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DGGS veröffentlicht Online-Glücksspiel-Atlas

Bereits seit rund einem Jahr ist die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) als lizenzierter Glücksspielanbieter auf dem deutschen Markt aktiv. Das Unternehmen hat dies zum Anlass genommen, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Dabei geht es jedoch weniger um das eigene Abschneiden. Vielmehr zeigt der Online-Glücksspiel-Atlas mehr zum Image des Glücksspiels und dem Verhalten der Spieler in Deutschland auf. Wie es heißt, möchte das Unternehmen diesen Atlas künftig regelmäßig veröffentlichen.

Junge Frau spielt in einer Spielothek vor einem Geldspielautomaten.

Spielen mehr Männer als Frauen? Diese und andere Fragen beantwortet der Online-Glücksspiel-Atlas 2023. (©JESHOOTS-com/Pixabay)

Online-Glücksspiel-Atlas: Marktforschung für die Glücksspielbranche

Als erstes Unternehmen in Deutschland hat die DGGS Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel im Jahre 2022 offizielle Lizenzen für den Vertrieb von virtuellen Automatenspielen in Deutschland erhalten. Nun hat das Unternehmen auch erstmalig seinen Online-Glücksspiel-Atlas 2023 veröffentlicht.

Dieser soll umfangreiche Ergebnisse der Marktforschung für die Glücksspielbranche bereitstellen. Das Unternehmen erklärte dazu, dass man als erster Anbieter auf der offiziellen Whitelist eine besondere Verantwortung gegenüber den Spielern übernehmen würde. Zusätzlich würde sich die DGGS selbst hohe Ansprüche stellen. Um mehr über die Bedürfnisse, Empfindungen und Wünsche der Spieler zu erfahren, wurde gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Civey eine repräsentative und langfristige Meinungsstudie durchgeführt. Wie mitgeteilt wurde, soll der Online-Glücksspiel-Atlas ab sofort regelmäßig auf Basis der Ergebnisse veröffentlicht werden.

Glücksspiel-Image und Verhalten werden analysiert

Wie die DGGS mitteilte, wurden in der Studie sowohl Erkenntnisse über das Image des Glücksspiels als auch über das Verhalten der Nutzer gesammelt. Aus den jeweiligen Ergebnissen wurden sogenannte Indizes gebildet, deren Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren genauer verfolgt werden soll.

Einer der Indizes ist der sogenannte Image-Index für Online-Glücksspiel. Hier wird auf einer Skala von 1 bis 100 die Wahrnehmung des Images der Online-Glücksspielanbieter bewertet. Aktuell stünde dieser bei einem Wert von lediglich 7 und damit laut DGGS auf einem deutlich negativen Niveau.

Das Unternehmen vermutet, dass aufgrund des jungen Alters des Glücksspielmarktes in Deutschland viele Menschen nicht darüber Bescheid wissen, welche strengen Anforderungen legale Anbieter erfüllen müssen. Die Folge: Es bleibt eine gewisse Skepsis. Diese abzubauen, dürfte für die Branche eine der Kernaufgaben der kommenden Jahre sein.

Ebenfalls ausgewertet und erhoben wurden Daten bezüglich des Glücksspiel-Verhaltens der Menschen. Geprüft wurde so zum Beispiel, ob Hinweise auf die Legalität und die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters Einfluss auf die Häufigkeit der Spielteilnahme haben würden. Zudem wurde hinterfragt, ob die Spieler es für wichtig halten würden, dass ein legaler und sicherer Rahmen für das Online-Spiel vorhanden sei.

Das Unternehmen erklärte, dass eine Mehrheit der aktiven Spielenden einen legalen und sicheren Rahmen für das Online-Glücksspiel als wichtig erachte. Ein klares Ziel und von großer Bedeutung sei deshalb laut DGGS, legale Angebote möglichst klar zu definieren und leicht erkennbar zu machen.

Aufklärung der Gesellschaft erforderlich?

Laut den Angaben der DGGS sendet der Online-Glücksspiel-Atlas ein klares Signal. Dieser sei Beleg für die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Aufklärung in Bezug auf das legale Online-Glücksspiel. Gefordert seien hierbei gleichermaßen die Glücksspielbranche und die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL).

Abseits der beiden Indizes und der zahlreichen Ergebnisse von Einzelfragen bildet der Glücksspiel-Atlas die aktuelle Situation auf dem Markt und gibt gleichzeitig einen Blick auf die künftigen Herausforderungen.

Im Detail erwähnt wird vor allem die fehlende Genehmigung für viele Spieltitel, da diese jeweils einzeln von den Behörden geprüft werden müssen. Selbst wenn also ein Spielautomat bereits. Für einen Anbieter freigegeben wurde, muss der gleiche Titel noch einmal für einen weiteren Anbieter geprüft werden. Angesichts von tausenden Spielen ergibt sich so eine horrende Wartezeit bis zur Freigabe.

Potenzial für Lockerungen der Regulierung?

Aus Sicht der Spieler besonders interessant zu wissen: Bietet der Online-Glücksspiel-Atlas Grund zur Annahme, dass die Regulierungen gelockert werden? Beim Blick auf die Ergebnisse schon. Viele Spieler sprechen sich zum Beispiel gegen das Einsatzlimit von einem Euro pro Spielrunde aus, welches in den Online-Spielotheken in Deutschland verankert ist.

Wie das Unternehmen mitteilte, richtet sich der Atlas ausdrücklich auch an Entscheidungsträger. Diese könnten die Auswertungen also nutzen, um mögliche Regulierungen und Vorschriften noch einmal zu überdenken. Ob dies wirklich geschieht, bleibt jedoch abzuwarten.

Fakt ist, dass die deutschen Spieler seit der Einführung des Glücksspielvertrags 2021 mit einer Reihe von Regulierungsvorgaben zu kämpfen haben. Neben dem maximalen Rundeneinsatz von einem Euro gilt auch ein anbieterübergreifendes Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Monat und Spieler. Abgeschafft wurden zudem beliebte Funktionen und Features wie die automatischen Walzendrehungen.

Glaubt man der Branche, laufen alle diese Einschränkungen dem Ziel zuwider, das Glücksspiel in regulierte Bahnen zu lenken. Ein durchaus schlüssiges Argument. Immerhin will der Großteil der Spieler nicht auf diese Extras und Annehmlichkeiten verzichten. Viele weichen deshalb auf illegale Angebote aus, die jedoch keinen ausreichenden Schutz und Seriosität bieten.

Der Beitrag wurde am 27.6.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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