pressemitteilungen zufolge erstreckt sich eine mögliche Manipulation über mehr als 60 Spiele. Diese könnten bis zum Jahr 2016 zurückgehen. Um in Zukunft Matchfixing und Sportmanipulationen zu verhindern, appelliert die Polizei an alle Beteiligten, alle Verdachtsfälle sofort zu melden.

Bereits 2017 wurden Wettmanipulationen ermittelt

Bereits im Jahr 2017 gab es Ermittlungen in einem bestimmten Spiel. Damals wurden ungewöhnlich hohe Beträge auf das Spiel Athlone Town gegen Longford Town gesetzt. Offiziellen Angaben zufolge soll es sich weltweit um über 400.000 Euro gehandelt haben. Auffällig war zudem, dass sich die Quote kurz vor Spielende veränderte, so wie es bei seriösen Wettanbietern nicht passieren sollte. Welches Ergebnis bei den Ermittlungen herauskam, kann derzeit nicht nachverfolgt werden.

Anders sieht es mit den aktuellen Fällen aus, deren Verdacht zum Teil bestätigt wurde. Sollten die weiter anhaltenden Ermittlungen eindeutig eine Manipulation ergeben, könnten alle Beteiligten hohe Strafen erhalten. Spieler könnten zum Beispiel lebenslang gesperrt werden. Ob es auch zu Inhaftierungen kommt, wie dies 2017 in Spanien der Fall war, lässt sich nicht abschätzen. Es wird auch noch eine gewisse Zeit dauern, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und die ersten Ergebnisse samt Strafen veröffentlicht werden. Die FAI gab jedoch öffentlich zu, dass es in Zukunft auf jeden Fall harte Strafen geben wird. Diese dienen zugleich als Warnung an alle Vereine und Spieler, sich nicht auf Manipulationen einzulassen.

Wettmanipulationen weltweit ein Problem

Wettmanipulationen stellen nicht nur in Irland ein Problem dar. Manipulationen nehmen weltweit zu und stellen ein ernsthaftes Problem dar. Insbesondere niedrigere Ligen sind davon betroffen, da die Spieler hier eine geringere Bezahlung als Profispieler erhalten. Aber auch die Corona-Pandemie hat einiges dazu beigetragen, dass sich die Manipulationen erhöht haben. Das hängt eindeutig mit dem Einkommensverlust während dieser Zeit zusammen. Nun versuchen vereinzelte Spieler über das angebotene Zusatzeinkommen den entstandenen Verlust auszugleichen.

Das ist ein Grund mehr, noch strenger gegen Manipulationen vorzugehen. Nur so kann ein fairer Sport garantiert werden und auch die Wettfans profitieren von fairen Spielen und können ihrer eigenen Meinung über ihre geliebten Sport-Vereine vertrauen. Auf diese Weise kann jedes Fußballspiel genossen werden und auch Wetten werden wie früher neutral bearbeitet.

Der Beitrag wurde am 13.6.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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