Startseite

Untersuchung wegen Spielerschutzproblemen bei Star Entertainment begonnen

Erneut steht ein australischer Glücksspielkonzern negativ in den Schlagzeilen. Zuerst ging es monatelang um Crown Casinos, die in ihren Casinos Geldwäsche zugelassen und mit Junket-Operators zusammengearbeitet haben. Nun findet über den Spielerschutz von Star Entertainment Group eine Untersuchung statt. Die Untersuchung ist für Star Entertainment sehr wichtig, da eine Entscheidung über die Lizenz getroffen werden könnte.

Eine Stadt an der Goldküste von Australien.

Vor wenigen Tagen startete eine Untersuchung bezüglich des Spielerschutzes bei Star Entertainment Group. Ein Casino-Resort dieses Konzerns liegt in Gold Coast. (©sandid/Pixabay)

Die Punkte der Untersuchung im Detail

Die Untersuchung begann vor wenigen Tagen und wird vom ehemaligen Richter Robert Gotterson geführt. Als Anklagepunkte wurde erwähnt:

  • Die Beziehung zu Junket-Operators
  • Der Umgang mit Highrollern und VIP-Gästen
  • Die Behandlung von suchtgefährdeten Spielern
  • Einhaltung der Gesetze bezüglich Geldwäsche

All diese Punkte wurden nicht zufällig festgelegt. Vielmehr fußen diese auf wahren Situationen. Einige von diesen wurden bereits von Medien veröffentlicht. So kam heraus, dass ein bestimmter VIP-Kunde in den letzten Jahren mit wertvollen Geschenken erfreut wurde.

Obwohl die Anhörung erst vor wenigen Tagen startete, wurden bereits einige Zeugen vernommen. Deren Aussagen sind besonders wichtig, da über die aktuelle Anhörung herausgefunden werden soll, ob Star Entertainment in Queensland geeignet ist, ein Casino zu führen. Zumindest wird das Ergebnis der Anhörung Einfluss auf die Lizenz nehmen, die per Gesetz ausgesprochen wird. Die erste Anklage gab es übrigens bereits im März diesen Jahres.

Erster Zeuge gibt detaillierten Einblick

Ein Zeuge wurde vernommen, der zehn Jahre lang an Spielsucht litt. Er versuchte des Öfteren, dieser Sucht zu entkommen. Das gelang ihm aber nicht. Er unternahm oft Versuche, sich von den Glücksspielen selbst auszuschließen, aber er konnte immer wieder ohne Probleme dazu zurückkehren. Nicht nur er, sondern auch seine Familie litt unter dieser Situation. Seiner Aussage zufolge spielte er um seinen Job, seine Familie und war teilweise nicht mehr in der Lage, notwendige Lebensmittel zu kaufen.

Ob es bei Star Entertainment möglich ist, einen Selbstausschluss zu beantragen oder nicht, konnte der Zeugenbefragung nicht eindeutig entnommen werden. Der Anwalt von Star Entertainment hatte ihn danach gefragt, ob er als Spieler den Selbstausschluss unterstützt hat. Seine Antwort darauf war, dass er dies als positiv betrachtet hätte. Dieser Antwort lässt sich nicht entnehmen, ob es bei Star Entertainment keinen Selbstausschluss gibt oder ob der Zeuge diesen nicht genutzt hat. Eventuell bedeutet seine Antwort, dass der Selbstausschluss nicht kontrolliert wurde. Das würde sich mit weiteren Ermittlungspunkten decken.

Gefährdete Spieler wurden zum erneuten Spielen ermuntert

Es gibt zahlreiche Hinweise, dass insbesondere suchtgefährdete Spieler zum erneuten Spielen animiert wurden. So kam es unter anderem vor, dass VIP-Gäste und Highroller mit Geschenken angelockt wurden. Zusätzlich gibt es scheinbar Beweise, dass Spieler zwar in anderen australischen Bundesstaaten vom Spielen ausgeschlossen wurden, aber nach Queensland gelockt wurden. Auch das hätte definitiv nicht passieren dürfen. Wie viele Spieler so immer wieder in das Casino von Star Entertainment gelockt wurden, wird die Untersuchung mit Sicherheit herausfinden.

