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Bayerns Spielbanken werben für sich

Die erste Spielbank in Bayern wurde bereits im Jahr 1796 eröffnet. Das deutet darauf hin, dass Glücksspiele schon immer beliebt waren. Zugleich verdeutlicht die erste Eröffnung, dass Glücksspiele durchaus geduldet waren und allen Glücksspielfans die Chance gegeben werden sollte, legal zu spielen. Inzwischen versucht die deutsche Regierung über den Glücksspielstaatsvertrag, die Sicherheit der Spieler zu erhöhen. So verwundert es zum Teil, dass Bayern eine Werbekampagne für die eigenen Spielbanken startet.

An einem Roulettetisch steht eine elegant gekleidete Dame, die als Croupier tätig ist.

Für die bayrischen Spielbanken startet eine Werbekampagne. Diese bezieht sich nicht nur auf das Spielerlebnis – vielmehr steht das erweiterte Erlebnis über Theater, Kabarett und mehr im Vordergrund. (©AllClear55/Pixabay)

Ist die Corona-Pandemie Grund für die Kampagne?

Der Corona-Virus ist zwar an vielen negativen Situationen schuld. So führte dies zum Beispiel dazu, dass Casinos und Spielbanken immer wieder schließen mussten. Damit verbunden waren erhebliche Umsatzeinbußen, die manche Spielbanken nicht verkraften konnten, so wie die Spielbank Sylt. Doch diese sind nicht der Grund, weshalb eine Werbekampagne für die bayrischen Spielbanken startet. Im Grunde genommen sollte die Werbung bereits im Jahr 2019 in Angriff genommen werden. Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Kampagne jedoch aufgrund der Corona-Pandemie auf Eis gelegt.

Nun wird der nächste Versuch gestartet, für die bayrischen Spielbanken zu werben. Allerdings soll die Werbung nicht nur auf die Glücksspiele hinweisen. Vielmehr soll über die Kampagne verdeutlicht werden, dass Spielbanken wesentlich mehr zu bieten haben: Restaurants, Cafés und zahlreiche Events. Bayerns erste Spielbank steht in Bad Kissingen und bietet folgende Events an: Kabarett, Live-Konzerte, Comedy, Theater, Lesungen, Disko und Business-Events. Somit profitieren nicht nur Glücksspielfans, sondern alle Kulturliebhaber von der Spielbank in Bad Kissingen. Ähnlich läuft es jedoch in anderen Spielbanken in Bayern ab. Die Spielbank in Lindau bietet zudem Zaubershows und Varieté an.

Steht die Werbung im Gegensatz zum Glücksspielstaatsvertrag?

Die Werbekampagne steht nicht im Gegensatz zum Deutschen Glücksspielstaatsvertrag. Der Vertrag verbietet keinesfalls das Glücksspiel. Er wurde vielmehr kreiert, um allen Glücksspielfans die Möglichkeit zu geben, legal zu spielen. Nur wer legal spielt, genießt eine hohe Spielersicherheit. Das ist in erster Linie das Ziel des Glücksspielstaatsvertrages: Die Spiele zu kanalisieren. Das bedeutet: Es soll verhindert werden, dass Spieler zu einem illegalen Angebot greifen und keine Sicherheit genießen. Nachdem alle bayrischen Spielbanken legal betrieben werden, liegt hier kein Widerspruch vor. Stattdessen liegt darin ein weiterer Grund für die Werbekampagne: allen Glücksspielfans soll gezeigt werden, dass es legale und sichere Angebote gibt.

Zudem weist die Werbekampagne nicht nur auf die Glücksspiele hin. Vielmehr wurde die kreierte Werbung so gestaltet, dass Spielbanken als Eventidee wahrgenommen werden. Deshalb besteht der Werbeinhalt daraus, auf die kulinarischen Möglichkeiten hinzuweisen. Zudem wird verraten, wofür die Räume einer Spielbank genutzt werden. Hierzu zählen die oben erwähnten Events. Das bedeutet, dass mit der Werbung nicht nur Glücksspielfans, sondern alle angesprochen werden. Selbstverständlich besteht bei jedem Besuch einer Spielbank die Chance, sein eigenes Glück herauszufordern. Um hierbei keine falschen Hoffnungen zu wecken, weist jede einzelne Werbebotschaft darauf hin, dass Glücksspiele süchtig machen können.

Wer ist für die Kampagne verantwortlich?

