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Schwere Vorwürfe gegen Fan-Plattform Fanblast

Was für Fans der direkte Draht zu ihrem Idol sein sollte, war offenbar nur eine teuer bezahlte Illusion. Das legt jetzt ein Enthüllungsvideo des YouTubers RobBubble über die Plattform Fanblast nahe. Die Firma der Gründer Patrick Stasek und David Leonard Stade, bei der auch Entertainer Knossi als Investor an Bord ist, hat ihre Nutzer mutmaßlich mit Fake-Chats von Agenturmitarbeitern systematisch abgezockt.

Illustration in Grüntönen: Eine Person im Profil blickt auf einen Chatverlauf auf ihrem Smartphone. Ihr gegenüber steht eine gesichtslose Gestalt in einem Kapuzenpullover. - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Fanliebe? Fehlanzeige. Was Fans für Nähe hielten, entpuppt sich nun als fragwürdiges Geschäftsmodell.

  • Agenturmitarbeiter gaben sich als Creator/Influencer aus und täuschten persönliche Beziehung vor.
  • Investor Knossi distanziert sich von Praktiken und stößt seine letzten Firmenanteile ab.
  • Nach Knossis Statement wächst der Druck auf die Gründer und andere beteiligte Influencer.

YouTuber deckt System auf

In einer monatelangen Recherche hat RobBubble nach eigenen Angaben ein verflochtenes System aufgedeckt. Die Basis dafür lieferten ihm Informationen von Insidern, die aussteigen wollten. Um die Vorwürfe zu untermauern, soll er sogar Personen undercover in die beteiligten Firmen eingeschleust haben. Die Ergebnisse seiner Arbeit hat er jetzt in einem fast einstündigen Video zusammengetragen, das derzeit für viel Aufsehen in der Community sorgt und die Vorgänge genau aufzeigt.

Die Masche mit der vorgetäuschten Nähe

Stell dir vor, du könntest für einen bestimmten Geldbetrag die private Nummer deines Lieblings-Creators bekommen und direkt per WhatsApp mit ihm schreiben. Genau mit diesem Versprechen arbeitet Fanblast. Die Plattform verkauft den direkten Kontakt zu den Stars und damit das Gefühl von Exklusivität und persönlicher Nähe – alles natürlich in hochmoderner und seriöser Aufmachung. Die Realität sieht laut den Recherchen aber deutlich anders aus. Die Fans chatten demnach gar nicht mit den Influencern selbst, sondern mit speziell geschulten Mitarbeitern einer Agentur.

Wer wirklich hinter den Nachrichten steckt

Diese Mitarbeiter, sogenannte Chatter, übernehmen die Accounts der Influencer vollständig. Damit die Illusion perfekt ist, werden sie mit genauen Anleitungen und Steckbriefen zu den jeweiligen Persönlichkeiten versorgt. Die Influencer selbst liefern laut den Vorwürfen das Material für die Täuschung. Sie produzieren private Bilder und Sprachnachrichten vor, die die Chatter dann gezielt im Chat einsetzen. So entsteht der Eindruck einer echten, intimen Unterhaltung, obwohl am anderen Ende eine fremde Person sitzt. Von Unwissenheit seitens der Influencer über das Vorgehen der Firma kann hier also vermutlich nicht die Rede sein.

Ziel soll Geld der Fans sein

Die aufgebaute Nähe hat letztlich einen knallharten finanziellen Zweck. Die Chatter überschütten die Fans zunächst mit Aufmerksamkeit und Komplimenten, eine Taktik die auch als Lovebombing bekannt ist und auch bei der Betrugsmasche Catfishing genutzt wird. Sobald eine emotionale Bindung hergestellt ist, wird diese als Druckmittel eingesetzt.

Die Fans werden subtil oder auch direkt dazu gedrängt, teure digitale Inhalte wie exklusive Bilder zu kaufen. Laut den Recherchen geht es hier um enorme Summen im sechsstelligen Bereich, an denen die Chatter über Provisionen beteiligt sind.

Die Täuschung im Detail und was Gerichte dazu sagen

Der Kern des Vorwurfs ist eine gezielte Irreführung der Nutzer. Dass diese Vorgehensweise rechtlich mehr als heikel ist, ist dabei keine Neuigkeit. Schon in der Vergangenheit musste sich Fanblast vor einem Hamburger Gericht verantworten. Die Richter stuften die Chat-Angebote damals als irreführend ein, ein klarer Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG).

Der Grund war damals wie heute derselbe. Fans wurde vorgegaukelt, sie würden mit den Stars persönlich schreiben, obwohl Agenturen antworteten. Die aktuellen Enthüllungen legen nun den Verdacht nahe, dass dieses Geschäftsmodell trotz des eindeutigen Urteils einfach weiterbetrieben wurde.

Prominente Partner

Fanblast ist dabei kein unbekannter Player. Das Unternehmen pflegt strategische Partnerschaften mit Schwergewichten der deutschen Digitalszene. Allen voran OMR, die Online Marketing Rockstars, die Fanblast auf ihren Events eine Bühne boten. Auch Risikokapitalgeber wie Elbe16 Ventures sollen in der Frühphase investiert haben. Solche Kooperationen schufen ein seriöses Image. Im Fokus stehen aber die Gründer Patrick Stasek und David Leonard Stade, die als Hauptanteilseigner gelten.

Knossi meldet sich zu Wort und ist schockiert

Und was sagt Knossi dazu? In einem Kommentar, den RobBubble prominent unter sein Video gepinnt hat, meldet sich der Streamer zu Wort und zeigt sich „ehrlich gesagt schockiert“. Er stellt klar, dass er seit über zwei Jahren nicht mehr in das operative Geschäft eingebunden sei.

Die Firma habe sich in eine Richtung entwickelt, die er nicht mehr mittragen konnte. Sein klares Urteil: „Die Firma hatte damit nichts mehr mit dem zutun, was wir zu Anfang bauen wollten.“ Aus diesem Grund distanziere er sich ausdrücklich von den aktuellen Angeboten und sei dabei, seine letzten Anteile an der Firma abzustoßen.

Jetzt sind die anderen dran

Auf dem Papier klingt die Idee von Fanblast eigentlich ziemlich smart. Die Plattform bietet Influencern und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein Werkzeug, um mit ihren treuesten Anhängern in Kontakt zu treten. Knossi hat sich als Erster aus der Deckung gewagt und seine Sicht der Dinge erklärt.

Aber er war nicht der Einzige, der bei Fanblast investiert hat. Und vor allem ist da noch die lange Liste an Influencern, deren Accounts für die Chats genutzt wurden. Von ihnen herrscht bisher dröhnendes Schweigen. Der Druck auf sie dürfte nach Knossis Statement aber massiv steigen. Jetzt müssen auch sie Farbe bekennen und ihren Fans erklären, wo sie bei der ganzen Sache standen. Denn die warten auf Antworten.

Lars Vollmer
Vom Fußballplatz bringt er seine Fairplay-Haltung mit: Lars prüft neue Wettanbieter und Online Casinos gründlich auf Sicherheit, Lizenzierung, Spielerschutz und transparente Bonusbedingungen – bis ins Detail, von Quoten und Ligenabdeckung bis hin zu Zahlungsoptionen wie PaysafeCard oder PayPal. Mit regelmäßigen Markt-Updates, klaren Testkriterien und präziser Routine entlarvt er Täuschungen und empfiehlt nur Seiten, die er selbst nutzen würde.
Geschrieben von: Lars Vollmer
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