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Formel 1: Mercedes verliert mehrere Sponsoren

Nicht nur Sportvereine profitieren von Sponsoren, deren Einnahmen fest im Haushaltsplan verankert sind. Auch die Sport-Teams der verschiedenen Fahrzeughersteller müssen damit zurechtkommen, dass sich immer wieder Sponsoren abmelden. Aktuell betrifft es Mercedes, der bereits vor wenigen Tagen eine schlechte Nachricht veröffentlichte. Nun kann es sein, dass ein weiterer Sponsor seine finanzielle Unterstützung beenden muss.

Ein Rennwagen von Mercedes mit Werbung der Sponsoren.

Auch der Fahrzeughersteller Mercedes ist auf die finanzielle Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Nun kämpft er mit dem Verlust von mindestens einem Partner. (©schuger/Pixabay)

TeamViewer gerät unter Druck

Im Falle von Mercedes liegt es nicht immer nur am Sponsor selbst, wenn die Zusammenarbeit beendet wird und somit keine finanzielle Unterstützung mehr gewährt wird. Manchmal wird der Sponsor seinerseits von einem Geschäftspartner unter Druck gesetzt. So läuft es im aktuellen Fall mit Mercedes ab. Medien zufolge könnte es passieren, dass der Sponsor TeamViewer keine weitere Unterstützung mehr bieten darf. Schuld daran ist ein Investor von TeamViewer. Dieser hat zwar nur eine dreiprozentige Beteiligung an diesem Unternehmen, fordert aber trotzdem, dass die Sponsorenverträge beendet werden. Mit ein Grund liegt darin, dass TeamViewer nicht nur Mercedes sponsert.

TeamViewer ist zugleich der Sponsor von Manchester United, ein Spitzenclub aus Großbritannien. Für beide Sponsorenverträge muss das Unternehmen pro Jahr 70 Millionen Euro bezahlen. Die letzten Jahresgewinne beliefen sich jedoch nur auf 50 Millionen Euro. Somit entsteht aufgrund der Sponsorenverträge jedes Jahr ein nicht unerheblicher Verlust. Das nimmt oben erwähnter Investor Petrus Advisers zum Anlass, die Beendigung der Sponsorenverträge zu fordern. Aus finanzieller Sicht ist dies durchaus nachvollziehbar, für Mercedes hingegen ist es eine sehr schlechte Nachricht.

TeamViewer seit 2001 Sponsor von Mercedes

Für Mercedes ist der Sponsor TeamViewer nicht nur deshalb wichtig, da dieser eine finanzielle Unterstützung leistet. Fans konnten seit 2001 den Schriftzug des Softwareunternehmens auf den Rennautos sehen. Damit könnte bald Schluss sein, wenn die Zusammenarbeit in der Tat abgebrochen wird. Für Mercedes führt dies aber aus einem weiteren Grund zu einem großen Problem, nachdem das Unternehmen Mercedes auf mehrfache Weise unterstützt hat. So konnte durch innovative Ideen des Konzerns ein Punktegewinn für Mercedes erarbeitet werden. Ein Beispiel verdeutlicht dies:

Pro Rennwochenende dürfen maximal 60 technische Teammitglieder anwesend sein. Dank der Zusammenarbeit zwischen TeamViewer und Mercedes konnte eine Datenhotline dafür sorgen, dass eine ununterbrochene Verbindung zwischen den Mitgliedern vor Ort und den Ingenieuren in Großbritannien vorlag. Hierdurch wurde eine Zeitersparnis erzielt, die dem Team von Mercedes zugutekam.

Wie gut sind die Chancen für Mercedes?

Über Medien hat TeamViewer verraten, dass der Vertrag mit Mercedes nicht beendet werden soll. Zwar sieht die Geschäftsführung des Unternehmens ein, dass die finanzielle Lage keine grenzenlose Unterstützung zulässt. Mit Mercedes möchte das Softwareunternehmen aber weiterhin zusammenarbeiten. Die Geschäftsführung hat versprochen, die finanzielle Situation stets im Blick zu behalten und notfalls die Sponsorenverträge anzupassen. Mit einer weiteren Idee könnte die Zusammenarbeit mit Mercedes gerettet werden: Angeblich soll der Vertrag mit Manchester United nicht verlängert werden.