Eine Kampagne für Glücksspiele unterliegt einer besonders starken Verantwortung. Deshalb wird solch ein Auftrag keinesfalls ohne Ausschreibung vergeben. Diese fand bereits vor Jahren statt, und zwar wurde diese über einen längeren Zeitraum und über mehrere Stufen hinweg durchgeführt. Gewinner der Ausschreibung war die FJR Werbeagentur mit Sitz in München. Namensgeber der Agentur sind die Geschäftsführer, zumindest ergeben deren Anfangsbuchstaben die Bezeichnung der Agentur: Fahrenholz, Junghanns und Raetzel.

Auf die Werbekampagne kann jeder gespannt sein. Diese Agentur verfügt über ausreichend Erfahrung und hat bereits Werbung für bekannte Marken erstellt. Zu diesen zählen Sixt, Ouzo, Milka, Dehner und Frucade. Für Lotto Bayern war diese Agentur ebenfalls bereits tätig. Das könnte theoretisch die Entscheidung beeinflusst haben, nachdem die bayrischen Spielbanken von Lotto Bayern geführt werden.

Die Kampagne wird im Übrigen on- und offline geführt. So wurden bereits zahlreiche Plakate und Großflächen entwickelt. Zudem hat FJR die letzten Jahre genutzt, um auch Radio- und Kinowerbung zu kreieren. Diese Werbevarianten werden einer Pressemitteilung zufolge durch Aktionen in Social-Media-Kanälen ergänzt.

Bayern besitzt neun Spielbanken

Die angesetzte Kampagne wird nicht nur in Bayern zu sehen sein. Vielmehr handelt es sich um eine landesweite Aktion, die auch durchaus Sinn hat. In Bayern gibt es neun Spielbanken, die häufig an besonders belieben Urlaubsorten stehen. Wird nun in ganz Deutschland die Werbung zu sehen sein, könnten auch Touristen in die Spielbanken gelockt werden. Doch wo genau stehen die bayrischen Spielbanken? Sie stehen in Bad Wiessee, Garmisch-Partenkirchen, Bad Kissingen, Feuchtwangen, Lindau, Bad Füssing, Bad Reichenhall, Bad Kötzing und Bad Steben. Jede Spielbank bietet nicht nur ein aufregendes Spielerlebnis, sondern zusätzlich zahlreiche Events.

Bad Reichenhall hält als einzige Spielbank eine weitere Besonderheit bereit: den Oceans Club. In diesem kommen alle tanzfreudigen Kunden auf ihre Kosten. Die Tanzfläche bietet ein elegantes Ambiente, das zur edlen Ausstattung der Spielbank passt. Damit sich alle in diesem Club wohlfühlen, gibt es ein wechselndes Programm, das jüngere und ältere Spieler anzieht: Live-Acts, DJs, Pop, Rock und Schlager – all dies wird regelmäßig angeboten.

Spielbanken bieten mehr Spiele als Online Casinos

Experten könnten durchaus einen Zusammenhang zwischen der Werbekampagne und dem Deutschen Glücksspielstaatsvertrag sehen. Letzterer verbietet, dass Online-Casinos das beliebte Roulette anbieten. Ebenfalls verboten sind alle Blackjack Varianten. Beide Spiele dürfen jedoch von den Spielbanken angeboten werden. Wird hierfür deutlich Werbung betrieben, könnten Glücksspielfans von illegalen Angeboten weggelockt werden. Zwar bietet ein Online-Casino in Bayern viele Vorteile, die eine Spielbank nicht besitzt. Trotzdem könnten Spielbanken dazu führen, dass illegale Online-Casinos an Bedeutung verlieren.

Allerdings stellen nicht nur die Spiele einen Grund dar, eine Spielbank zu besuchen. Jede in Bayern angesiedelte Spielbank bietet Pakete an, die sich auch als Geschenk eignen. Eines dieser Pakete bietet einen Piccolo und sieben Spielchips. Ein klarer Gegensatz hierzu stellt der Genussgutschein dar, mit dem ein kulinarischer Abend genossen werden kann. Anschließend oder vorher kann jeder sein Glück bei Roulette oder anderen Spielen herausfordern. All dies soll die Werbekampagne verdeutlichen und auf diese Weise den Zweck des Deutschen Glücksspielstaatsvertrages unterstützen.

Der Beitrag wurde am 22.6.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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