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Osaka wird um 8 Milliarden US-Dollar teures Casino-Resort bereichert

Neubauten von Casinos-Resorts oder Übernahmen bestehender Casinos durch andere Betreiber sind völlig normal. Interessant wird es erst, wenn in einem Land, in dem Glücksspiele verboten sind, plötzlich ein Casino-Resort entstehen soll. Exakt das wurde nun in Japan beschlossen: Für Osaka hat die japanische Regierung solch einen Bau genehmigt, der ungefähr acht Milliarden US-Dollar kostet.

Osaka mit seinem Hafen bei Nacht.

Vor wenigen Tagen hat die japanische Regierung den Bau des Casino-Resorts westlich von Osaka genehmigt: 40 Prozent befinden sich im Besitz von MGM. (©mkitina4/Pixabay)

Der genaue Ort für das Resort

Das Casino-Resort entsteht nicht, wie so oft, direkt in der Stadt. Es wird etwas außerhalb erbaut, und zwar auf der Insel Yumeshima. Diese liegt in der Bucht von Osaka und ist 390 Hektar groß. Auf dieser künstlichen Insel soll im Jahr 2025 die Weltausstellung mit der Bezeichnung „Design der künftigen Gesellschaft“ stattfinden. Bereits im Jahr 1970 gab es auf dieser Insel eine Weltausstellung. Somit könnte genau darin der Grund liegen, weshalb diese Insel für das Resort auserwählt wurde: Sie ist bekannt und könnte so noch mehr Touristen anziehen. Dafür soll auch ein Themenpark sorgen, der zusätzlich zum Casino-Resort auf der Insel erbaut werden soll.

Im Moment wird die Insel nur für eine Müllverarbeitungsanlage, ein Solarkraftwerk und für ein Containerterminal genutzt. Demzufolge ist die nötige Verkehrsstruktur bereits gegeben, was sich positiv auf die Wahl ausgewirkt haben könnte. Medienberichten zufolge wurde die Insel für das erste Casino in Japan auserwählt, um auch nach der Weltausstellung für Touristen attraktiv zu bleiben.

MGM Resorts International ist Mitbesitzer des Resorts

Die Investitionskosten in Höhe von acht Milliarden US-Dollar können keinesfalls von einem Unternehmen allein bewältigt werden. So kam es auch im vorliegenden Fall dazu, dass es mehrere Besitzer geben wird. Selbstredend muss ein Casinobetreiber mit an Bord sein, der für die Führung des Casinos zuständig ist und über ausreichend Erfahrung auf diesem Sektor verfügt. Deshalb wird MGM Resorts International zu 40 Prozent Besitzer des Casino-Resort. Weitere 40 Prozent besitzt Orix Corp. Die noch fehlenden 20 Prozent werden auf insgesamt 20 Unternehmen verteilt. Ausführliche Details über diese Unternehmen wurden von den Medien bislang nicht verraten. Es wurde nur verraten, dass zwei Banken beteiligt sind.

Medien zufolge gibt es einen wichtigen Grund für die Genehmigung des Casino-Resorts. Es soll die Wirtschaft der Region Kansai ankurbeln und über eine erhöhte Anzahl an Touristen hohe Einnahmen erzielen. Diese Region liegt auf der Hauptinsel und gilt als das wirtschaftliche Zentrum Westjapans. Deshalb wundert es nicht, wenn die Regierung versucht, diesen wichtigen Wirtschaftsstandort auszubauen und die Verluste aus der Corona-Pandemie wieder auszugleichen.

Regierung rechnet mit 520 Milliarden Yen

Die japanische Regierung hofft auf einen Umsatz von 520 Milliarden Yen, der nur über die Glücksspiele zustande kommen soll. Mit MGM als Betreiber stehen die Chancen dafür sehr gut. Diese Zahlen hat die Regierung errechnet, indem sie mit sechs Millionen ausländischer Touristen und 14 Millionen einheimischer Besucher rechnet – pro Jahr. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Resort natürlich nicht nur ein Casino erhalten. Vielmehr läuft es so ab, wie es in jedem Resort abläuft: Es gibt ein großes Hotel, das auch Konferenzräume beinhaltet. Hinzu kommt ein umfangreiches Unterhaltungs- und Shoppingangebot für die Gäste. Das kulinarische Angebot wird auf jeden Fall nicht zu kurz kommen.