Abgesehen von den reichen Gästen, die als VIP-Spieler behandelt wurden, hat der Glücksspielkonzern Star Entertainment weitere Personen eingeladen. Hierbei handelt es sich um Mitglieder krimineller Vereinigungen, die zum Beispiel von China kamen. Aus diesem Grund stellt die Zusammenarbeit mit Junket-Operators ebenfalls einen Untersuchungspunkt dar. In diesem Zusammenhang steht auch der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Auch hierbei geht es um Personen, die in anderen Bundesstaaten keinen Zutritt zu den Casinos erhalten. In die Casinos von Queensland wurden diese Spieler jedoch explizit eingeladen.

Seit 2019 dürfte so etwas gar nicht mehr passieren. In diesem Jahr wurde eine Ausschlusspolitik aktiviert, nach derer ein gesperrter Spieler in keinem Casino von Star Entertainment Group spielen darf. Diese selbst kreierte Politik wurde anscheinend nicht immer umgesetzt.

Kreditkartenzahlung aus China werden ebenfalls überprüft

Chinesische Staatsangehörige dürfen im Grunde genommen an Glücksspielen nicht teilnehmen. Trotzdem schaffen sie es immer wieder, insbesondere wenn sie über Junket-Operators zu sogenannten Glücksspielreisen vermittelt werden. Nachdem dies bei Crown ein großes Problem war, werden solche Geschäftsbeziehungen auch bei Star Entertainment unter die Lupe genommen. In diesem Zusammenhang gibt es einen weiteren Punkt: Kreditkartenzahlungen aus China. Wie Medien berichten, wurden ungefähr 55 Millionen US-Dollar über Zahlungen aus China abgewickelt. Das ist zwar ein geringerer Betrag, als bei Stars Entertainment in New South Wales generiert wurde.

Trotzdem werden diese Zahlungen untersucht, da diese über China UnionPay abgewickelt wurden. Wie bereits ermittelt wurde, kamen nicht nur Kreditkarten, sondern auch Debitkarten zum Zug. Letztere können durchaus genutzt werden, um Geld von kriminellen Organisationen zu waschen. Zumindest steht dieser Verdacht im Raum, weshalb die Zahlungen aus China als weiterer Ermittlungspunkt fixiert wurden.

Der Fortschritt der Ermittlungen wird rechtzeitig bekannt geben, ob sich das Ergebnis auf die vorhandenen Lizenzen oder auch auf neue Lizenzen auswirkt. Immerhin befindet sich ein neues Casino im Bau, das im Jahr 2023 eröffnet wird.

Star Entertainment betreibt bald drei Casinos

Im Moment führt Star Entertainment Group in Queensland zwei Casinos: Das Treasury Brisbane wurde im Jahr 1995 eröffnet und liegt direkt am Fluss. Der Konzern betitelt dieses Casino-Resort als sehr luxuriös, obwohl das Gebäude den Glanz der vergangenen Architektur widerspiegelt. Das Casino von Treasury Brisbane hat an 24 Stunden pro Tag geöffnet und ist berühmt für ihre exklusiven Fashion-Events.

Das zweite Casino-Resort trägt den Namen The Star Gold Coast und wurde im Jahr 1985 eröffnet. Seither wurde es ständig weiterentwickelt, weshalb 2014 das Hotel dank einer Investition von 850 Millionen US-Dollar in ein 5-Sterne-Hotel umgewandelt wurde. Damit gab sich Star Entertainment Group nicht zufrieden und 2018 wurde mit dem Bau eines Hotelturms begonnen. Seit dieser Zeit besitzt das Casino-Resort The Star Gold Coast mehr als 1400 Übernachtungsmöglichkeiten. Für 2024 wird ein weiterer Hotelturm anvisiert.

Derzeit baut Star Entertainment noch an einem dritten Casino-Resort, das mehrere Milliarden an Investition benötigt und im nächsten Jahr fertig sein soll. Als Standort wurde ein zentrales Viertel von Brisbane gewählt. Der tatsächliche Eröffnungstermin hängt nicht nur vom Baufortschritt ab, sondern auch vom Ergebnis der Untersuchung.

Der Beitrag wurde am 7.9.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
News teilen: