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Geringerer Umsatz in deutschen Spielbanken

Seit dem Lockdown im März 2020 strömten wesentlich weniger Besucher in die deutschen Spielbanken. Nach einem kurzen Lichtblick werden die Casinos, Spielhallen und Wettbüros erneut mit Umsatzeinbußen rechnen müssen. Der Grund: ein Wellenreiter-Lockdown, der hoffentlich nur vier Wochen läuft.

Pokerkarten, Würfel und Chips auf einem Spieltisch.

Spielbanken in Deutschland könnten im Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von 40 Prozent erlitten haben. Nun kommt ein zweiter Lockdown. (©ToNic-Pics/Pixabay)

Spielbanken in Rheinland-Pfalz erlitten enorme Einbußen

Zwar haben noch nicht alle Spielbanken und Spielhallen ihre Umsätze veröffentlicht. Die offiziellen Meldungen der Spielbanken in Rheinland-Pfalz stehen jedoch stellvertretend für alle anderen Spielbanken – dort könnte die Situation ähnlich aussehen.

Der Geschäftsführer der Spielbanken Mainz, Trier und Bad Ems gab in einer Pressemeldung zu verstehen, dass in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang von 25 Prozent gerechnet wird. Zum Großteil liegt der Rückgang am Lockdown, der dieses Jahr über zwei Monate andauerte. Aber auch nach der Wiedereröffnung Ende Mai strömten weniger Besucher in die Spielbanken als zuvor. Dies könnte an den strengen Hygienemaßnahmen liegen:

In erster Linie störten sich die Besucher an der Maskenpflicht. Nicht zuletzt fanden die Besucher ein reduziertes Spielangebot vor. Zwischen diesen Maßnahmen galt zudem ein Mindestabstand, der zumindest dazu führte, dass weniger Spieler gleichzeitig ihr Glück herausfordern konnten.

Ein zweiter Geschäftsführer von Spielbanken meldete sich zu Wort, und zwar Michael Seegert, der für die Spielbanken in Bad Neuenahr, Bad Dürkheim und am Nürburgring in der Eifel zuständig ist. Seiner Aussage zufolge wird nicht mehr damit gerechnet, dass sich die Branche erholt. Ähnlich sieht es der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Spielbanken: Die Branche musste einen Umsatzrückgang von knapp 40 Prozent hinnehmen.

Neuer Lockdown trifft erneut Casinos und Spielbanken

Im Oktober 2020 dachten viele Glücksspielanbieter, dass sich die finanzielle Situation wieder entspannt. In dieser Zeit konnten mehr Besucher verzeichnet werden. Doch leider dauerte dieses Glück nicht lange an: Ab dem 2. November gilt in ganz Deutschland ein sogenannter Wellenreiter-Lockdown, der teilweise als November-Experiment bezeichnet wird. Derzeit ist geplant, dass der Lockdown nur 4 Wochen dauert. Zwei Wochen nach Beginn des Lockdowns sollen die Infektionszahlen gesichtet werden – mit der Hoffnung, dass sich diese bis dahin verringert haben und somit der Lockdown im Dezember erledigt ist.

Der Lockdown im November betrifft keine Schulen, Kitas oder Fachgeschäfte. Lediglich alle Locations, die dem Vergnügen dienen, sollen geschlossen werden. Abgesehen von Schwimm- und Spaßbädern gelten alle Casinos, Spielhallen, Theater, Kinos und Wettbüros und Fitnesscenter als Vergnügungslocations. Zudem wird von allen Bürgern verlangt, dass sie ihre persönlichen Kontakte einschränken.

Im Übrigen müssen alle Cafes, Restaurants und Bars schließen. Das bedeutet, dass die dort aufgestellten Spielautomaten im gesamten November nicht zur Verfügung stehen.

Die Aussichten der Casinos und Spielbanken

Abgesehen von dem erneuten Lockdown könnten die Besucherzahlen auch in der Zukunft rückläufig sein. Das könnte daran liegen, dass nach dem Lockdown bestimmte Maßnahmen ihre Gültigkeit behalten. Derzeit wird damit gerechnet, dass die bis heute gültige Sperrstunde ab Dezember weiterhin bestehen wird. Sollte dies der Fall sein, so würden allein durch die verkürzten Öffnungszeiten weniger Kunden kommen.

Ferner werden die Hygienemaßnahmen, die ebenfalls zum Rückgang des Besucherstroms führen, weiter bestehen. Fraglich ist zudem, wie viele Spieler ihren Spielbanken und Casinos vor Ort treu bleiben. Bereits während des ersten Lockdowns ergriffen viele Spieler andere Ideen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Spieler ihre neuen Aktivitäten in der Zukunft aufrecht erhalten: Online Casinos könnten einen Aufschwung erleben, der sich nicht nur auf die Zeit des Lockdowns bezieht.

Online Casinos beliebter als je zuvor

Was bleibt einem passionierten Spieler anderes übrig, als sich für ein Online Casino zu entscheiden? Wenn die Casinos und Spielhallen vor Ort geschlossen sind, können nur noch die Online Angebote genutzt werden. Dies trifft ebenfalls auf alle Wettbüros zu. Auch diese erleben, dass sich viele Wettfans an einen Online Anbieter wenden. Aus diesem Grund hegen die Betreiber der Casinos vor Ort zu Recht Bedenken: Wer sich einmal an ein Online Casino gewöhnt hat, der wird diesem treu bleiben.

Eine Hoffnung gibt es angesichts des neuen Glücksspielstaatsvertrages: Bereits jetzt sollen die Online Casinos nur noch Spielautomaten anbieten. Jegliche Tischspiele und Jackpots sind verboten. Diese im neuen Glücksspielstaatsvertrag festgesetzte Regulierung muss seit Mitte Oktober eingehalten werden. Zumindest sollten sich die Online Anbieter an diese Regulierung halten, wenn sie im nächsten Jahr eine Lizenz für Deutschland erhalten möchten. Spätestens dann profitieren die Spielbanken davon, dass sie weiterhin Roulette und Poker anbieten dürfen. Dies aber nur so lange, bis der nächste Lockdown ansteht.

Kommt es erneut zu einer Schließung aller Casinos und Spielbanken, so haben die Online Casinos einen Vorteil, die sich nicht an die vorläufigen Vorschriften des neuen Glücksspielstaatsvertrags halten. Diese bieten nach wie vor Casinospiele und Slots an. Das kombinierte Angebot ist laut EU-Recht definitiv erlaubt. Somit können sich bereits jetzt alle Casinofans für einen Weg entscheiden: Ihrer Spielstätte vor Ort treu bleiben und immer wieder ein paar Wochen aussetzen oder ein Online Casino zu wählen, das über mehrere Jahre hinweg zur Seite steht. Hinzu kommt, dass Online Casinos interessante Boni und Aktionen anbieten. Einige bieten sogar Freispiele ohne vorherige Einzahlung an – ein weiterer Vorteil gegenüber ortsansässigen Spielbanken.

Der Beitrag wurde am 4.11.2020 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , , , , veröffentlicht.
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