Zusätzlich ist ein Fährhafen, ein Hubschrauber-Landeplatz und ein Museum geplant. Dank dieses umfangreichen Angebots wird es möglich sein, verschiedene Spieler anzulocken. Der Hubschrauber-Landeplatz wurde offiziellen Angaben zufolge für Highroller geplant. Welche Glücksspiele im Casino angeboten werden, ist zum Teil noch unklar. Das liegt auch daran, dass Glücksspiele in Japan bis zum Jahr 2018 als illegal eingestuft wurden. In jenem Jahr jedoch gab es eine Gesetzesänderung, die zum Teil für die Legalität von Glücksspielen sorgte. Zumindest dürfen seit diesem Zeitpunkt sowohl Baccarat als auch Poker in öffentlichen Einrichtungen angeboten werden, solange sie im Rahmen eines Resorts vorhanden sind.

Mehrheit der Bevölkerung spricht sich für das Casino aus

Die Verwaltung von Osaka freut sich über die Genehmigung und hofft natürlich ebenfalls auf hohe Einnahmen durch das Resort. Allerdings freuen sich nicht nur diese, sondern auch die Mehrheit der Bevölkerung. Einer Umfrage zufolge begrüßen 45 Prozent der Bevölkerung den Bau des Casino-Resorts, während 38 Prozent kein Casino wünschen. Diese hegen Bedenken, dass Glücksspiele zu diversen Problemen führen kann. Hierzu zählt nicht nur eine Spielsucht, sondern auch finanzieller Schaden, wenn „normal“ gespielt wird. Vermutlich deshalb sind Online Casinos in Japan nicht legal. Interessanterweise haben sich vermehrt Frauen und ältere Personen gegen das Casino-Resort ausgesprochen.

Aber so schnell wird das Resort nicht stehen. Derzeit liegt der Plan darin, dass es im Jahr 2029 eröffnet. Die Zeit wird zeigen, ob sich dieser Plan einhalten lässt oder ob es Zwischenfälle gibt, die das verhindern. Die vergangene Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell dies gehen kann. Deshalb liegt nun verstärkt die Hoffnung darauf, dass das Resort zahlreiche Touristen anlockt und so die Wirtschaft angekurbelt wird. Zum Zeitpunkt der Idee, ein Casino in Japan zu eröffnen, konnte mit solch einer Pandemie und der entsprechenden Wirkung nicht gerechnet werden.

Nur zwei Präfekturen hatten sich beworben

Obwohl es im Jahr 2018 noch keine Pandemie gab, verfolgte die Idee mit dem Casino bereits von Beginn an ein Ziel: Es sollte ausländische Touristen anlocken. Nachdem die Regierung damals keine Pläne hatte, wo das Casino-Resort eröffnet werden soll, durften sich die Präfekturen dafür bewerben. Hierbei kam es jedoch nur zu zwei Bewerbungen: Osaka und Nagasaki. Die Anzahl der Glücksspielunternehmen, die sich um die Führung des Casinos bewerben durften, fiel ebenfalls gering aus: Las Vegas Sands Corp., Caesars Entertainment Corp., Wynn Resorts Ltd. Und MGM. Die drei erstgenannten hatten sich von ihrer Bewerbung wieder distanziert. Dafür gab es mehrere Gründe, weshalb MGM als einziges Unternehmen auch den Zuschlag erhielt.

Für Nagasaki hatte Casinos Austria International den Zuschlag erhalten. Das bedeutet aber noch nicht, dass sie auch schon eine Genehmigung erhielten. Die Regierung möchte die Unterlagen anscheinend noch etwas prüfen. Somit steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest, ob es ein zweites Casino-Resort in Japan geben wird.

Der Beitrag wurde am 4.5.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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