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Schweden möchte Einsatzlimit verringern

Schwedens Spieler durften während der Corona-Pandemie eine geringere Summe bei Online Casinos einzahlen, als sie es vorher gewohnt waren. Als Begründung erwähnte die Regierung die Spielersicherheit, die während der Corona-Pandemie besonders beachtet werden müsste. Nun soll einer neuen Meldung zufolge das aktuelle Einsatzlimit noch einmal verringert werden.

Auf einem abgedunkelten Smartphone liegt ein Zehn-Euro-Schein.

Schweden hegt den Plan, das wöchentliche Einsatzlimit erneut zu reduzieren. Hierdurch soll die Spielersicherheit während der Corona-Pandemie erhöht werden.(©Engin_Akyurt/Pixabay)

Anhaltende Corona-Pandemie erneut Begründung für Einsatzlimit

Ardalan Shekabari ist der aktuell amtierende Minister für soziale Sicherheit in Schweden. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie fordert er eine erneute Herabsetzung des aktuellen Einsatzlimits für Online Casinos. Deshalb soll das aktuelle Einsatzlimit von 5000 SEK auf 4000 SEK herabgesetzt werden. Hierbei handelt es sich jedoch um ein wöchentliches Einsatzlimit. Der Minister ist der Meinung, dass sich während der Corona-Pandemie das Spielverhalten ändert. Um weiterhin einen hohen Schutz zu bieten, soll das wöchentliche Limit verringert werden. Schwedens Spieler dürfen sich derzeit noch freuen, da es sich bislang noch um eine Idee handelt. Diese muss erst von der Regierung diskutiert und als Beschluss festgelegt werden. Einen Termin können sich die Glücksspielfans merken: den 7. Februar. Sollte die Idee des Ministers für soziale Sicherheit umgesetzt werden, würde das neue Einsatzlimit ab diesem Tag gelten. Ob es so weit kommt, ist jedoch ab dem 18. Januar sicher. Denn bis zu diesem Termin sollen alle notwendigen Abstimmungen vorgenommen worden sein.

Casinos vor Ort ebenfalls betroffen

Kommt es zum neuen Einsatzlimit, müssen sich nicht nur Liebhaber von Online Casinos darauf einstellen. Wird das neue Einsatzlimit gültig, gilt es auch für Casinos vor Ort. In diesem Zusammenhang gibt es aber auch eine positive Nachricht: Das Limit soll vorerst nur bis Ende Juni gelten. Sollte sich abzeichnen, dass sich das Spielerverhalten während der Corona-Pandemie nicht negativ verändert, kann es auch früher wieder beendet werden. Es muss sich zugleich jeder Spieler im Klaren darüber sein, dass es eventuell zu einer Verlängerung des Einsatzlimits kommt. Zusätzlich möchte der Minister die Bedingungen für Boni verändern. Es soll nicht mehr möglich sein, dass die Glücksspielkonzerne einen höheren Bonus als 100 SEK vergeben. Das entspricht umgerechnet 9,70 Euro. Aus welchem Grund der Bonus so niedrig angesetzt werden soll, wurde nicht näher erläutert. Der Minister gab lediglich zu bedenken, dass es sich bei Schweden um ein wohlhabendes Land handelt und aus diesem Grund die Spieler im besonderen Maße geschützt werden müssen.

Glücksspielverband BOS mit neuer Idee unzufrieden

Der schwedische Glücksspielverband BOS hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet und erhebliche Bedenken an dem neuen Einsatzlimit geäußert. So wäre es bereits beim letzten Einsatzlimit zu einer Erhöhung von Neuanmeldungen der Spieler gekommen. Im Detail bedeutet es, dass sich die Spieler an weiteren Online Casinos angemeldet haben, umso erneut einen höheren Einsatz nutzen zu können. Hierbei kommt ein Problem in Schweden zum Tragen: Es gibt kein zentrales Register, bei dem die Spieler und deren Einzahlungen gespeichert werden. Wäre dies der Fall, könnten die Spieler insgesamt nicht mehr als das gesetzliche Einsatzlimit einzahlen. So jedoch ist es möglich, bei mehreren Online Casinos ein Konto zu eröffnen und bei jedem dieser Anbieter das gesetzliche Limit zu nutzen. Der Direktor der BOS, Gustaf Hoffstedt, weist darauf hin, dass sich so der Auftrag des Glücksspielgesetzes nicht einhalten lässt. Stattdessen befürchtet der schwedische Glücksspielverband, dass die einzelnen Online Casinos ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen können. Als Begründung hierfür wird die vermehrte Anzahl an Spielerkonten bei verschiedenen Anbietern genannt. So könne kein Anbieter mehr ein potentielles Suchtverhalten erkennen, wenn die Spieler bei mehreren Online Casinos angemeldet sind. Mit diesen Begründungen versucht der BOS bereits seit Einführung des Einsatzlimits gegen dieses vorzugehen.

Glücksspielaufsicht Spelinspektionen zweifelt ebenfalls

Einer Äußerung der schwedischen Spielaufsicht zufolge scheint das Einsatzlimit seine Wirkung zu verfehlen. Zumindest konnte die Glücksspielaufsicht nicht feststellen, dass sich die Einsätze der Spieler in der Tat verringert haben. Auch die Aufsicht hat festgestellt, dass sich die Spieler an mehreren Online Casinos anmelden und somit das gesetzliche Limit umgehen. Erneut wird auf das fehlende Zentralregister in Schweden verwiesen. Anders sieht es in Deutschland aus. Auch hier gibt es ein gesetzliches Einsatzlimit, das sogar niedriger angesetzt wurde. Das monatliche Limit liegt bei 1.000 Euro. Damit die Einhaltung des Limits überprüft werden kann, gibt es in Deutschland ein zentrales Register. Über OASIS müssen sowohl Online Casinos in Zukunft als auch Casinos vor Ort kontrollieren, ob das Limit bereits erreicht wurde. In diesem Fall muss ein weiteres Spielen verhindert werden.

Für Deutschland gibt es jedoch keine Einschränkung bei den Boni. Stattdessen wird die Spielersicherheit erhöht, indem es pro Runde einen maximalen Einsatz gibt und der Spieler jederzeit den Panikknopf drücken kann. Ferner muss eine Spielrunde eine bestimmte Zeit dauern und jedes neue Spiel muss explizit vom Spieler bestätigt werden. Inwiefern sich diese Sicherheitsmaßnahmen als wirksam herausstellen, wird erst die Zukunft zeigen. Positiv ist, dass sich ungefähr 20.000 Spieler selbst über OASIS haben sperren lassen. Dies geschah im letzten halben Jahr, seit der neue Deutsche Glücksspielstaatsvertrag seine Gültigkeit erhielt.

Der Beitrag wurde am 17.1.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , veröffentlicht.
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