Leider wurde über die Medienberichte nicht verraten, welche Summe sich TeamViewer dadurch spart und welcher Betrag für Mercedes übrig bleibt. Das Formel-1-Team von Mercedes könnte sich jedoch über jede noch so geringe Unterstützung freuen, nachdem bereits ein anderer Sponsor abgesprungen ist. Auch dahinter stecken finanzielle Probleme. Hierbei handelt es sich um den Sponsor FTX, der nicht nur Insolvenz anmeldete. Über dieses Unternehmen gab es mehrere negative Meldungen, weshalb sich Mercedes veranlasst sah, die Zusammenarbeit sofort zu beenden. Noch am selben Tag soll Mercedes alle Schriftzüge dieses Unternehmens entfernt haben. Damit macht der weltweit bekannte Automobilhersteller klar, dass er solch ein Verhalten nicht duldet.

FTX soll Kundengelder veruntreut haben

Für Mercedes ist es natürlich ärgerlich, wenn ein Sponsor Insolvenz anmeldet und aus diesem Grund die vereinbarte Summe nicht mehr bezahlen kann. Im Falle von FTX wiegt die Sachlage jedoch wesentlich schwerer. Es wurde bekannt gegeben, dass diese Krypto-Währungsplattform Kundengelder veruntreut hat. Weiterführende Details wurden noch nicht veröffentlicht, weshalb die Meldung über die Veruntreuung von Kundengeldern offiziell noch nicht bestätigt ist. Anders verhält es sich mit den Schulden, die FTX hat. Diese liegen bei acht Milliarden Dollar. Um weiteren Schaden zu verhindern, hat die zuständige Aufsichtsbehörde, die ihren Sitz auf den Bahamas hat, das noch vorhandene Vermögen von FTX eingefroren.

Bis zu diesem Zeitpunkt stand Mercedes noch hinter seinen Sponsoren, obwohl es bereits 2021 öffentlich Kritik bezüglich des Sponsorings mit einer Krypto-Börse gab. Mercedes war jedoch der Ansicht, dass es keinesfalls sinnvoll wäre, auch nur eine Idee der finanziellen Unterstützung abzulehnen. Wie der Fall mit TeamViewer zeigt, war diese Einstellung durchaus nützlich. Nun muss sich der bekannte Fahrzeughersteller um neue Sponsoren bemühen. Angesichts der allgemeinen Probleme, die es momentan generell bei Formel 1 gibt, kann dies schwer werden. Immerhin handelte es sich bei FTX um eine der größten Kryptowährungsbörsen der Welt. Somit konnte niemand damit rechnen, dass diese früher oder später Insolvenz anmeldet.

Wie schwer wird es, einen neuen Sponsor zu finden?

Derzeit herrscht ein ziemlicher Wirbel bezüglich Formel 1 und Sponsoring. Nicht nur Mercedes hat das Problem, eventuell zwei Sponsoren zu verlieren. Allgemein gibt es im Moment immer wieder negative Meldungen, dass irgendein Sponsor der Formel 1 abgesprungen ist. Handelt es sich um einen großen Sponsor, der die gesamte Formel 1 unterstützt, betrifft es alle Teams. In solch einem Fall ist auch Mercedes betroffen. Das war vor zwei Wochen der Fall, als die Airline Emirates die Beendigung der Sponsorenverträge verkündete. An der Beendigung der Verträge ist Formel 1 selbst schuld, da die Verantwortlichen eine Erhöhung der Vertragssumme forderten.

Bislang betrug diese Summe 25 Millionen Dollar im Jahr und sollte auf 50 Millionen Dollar erhöht werden. Damit war die Airline nicht einverstanden, weshalb der Vertrag ausläuft. Emirates war auf den Bannern der Rennstrecken zu sehen und war zugleich der Titelsponsor der Formel 1. Den Verlust dieses Sponsors müssen nun alle Teams verkraften, weshalb der Wegfall der eigenen Sponsoren umso schwerer wiegt. Vielleicht findet sich ja zukünftig ein Formel 1 Wettanbieter als Sponsor? Zuletzt wurde ja bereits die Partnerschaft mit PokerStars bekannt.

Der Beitrag wurde am 2.12.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern veröffentlicht.
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